«Mein Date mit Robin»
Bild/Illu/Video: Pixabay

«Mein Date mit Robin»

An einem warmen Freitagabend im Juli traf ich mich mit meiner Freundin Katrin in einer Weinbar in Friedrichshain. Wir verabredeten uns für 21 Uhr und ich kam eine gute halbe Stunde zu spät, was mir ziemlich unangenehm war, da wir gerade dabei waren uns anzufreunden. Katrin lernte ich durch einen gemeinsamen Job kennen. Sie ist super lustig und hat ein grosses Herz. Sie ist ungefähr 1,65 m groß, hat schulterlange hellbraune Haare und ist etwas untersetzt. Die wenigen Abende, die wir uns schon trafen, waren immer abwechslungsreich und voller Spass.


Ich entschuldigte mich bei ihr. Sie lächelte freundlich mit ihrem Weinglas in der Hand und gab mir zu verstehen, dass sie nicht böse auf mich war. Dann gab ich ihr mein mitgebrachtes Geschenk, denn sie hatte vor geraumer Zeit Geburtstag.

Katrin freute sich sehr über die Geburtstagstüte, die mit Süßigkeiten und einer Dose Captain Morgan gefüllt war.


Wir sprachen über unseren damaligen Job, den wir leider Mitte März durch die Corona-Krise verloren, über Männer natürlich und ihren Geburtstag, auf dem ich ja auch kurz war.

Sie sagte: «An Stefan kann ich mich gar nicht erinnern. Ich war wohl zu sehr mit den anderen Gästen beschäftigt.» Ich sagte zu ihr: «Kein Problem, da hast du nichts verpasst.»

Nachdem wir beide jeweils drei Gläser Rotwein getrunken hatten, wollten wir woanders hin. Die Bar füllte sich mit immer mehr Menschen, sowohl drinnen wie auch draußen. Katrin bezahlte die Rechnung oder besser gesagt, sie reichte ihren Gutschein für diesen Besuch beim Kellner ein und wir machten uns auf in die nächste Bar.


Wir blieben weiterhin in Friedrichshain und trafen uns mit ihrem Ex-Freund Robin und dessen großen schwulen Kumpel Kevin. Kevin wirkte recht kühl und unkommunikativ, vielleicht weil er mich nicht kannte, dachte ich. Robin war zwar auch zurückhaltend, aber dafür sehr angenehm und sympathisch. Robin war der Typ, der seine Wohnung für Katrins Geburtstag zur Verfügung stellte. Da ich ihn zuvor nur einmal kurz auf Katrins Geburtstag kennengelernt hatte, fiel mir erst an diesem Abend auf, wie attraktiv er eigentlich ist. Er ist ungefähr 1,78 m groß, hat hellbraune kurze Haare und einen sehr definierten Körper. Man sah, dass er viel Krafttraining betrieb.

Die Stimmung war zu Beginn holprig und die beiden Jungs wirkten etwas angespannt. Katrin probierte dann immer wieder eine schöne Stimmung zu verbreiten, was ihr auch gelang.

Da der Alkohol locker machte, wurde die Stimmung irgendwann besser und das Eis mit Kevin war dann auch gebrochen.

Nachdem wir uns alle kreuz und quer unterhalten hatten, schaute ich Robin an und dachte: Den hätte ich Lust zu bumsen. Ich entschloss mich auf den richtigen Moment zu warten, um ihm meine berühmt-berüchtigte Frage zu stellen. Als Kevin und Katrin, die nebeneinander sassen, tief in einem Gespräch verankert waren, drehte ich mich zu meinem Nachbarn Robin um und fragte ihn: «Hey, hättest du Lust mit mir zu schlafen?» Er lächelte sanft und antwortete: «Na klar, warum nicht?»


Ist euch schon mal aufgefallen, dass viele Männer immer die gleiche Antwort auf diese Frage parat haben? Na ja, das nur so am Rande.

Bevor wir uns mit den Jungs trafen, sagte Katrin witzigerweise zu mir: Du wirst den Robin bestimmt ganz interessant finden. Da hatte sie natürlich recht. Als wir aufbrechen wollten, entschied Kevin nach Hause zu gehen, da er am nächsten Tag arbeiten musste.

So fuhren wir zu dritt zu Robins Wohnung.

Wie ich ja schon mal erwähnte, lebte Robin in einer richtig reichen Ecke im Prenzlauer Berg. Quasi eine Bonzen-Gegend, wo man fast nur Eigentumswohnungen vorfinden konnte. Er selbst hauste in einer 2-Zimmer-Wohnung zur Miete und zahlte sage und schreibe über 1000 Euro im Monat dafür. Kein Wunder, denn er war in der IT-Branche als Programmierer tätig und verdiente um die 4000 Euro pro Monat. So viel zum Thema Geld und Lohngerechtigkeit.

Seine Wohnung war gross und modern. Aber leider sehr unaufgeräumt – eine typische Männerwohnung eben. Die Einrichtung wirkte günstig und qualitativlos. Ausser natürlich dem Fernseher, der kostete bestimmt einiges.


Da sassen wir nun alle drei in seinem grossen Wohnzimmer, tranken Club Mate mit Wodka und rauchten eine Zigarette nach der anderen. Wir sprachen über Gott und die Welt. Was sehr schön war aber irgendwann, da war es schon Samstagmorgen, ging es um politische Themen wie Rassismus und Katrin und ich waren da manchmal nicht ganz einer Meinung. Was recht anstrengend war. Wir stritten uns nicht, wir konnten einfach nur keinen gemeinsamen Nenner finden. Robin hielt sich eher raus und hörte zu. Nur manchmal äußerte er seine Meinung und fügte dabei intelligente Fakten hinzu – ich war eher auf seiner Seite.


Als wir genug diskutiert hatten, spielten wir ein kleines Spiel, indem jeder von uns persönliche Fragen beantworten sollte. Zum Beispiel: Was war dein schlimmstes beziehungsweise schönstes Erlebnis? Was ist dein grösster Wunsch? ... oder einfach Fragen, die uns drei betrafen. Wen man am attraktivsten fand etc. Also ein Kennenlernspiel.


Das Spiel war sehr interessant, denn dadurch konnte ich mehr über Robin erfahren. Scharf war ich ja ohnehin auf ihn.

Plötzlich, da war es schon Samstagabend, meinte Katrin, die unsere sexuelle Vibration spürte, dass ich nicht mit ihm schlafen dürfe, solange sie noch in der Wohnung sei. What?!


Eine kurze Information zu Katrin und Robin. Die beiden waren fünf Jahre lang ein Paar und sind aber sehr gute Freunde geblieben. Einmal hatte Katrin, die regelmässig bei ihm übernachtete, mitbekommen, wie er eine Freundin von ihr in seinem Schlafzimmer vögelte. Ihre Freundin muss dabei wohl schrecklich laut gestöhnt haben. Das brannte sich verständlicherweise in Katrins Gehirn und deswegen erlaubte sie uns nicht, miteinander zu schlafen. ... Ja ja, denkste.


Ich war natürlich gewillt ihren Wunsch zu respektieren. Aber nach kurzer Zeit sagte sie dann zu Robin: Robin, zieh doch mal dein T-Shirt aus. Zeig uns deine Muskeln. Wir waren da schon alle besoffen und recht durch. Er zog sein schwarzes T-Shirt aus und zum Vorschein kam sein durchtrainierter Body. Seine Oberarme waren sehr muskulös, sein Kreuz war breit und sein Bauch war flach, fast ein Sixpack, aber nur fast. Mega heiss. Er meinte: Ich mache dreimal die Woche Krafttraining und trinke viele Proteinshakes. Das sagte er aber recht schüchtern. Er war eben introvertiert. Als er uns dann zeigte, was er so für Übungen machte, konnte ich meine Lust auf ihn nicht mehr zurückhalten. Ich fragte: «Katrin, ist es in Ordnung, wenn ich mit ihm in sein Schlafzimmer gehe?»

Witzig ist doch, dass ich sie fragte und nicht ihn, oder?

Katrin erlaubte, dass ich mit ihm kopulieren dürfe. Ich liebe dieses Wort.


Sie steckte sich Ohropax in die Ohren und machte es sich auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich. Robin und ich gingen ins Schlafzimmer, um endlich Sex miteinander zu haben. Im Schlafzimmer angekommen, setzte er sich aufs Bett. Sein T-Shirt was er vorher wieder anzog, zog er schnell aus und begann dann auch mich auszuziehen. Ich fühlte mich ein wenig überrumpelt, da er es so schnell tat – ohne dabei zärtlich zu sein. Nachdem wir komplett nackt waren, küssten wir uns. Wieder so schnell – es gab kein richtiges Vorspiel. Sein Penis wurde direkt hart und er drang in mich ein. Zuerst fand ich es geil, denn auch ich war direkt feucht. Dann aber übertrieb er, denn er rammelte drauf los wie ein Karnickel auf Speed. Ich liess ihn erstmal gewähren und wollte abwarten was sonst noch so passiert. Als dann aber mein Kopf einige Male hart gegen die Wand schlug, habe ich höflich abbrechen müssen.


Ich sagte: Ich brauche mal eine Pause. Mir fehlt es gerade an Kondition. Er war kurz irritiert – verstand es aber.

Der Sex bestand, wie so oft, wenn man sich körperlich noch nicht so gut kennt, aus Gerammel. Das wollte ich ihm aber nicht so vor die Nase reiben, da er ein sympathischer Typ war.


Gut. Wir entschlossen aufzustehen, um etwas zu trinken und eine zu rauchen. Da wir keine Zigaretten mehr hatten, gingen wir gemeinsam zum Späti, um welche zu kaufen.

Nachdem wir alles besorgt hatten, blieben wir noch eine Weile draussen – die Nacht war angenehm warm. Wir setzten uns auf eine Bank und schauten uns die hell erleuchtete und saubere Wohnsiedlung an. Die Wohnungen sahen zwar teuer aus, aber versprühten keinerlei Schönheit.


Danach gingen wir wieder in seine Wohnung, um den Akt fortzuführen. Die Stimmung zwischen uns war die ganze Zeit gut. Als wir dann das zweite Mal Sex haben wollten, ist etwas passiert – nämlich ein Missverständnis. Tja, wer hätte das gedacht.

Zu Beginn war alles okay, aber dann fing er an, wieder so heftig zu rammeln, dass ich ihm sagen musste: Du, könntest Du mal das Tempo ändern? Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was dann passierte. Er zog das Kondom von seinem Penis ab und meinte wütend: Nee, jetzt kann ich nicht mehr!


Ich war total perplex und fragte: Ist alles in Ordnung? Er antwortete plump: Du kannst das nicht in so einem Ton zu mir sagen. Das irritierte mich noch mehr. Ich sagte es zu ihm zwar bestimmt und etwas fordernd aber nur, weil es wirklich nicht mehr aushaltbar war. Das bekam er wohl in den falschen Hals. Wohl bemerkt, wir beide schliefen an dem Tag überhaupt nicht, heisst, dass man da eh nicht mehr Herr seiner Lage war.


Nun gut, ich entschuldigte mich und sagte, dass ich es nicht so meinte. Zu ihm drang aber nichts mehr durch – er war einfach nur beleidigt. Er sagte: So etwas hat noch nie eine Frau zu mir gesagt.

Wow, wirklich Schätzchen? Da mussten die Frauen ja einiges aushalten, dachte ich mir dann.


Nach einigen erneuten Anläufen mit ihm zu kommunizieren, ging er dann aus dem Zimmer. Ich sass ganz ruhig auf dem Bett und überlegte, was ich jetzt machen sollte. Ich entschloss mich, mich anzuziehen und dann zu gehen – mittlerweile war es schon 2 Uhr morgens.


Meine Sachen suchte ich in aller Ruhe zusammen und wollte dann nochmal mit Robin sprechen, der sich auf den Balkon zurückgezogen hatte. Da der Balkon auf der Seite des Wohnzimmers lag, weckte ich meine Freundin Katrin auf, die aber nur vor sich hin murrte und mich dann ignorierte.


Er sass auf einem Stuhl und wirkte immer noch super verletzt. Ich sagte: «Robin, es tut mir total leid. Ich wollte nicht, dass Du es so negativ aufnimmst. Ich wollte Dich einfach um etwas bitten und Dich nicht verletzten.» Er schaute mich nur an und verstand anscheinend nicht, dass ich mich zum tausendsten Male entschuldigte. Ich erwiderte auf seinen Blick: «Du, was soll ich sonst noch machen? Soll ich Dir jetzt noch die Füße küssen?» Daraufhin stand er auf und ging wieder ins Schlafzimmer. Da dachte ich mir: Gut, jetzt ist es wirklich Zeit zu gehen. Mehr konnte ich auch nicht mehr machen. Ich ging noch kurz zu ihm ins Schlafzimmer, um meine Tasche zu holen, als mir auffiel, dass meine Jacke noch im Wohnzimmer hing. Als ich gerade dabei war, sie zu holen, meinte Robin trotzig: «Und Tschüss.» Ich erwiderte nur: «Schätzchen, ich hole eben kurz noch meine Jacke und sage Dir dann auf Wiedersehen.»


Sehr empfindlich dieser Typ.

Nachdem ich nun endlich meine Sachen beisammen hatte, ging ich ein letztes Mal zu ihm und sagte: «Du bist ein echt lieber Typ, bitte sei nicht böse auf mich. Ich tat das deswegen, weil er der Ex meiner Freundin war und ich nicht wollte, dass irgendwas zwischen uns steht.» Mein aufrichtiges Mitgefühl liess ich ihn bis zum Ende spüren. Er schaute mich traurig an und ich verliess leise die Wohnung. Auf dem Nachhauseweg, musste ich sehr häufig über das zuvor erlebte lachen und war stolz auf mich, dass ich so cool geblieben bin in dieser Situation.


Es vergingen genau drei Tage, nachdem Robin und ich uns das erste Mal getroffen hatten. Ich war zuhause und grübelte: Schade, dass wir zwei so unangenehm auseinander gingen. Hinzu kommt noch, dass ich dachte, dass meine Freundin Katrin, die ja an dem Abend bei ihm übernachtete, sauer auf mich ist. Nur deswegen, weil die beiden eine sehr enge Verbindung miteinander haben und ich mich als Störfaktor sah.


Aber dies war Gott sei Dank nicht der Fall, denn sie meldete sich gleich nach dem Abend bei mir und fragte mich per WhatsApp, wie es mir denn so ginge und ob zwischen mir und Robin alles in Ordnung sei. Ich antwortete ihr: Von meiner Seite ist alles in Ordnung. Ich bin mir nur nicht sicher, wie er die ganze Sache jetzt sieht. Katrin antwortete mir: Ich habe mich mit Robin darüber unterhalten und er sieht es als Missverständnis. Zum Glück, dachte ich mir. Denn ich empfand ihn als einen sehr angenehmen Menschen – und vor allem attraktiven. Ich grübelte weiter und beschloss Katrin nach seiner Handynummer zu fragen. Sie schickte mir die Nummer binnen weniger Minuten. Ich schrieb ihm folgende Nachricht: «Hey Robin, ich habe deine Nummer von Katrin, hoffe, das ist okay. Wollte mich noch einmal für das Missverständnis entschuldigen, dass wir hatten. Ich hoffe, du bist nicht mehr böse auf mich. Liebste Grüße.» Innerhalb von 10 Minuten schrieb er zurück und antwortete: «Hey, kein Ding. Kann ja mal passieren nach 2 Tagen wach sein. Liebe Grüße.» Dann schrieb ich: «Ja, das stimmt. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber hättest du trotzdem Lust, dich mit mir zu treffen?» Seine Antwort war: «Hm, solange es nicht eskaliert wie letztes Mal. War ja eigentlich ganz gut. ...» Jackpot!


Ich war so froh, dass er positiv auf meine Nachricht reagierte. Denn erstens wollte ich die Sache mit ihm klären und zweitens wollte ihn halt flachlegen. Frauen haben auch Bedürfnisse. Wir verabredeten uns an einem Donnerstagabend bei ihm. Ich fuhr von zuhause aus los Richtung Prenzlauer Berg. Davor machte ich mich nicht so richtig zu recht. Ich trug eine enge blaue Jeans, dazu einen gestreiften dünnen Pullover und schwarze Leder Sandalen. Auf dem Weg zu ihm machte ich noch kurz an einem Späti halt und kaufte eine Flasche Prosecco. Als ich schon fast in der Nähe seiner Wohnung war, bemerkte ich, dass ich ein wenig nervös wurde. Ich war mir doch nicht ganz so sicher, ob der Abend diesmal gut verlaufen würde.


An seiner Haustür angekommen, fand ich einen sitzenden betrunkenen Mann vor, anscheinend ein Bewohner dieses teuren Wohnkomplexes. Er schaute mich an und fragte: «Sag mal, bist du Deutsch?» Zuerst war ich mega perplex und dachte mir: Was will der Typ? Ich antwortete vorsichtig: «Ja, bin ich.» Er schaute mich mit seinen wankenden Augen an und sagte: «Weisst du, wie man unangenehm schreibt?» Ich dachte mir nur, Gott sei Dank stellte er nur eine Frage und wollte mich nicht anpöbeln. Ich buchstabierte ihm das Wort und er versuchte es mit seiner zittrigen Hand in sein Smartphone einzutippen.


Jetzt aber nichts wie weg hier. Schnell fand ich Robins Nachnamen und es dauerte keine Minute, bis er mir die Tür öffnete. Ich ging schnell in das edle Treppenhaus hinein. Auf der rechten und linken Seite hingen jeweils zwei große Spiegel, die ich bewundernd ansah. Ich entschied mich, die Treppe hochzulaufen. Natürlich hätte ich auch den Aufzug nehmen können, aber in dem Moment war mir entfallen, in welchem Stockwerk er eigentlich wohnte. Ich ging immer weiter das Treppenhaus hinauf, bis ich bemerkte, dass in der 3. Etage seine Tür schon sperrangelweit offen stand. Robin begrüsste mich im Hausflur. Er trug ein schwarzes Muskel-Shirt und dazu schwarze weite kurze Hosen.


Als ich seine Wohnung beritt, kam mir erstmal ein unangenehmer Schweissgeruch entgegen. Wahrscheinlich trainierte er noch kurz davor in seinem Wohnzimmer und machte danach kein Fenster auf. Wir begrüssten uns mit einer Umarmung. Er wollte mich zunächst auf den Mund küssen aber ich verweigerte ihm das, indem ich meinen Kopf weggedrehte. Ich wollte es erstmal ruhig angehen lassen.

Die Stimmung zwischen uns war leicht angespannt. Wir beide waren zwar freundlich zueinander, aber man fühlte dieses «Missverständnis» in der Luft. Ich zog meine Schuhe aus und gab ihm den mitgebrachten Prosecco. Er legte die Flasche in den Kühlschrank. Seine Wohnung wirkte unverändert. Sie war, wie vor ein paar Tagen, unordentlich aber nicht schmutzig.


Er fragte: Sollen wir auf den Balkon gehen und eine rauchen? Ich fand die Idee gut. Eigentlich rauchte ich nicht, aber durch diese Arbeitslosigkeit und die Corona-Krise, gewöhnte ich es mir ein wenig an – ich rauchte nur in Gesellschaft.


Auf dem Balkon setzten wir uns jeweils auf zwei Stühle. Er gab mir eine von seinen Zigaretten und wir hielten Small Talk. Wir sprachen auch über das Missverständnis. Aber allzu lange redeten wir jedoch nicht über das Thema, denn Robin gab mir schnell zu verstehen, dass wirklich wieder alles in Ordnung wäre. ... Thema abgehakt. Sache geklärt.


Ich bat ihn dann, den Prosecco zu holen, denn langsam bekam ich richtig Durst. Wir beide tranken den Schaumwein und sprachen über seinen Job, seine Nachbarn und seine Freundschaft mit Katrin. Alles wirkte harmonisch und ausgeglichen. Keine Eskalation, kein Missverständnis. Im Laufe des Abends, es war so gegen 23 Uhr, fragte er mich auf einmal: «Auf was stehst du eigentlich so beim Sex?» Auf dieses Thema wartete ich den ganzen Abend geduldig. Denn dass, wollte ich ihn nämlich auch fragen und freute mich umso mehr, dass er es ansprach. Das war ja auch das Problem vom letzten Mal, dass keiner so richtig wusste, wem was gefällt. Ich fing an zu erzählen: «Also, ich liebe es beim Vorspiel und beim Sex geküsst zu werden. Ohne diesen Flüssigkeitsaustausch werde ich nicht geil. Gefingert zu werden finde ich großartig oder etwas gewürgt zu werden. Grob sein darf man auch, aber nicht die ganze Zeit. Mann sollte den Rhythmus wechseln und spüren was der andere gerade braucht. Von hinten ist natürlich auch genial. Robin hörte sich alles ganz genau und interessiert an, als ob er meine Worte in sein Gehirn speichern wollte.» Dann fragte ich ihn: «Und auf was stehst du?» Er antwortete: «Ich bin da eher einfach gestrickt. Ich passe mich an.» Interessanterweise habe ich das schon öfter von Männern gehört. ...Tja, eine etwas enttäuschende Antwort, aber ich respektierte diese vollends.


Wir gingen rüber ins Schlafzimmer und hey – wer hätte das gedacht – es war viel besser als vorheriges Mal. Robin war zärtlicher, einfühlsamer und beachtete, was ich ihm vorher noch sagte. ... Hut ab!


Der Sex war atemberaubend. Mal nahm er mich von vorn und würgte mich leicht dabei. Dann war er wieder ruhiger und bedachter. Es war sehr abwechslungsreich und ging ziemlich lange. Ich musste immer wieder Pausen einlegen, da mir die Kondition fehlte. Er sagte zu mir: Ich kann deswegen so lange, weil ich mir jeden Tag einen runterhole und quasi immer im Training bin.


Apropos Training. Er meinte auch, dass er neben mir noch eine andere Frau trifft. Was mich nicht störte, aber das meinte er wohl mit Training. Wir machten drei Runden und dann kam er. Er kam aber nicht in mir, also in das Kondom, sondern holte sich einen runter. Ich kam nicht, was mir witzigerweise öfter passierte. Bei mir dauert es eben, wie bei einigen Frauen auch. Es gibt aber andere weibliche Wesen, die man nur zu lecken braucht und schon explodieren sie. Bewundernswert.


Ich schlief bei ihm von Donnerstag auf Freitag. Die Nacht war für ihn nicht sehr lang, denn er musste früh aufstehen, um Homeofce zu betreiben. Alles halb so wild. Ich durfte weiterschlafen. Irgendwann stand ich dann auf und wir beide tranken einen Kaffee und assen Pizza Piccolinis. Das waren ganz kleine Pizzastücke. Süss war auch, als er die Pizzastücke in den Backofen schob. Er stellte sich einen Timer, damit er wusste, wann sie fertig wären. Irgendwie knuffig. Nach dem Frühstück verweilten wir noch eine gewisse Zeit auf dem Balkon und ich machte mich so gegen 14 Uhr auf den Weg nach Hause. Das Date war super angenehm und ich dachte nicht, dass es so gut laufen würde. ... Wunder gibt es immer wieder.


Aber ich sollte mich nicht allzu früh freuen. Denn die nächste Überraschung kam zwei Tage später, nämlich am Samstag als ich mich mit Katrin verabredete. Meine liebe Freundin Katrin und ich trafen uns an der Warschauer Straße. Wir gingen in eine kleine Bar, tranken wie immer Rotwein und zogen dann weiter. Nach diesem Baraufenthalt gingen wir dann in die Bar, wo Katrins Kumpel Kevin als Kellner arbeitete. Kevin lernte ich ja schon mal kennen. In der Bar bestellten wir wieder Rotwein – einfach unser Lieblingsgetränk. Kevin kam immer wieder zu uns, um mit uns zu quatschen, was super lustig war. Die Stimmung war aufgeheitert und wir machten schlüpfrige Witze. In der Bar arbeitete noch ein anderer Kellner, der wie Kevin, schwul war. Auch er kam immer wieder an unseren Tisch und machte Spässe.


Katrin und ich hatten sehr viel Spass aber dann kam die Wendung. Sie hatte nämlich eine Bitte an mich. Sie sagte: «Es wäre mir sehr wichtig, wenn du dich mit Robin triffst, nicht über mich und mein Liebesleben zu sprechen. Du weisst ja, ich habe gerade einen Mann am Start, wo noch nicht klar ist, was daraus wird und ich möchte Robin damit nicht verletzen.» Ich war verdutzt. Hatte natürlich Verständnis für ihre Aussage, wusste in dem Moment aber nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Dann sagte sie: «Ich habe dir ja Robins Nummer gegeben, aber nicht gewusst, dass du dich mit ihm treffen wolltest. Er hat mir gestern geschrieben, dass du bei ihm warst. Was nicht schlimm ist, aber ich hätte es gern gewusst, weil ich sonst zwischen den Stühlen stehe.» Aha, dachte ich, eine ziemlich komplizierte Kiste. Wo zum Teufel habe ich mich da reingeritten? Da ich Katrin nicht verletzen wollte und ich sie ungemein mag, sagte ich: «Du Katrin, verstehe ich total, aber mit dieser Aussage verkomplizierst du alles. Natürlich respektiere ich deinen Wunsch, aber das wird dann auch für mich anstrengend werden.» Daraufhin sie: «Ja, aber weisst du, ich bin ein Scheidungskind und ich stand immer in der Mitte, das hat mich total geprägt. Ich möchte eben, dass sich alle wohlfühlen.» Ich erwiderte: «Okay, aber das was du gerade gesagt hast, solltest du auch deinem Ex sagen.» Sie stimmte mir zu.


Plötzlich merkte ich, wie meine Stimmung immer mehr in den Keller ging und ich fragte mich, ob es eine gute Idee war, was mit Robin angefangen zu haben. Anscheinend ja wohl nicht. Ich war total durcheinander. Sie sagte: Robin kommt gleich vorbei. Ich werde dann mit ihm sprechen. Ich nickte ihr bejahend zu.


Kevin, der inzwischen Feierabend hatte, gesellte sich zu uns an den Tisch. Dann kam Robin. Wir vier begrüßten uns. Ich bemerkte, dass Robin zwar nett zu mir war, aber er freute sich nicht wirklich mich zu sehen. Ihr kennt das vielleicht, man bumst miteinander und danach muss man sich nicht mehr bemühen. Aber das war mir egal. Katrins Aussage beschäftigte mich komischerweise immer noch. Mit Kevin, der neben mir saß, unterhielt ich mich lange und in der Zwischenzeit verschwanden Katrin und Robin, um sich wahrscheinlich zu unterhalten. Als die beiden zurückkamen, fragte ich Katrin, ob alles mit ihm geklärt sei. Sie meinte zwar ja, stellte dann aber wieder eine Forderung ... und da musste ich mal dringend mit ihr unter vier Augen sprechen. Wir gingen in eine stille Ecke und ich fragte sie: «Katrin, ist es in Ordnung für dich, wenn ich mit deinem Ex schlafe?» Sie antwortete: «Na klar, ich bin doch keine Spielverderberin. Und was ich mir von euch wünsche, habe ich ja schon gesagt.» Da ich ihre Aussage nicht so richtig glaubte, fragte ich sie noch dreimal und jedes Mal bejahte sie die Frage. ... Gut, genug Hirn-Fuck für heute, dachte ich mir.


Wir gingen wieder zu den anderen. Meine Laune besserte sich leicht, obwohl mir immer noch ein bisschen neblig von dem Gespräch war. Die Männer hatten keine Getränke mehr und wollten in die nächste Bar gehen, die auf der anderen Straßenseite lag. Katrin und ich hatten nichts dagegen und wir mussten ohnehin noch unseren Rotwein zu Ende austrinken. Als die Jungs gingen, versuchte Katrin meine Stimmung zu heben, was ihr auch gelang und dafür schätzte ich sie sehr.


Wir gingen rüber in die andere Bar. Die Jungs sassen draussen. Bei ihnen war noch ein anderer Mann, den ich nicht kannte.

Dann gab es plötzlich ein Problem. Es gab keine Sitzmöglichkeiten für Katrin und mich. Es war folgendermassen: Die drei Männer saßen auf jeweils zwei Bänken und es gab keine Stühle, die man an den Tisch ran schieben könnte. Somit nahm ich eine freie Bank und zog sie an den Tisch ran, sodass wir zwei Mädels Platz nehmen konnten. Es gab einen Aufschrei und die Männer sagten: Das kannst du doch nicht machen. Der Fussweg wird doch durch die Bank blockiert. Ich sagte nur: Ladys, macht euch keine Gedanken. Ich übernehme die volle Verantwortung. Dann waren sie ruhig. Katrin und ich nahmen gemütlich Platz. Kurz darauf kam die Kellnerin, die Kevin übrigens kannte und ich fragte sie sofort: «Ist das so in Ordnung mit der Bank?» Sie antwortete ganz cool: «Na klar, macht euch mal keinen Stress. ...» Na also, geht doch.

Wir bestellten unsere Getränke. Die Kellnerin hielt ein kleines Pläuschen mit uns und ging dann wieder in die Bar herein. Ich hatte die ganze Zeit ein Auge auf den Fussweg und immer wenn jemand vorbeigelaufen oder mit dem Fahrrad vorbeifuhr, entschuldigte ich mich ganz höflich für die im Weg stehende Bank. Alle Passanten reagierten super sympathisch. Einmal wollte eine Frau mit ihrem Fahrrad vorbeifahren. Ich sah es direkt und entschuldigte mich bei ihr. Als die Dame schon sehr nah bei uns dran war und im Schneckentempo fuhr, tritt sie auf die Bremsen und fiel abrupt vom Fahrrad. Ich sprang direkt, mit einer Kippe im Mund auf, um ihr zu helfen. Der Frau war nichts passiert. Ich half ihr aufzustehen. Sie grinste freundlich und zog dann von dannen. Nach der Aktion lachten wir alle. Wie war es nur möglich im Schritttempo vom Fahrrad zu fallen? Es blieb einfach ein Rätsel.


Nach einer gewissen Zeit kam ein Mann an unseren Tisch – er wirkte obdachlos. Er stank zwar nicht aber er sah verloren aus – und als ob er sein ganzes Hab und Gut in einem Rucksack mit sich herumtragen würde. Der Mann fragte: «Könnte ich eine Zigarette von euch haben?» Da ich an dem Abend keine eigenen Zigaretten dabei hatte, wollte ich ihm eine von Robin geben, weil seine gerade auf dem Tisch lagen und ich mir dachte, dass der Mann dann weiterziehen würde. Gerade als ich eine Zigarette aus der Schachtel nehmen wollte, sagten die meisten: «Nein, mach das nicht. Gib ihm keine.» Da es nicht meine Kippen waren, hielt ich mich zurück. Aber genau da lag das Problem. Als der Mann merkte, dass keiner und es waren einige Raucher am Tisch, gewillt war ihm eine Zigarette zu geben, rastete er aus und fing an uns wüst zu beschimpfen. Er brüllte: «Ihr haltet euch für was Besseres, was? Verdient 3000 Euro im Monat und könnt mir nicht mal ne Kippe geben. Was seid ihr eigentlich für asoziale Menschen? Schämt euch.» Keiner hatte darauf reagiert. Auch kein Mann am Tisch. Der Obdachlose bekam immer mehr Fahrt und hörte einfach nicht mehr auf sich aufzuregen. Ich wollte ihm noch mein Feuerzeug geben, um ihn zu beruhigen, aber dass wollte er nicht annehmen. Wir blieben weiterhin ruhig. Irgendwann ging er dann, kam aber nach kürzester Zeit zurück um uns weiter zu beschimpfen. Im Grunde tat er mir leid, denn er war hilflos und verzweifelt – wollte einfach nur eine Zigarette haben. Als er dann wieder wegging, bin ich auf die Toilette gegangen, um mich zu erleichtern. Von der Toilette zurückkommend, hörte ich ihn schon schimpfen und beschloss etwas zu unternehmen. Ich ging zu ihm und fragte ruhig: «Was willst du eigentlich?» Der Mann war verdutzt, wurde plötzlich still und schaute mich an. Er murmelte noch etwas vor sich hin und ging. Wow, so einfach ging das also. Man musste nur etwas Menschlichkeit zeigen.


Zuerst sagte keiner etwas. Alle waren erstmal froh, dass der Obdachlose weg war. Dann meinte dieser Typ, dessen Namen ich bereits wieder vergessen hatte: «Ich hätte das nicht gemacht an deiner Stelle.» Ich schaute ihn verärgert an und sagte: «Aber er ist doch jetzt weg. Wo ist das Problem?» Wir fingen zwar keine Diskussion an, aber die Stimmung zwischen uns wurde sehr kühl. Robin meinte: «Der Typ wollte sich halt nur prügeln.» Ich entgegnete ihm: «Kann ja sein, aber ich hatte wenigstens die Zivilcourage etwas dagegen zu unternehmen.» Dann meinte er: «Ich mag keine Konflikte.» Wer mochte die schon. Ab dem Moment sah ich Robin in einem ganz anderen Licht. In einem ängstlichen und vielleicht feigem Licht. Katrin sagte nichts, aber dafür lobte Kevin mich sehr.


Nach dem kleinen Drama entschieden wir, in die nächste Bar in Friedrichshain zu gehen. Wir gingen in eine Bar, die eigentlich ein Club ist, wegen Corona aber geschlossen war und lernten dort weitere Freunde von Katrin und Robin kennen. Wir sassen draussen. Irgendwie fand ich es dort ungemütlich. Vielleicht wegen dem prolligen Klientel? Ich unterhielt mich mit einem Pärchen, die sogar in dem gleichen Bezirk lebten wie ich. Während des Gesprächs merkte ich, wie betrunken ich eigentlich war. Ich musste mich super stark konzentrieren, um nicht zu lallen. Dann war das Bar-Hopping vorbei. Gemeinsam, wir waren mittlerweile zu sechst, fuhren wir zu Robin nach Hause. Der Typ, der mir einen Vorwurf wegen dem Obdachlosen machte, war längst weg. ... Zum Glück.


In Robins Wohnung angekommen, fühlte ich mich total müde, weil ich die Nacht davor nicht genügend Schlaf bekommen hatte. Die Atmosphäre in der Gruppe war sehr schön. Alle fühlten sich wohl und unterhielten sich andauernd. Die Meisten tranken Club Mate mit Wodka und ein paar andere Erfrischungen, für die Nase, gab es auch noch. Nach ein paar Stunden konnte ich nicht mehr mithalten. Ich legte meinen Kopf vor Müdigkeit, auf Kevins Schoss. Er war super lieb und kümmerte sich rührend um mich. Als ich kaum noch meine Augen offen halten konnte, fragte ich Robin, ob ich mich in sein Bett legen dürfte. Er bejahte dies und schloss seine Schlafzimmertür auf. Plötzlich wurde ich rallig und fragte ihn: «Darf ich dich anfassen?» Er ließ mich gewähren. Ich fasste seinen muskulösen Körper an und strich ganz langsam über seine Brust. Dann küssten wir uns. Er sagte: «Um 9 Uhr sind spätestens alle weg. Dann komme ich zu dir.»

Inzwischen war es schon 7 Uhr morgens. Natürlich wollte ich mit ihm schlafen. Trotz meines Zustandes. Ich legte mich hin und fing an zu dösen. Meine Schlafversuche hielten sich in Grenzen. Später hörte ich, wie alle gingen. Ich freute mich zwar, dass Robin gleich zu mir kommt aber auf der anderen Seite, fühlte ich mich ziemlich K.O. Egal. Ich wollte einfach nur Sex haben.


Er kam zu mir, zog sich aus und legte sich zu mir ins Bett. Ich zog mich auch aus und wir fingen an uns zu küssen. Er dachte wieder an alles. Ans zärtlich sein, ans fingern und aufs Tempo. Es war super. Wir waren richtig wild und probierten jede Stellung aus. Sogar 69.

Aber eines sollte man nicht tun bei ihm und zwar reden. Ich sagte kurz, aber wirklich nur kurz etwas zu ihm, etwas Sexuelles und das turnte ihn schon fast ab. In meiner Geilheit fragte ich ihn auch: «Kannst du mir mal ins Gesicht schlagen? Aber nicht zu doll.» Er meinte: «Wirklich?» Ich antwortete: «Na klar, das habe ich noch nie ausprobiert.» Er stutzte kurz, machte es dann aber.


Es fühlte sich okay an, weil er es auch gut führte. Lachen musste ich dabei aber trotzdem – ich fand es ein wenig abstrus. Er schien sich nicht so wohl dabei zu fühlen. Ich fragte: «Alles okay?» «Na ja, geht so. Ist nicht so mein Ding.», erwiderte er. ... «Meins eigentlich auch nicht, aber probieren geht über studieren.», sagte ich. Diesmal kam ich ein paar Mal, aber nur weil ich mich selbst befriedigte. Irgendwann war er wieder so weit und ich erlaubte ihm auf mir abzuspritzen, was er auch tat. Er holte sich einen runter – er brauchte ungefähr 20 Minuten fürs Finale.


Das warme klebrige Sperma ergoss sich auf meinem Körper – es traf meine Brüste und meinen Bauch. Er holte Klopapier aus dem Bad und fing an seine Bettdecke und den Bezug abzuwischen. Gerade als er das benutzte Papier wieder wegschmeissen wollte, sagte ich: «Hey und was ist mit mir?» Er sah anscheinend nicht, dass Sperma auf meinem Körper verteilt war. Ja ja, dunkel war es in dem Zimmer nicht gerade und er beugte sich beim Abspritzen noch über mich. Aufmerksam war er in dem Moment nicht.


Wir legten uns hin und versuchten zu schlafen. Was ein wenig schwierig war, denn draussen spielten viele Kinder im Innenhof und das Fenster war in seinem Zimmer auf gekippt, sodass wir die herumtollenden Kinder sehr gut hören konnten. Um ungefähr 19 Uhr, stand er dann auf und wer war auch noch da, Katrin natürlich. Was ich mir natürlich schon dachte. Beim Aufstehen überlegte ich noch: Eigentlich sollte ich direkt nach Hause gehen. Ich hatte ein sehr unwohles Gefühl. Ich zog mich an und ging ins Bad. Davor fragte mich Katrin schnell, ob ich auch eine Pizza haben möchte, denn die beiden wollten, welche bestellen. Eigentlich keine so dumme Idee. Ich habe den ganzen Tag nichts gegessen. Ich sagte: «Ja klar, warum nicht.» Als ich aus dem Bad kam, ging ich ins Wohnzimmer – die beiden sassen gemütlich auf der Couch. Es war komisch. Katrin sprach kaum mit mir und Robin war auch in seiner Blase. Gut, alle waren natürlich durch. Aber manchmal hat man so ein Gefühl.

Ich setzte mich neben die beiden und wir warteten bis die Pizza kam. Wir schwiegen und schauten uns eine Serie auf Netfix an. Der Lieferservice brachte die langersehnte Pizza. Langsam wurden wir redseliger. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass Katrin es nicht gut fand, dass ich noch da war. Sie sagte aber nichts. Um etwa 22 Uhr ging ich dann mit ihr aus der Wohnung. Katrin machte sich schick, weil sie noch zu einem Date musste. Wir verabschiedeten uns von Robin und stiegen in den Aufzug im Treppenhaus. Im Aufzug gab es einen Spiegel. Oh Mann, wie fertig ich aussah. Total unausgeschlafen. Aber trotzdem noch sexy. Auf dem Weg nach unten, hielten wir Small Talk, redeten aber nicht über den gestrigen Tag. Draußen nahm sie ihr Fahrrad und begleitete mich zur Tram. Ich wünschte ihr noch viel Spass bei ihrem Date und jede ist ihres Weges gefahren.


Auf dem Heimweg fühlte ich mich gut, vielleicht war ich auch erleichtert, nicht mehr in dieser Situation mit den beiden zu sein. Ich konnte über nichts mehr nachdenken und wollte nur noch schlafen.

Nachgedacht, habe ich ein paar Tage später und zwar habe ich aus tiefstem Herzen beschlossen, mich nicht mehr mit Robin zu treffen, da die Freundschaft zu Katrin mir einfach zu wichtig war. Robin meldete sich ohnehin nicht mehr bei mir. Ich rief Katrin drei Tage später an und teilte ihr meine Entscheidung mit. Es freute sie ungemein und sie kam noch am selben Abend zu mir und wir sprachen uns ganz offen über alles aus. Es klingt jetzt kitschig, aber ein Stein ist mir vom Herzen gefallen, denn ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung traf.


Mein Fazit: Freundschaft ist tausendmal wichtiger, als einfach nur mit jemandem in die Kiste zu steigen, nur weil man gerade mega horny ist. Sex ist wichtig, aber nicht überlebenswichtig.






















Mehr zur Autorin:

Ich habe mir ein Pseudonym zugelegt. Mein Name ist Mademoiselle Folie. Meinen wahren Namen verberge ich deswegen, da diese Geschichte mir wirklich passiert ist. Bitte wundern Sie sich nicht, sie ist ein wenig sexuell.Ich habe auch seit kurzem einen Blog, indem ich meine Kurzgeschichten veröffentliche. Mehr knisternde Geschichten finden sie hier.

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