«Faro» - neues Minialbum von MzumO
Im Vergleich zu seinem letzten Album «Barzakh» ist Faro nicht mehr durchgehend politisch, der Schwerpunkt liegt eher auf einem subjektiven Lebensgefühl. Leben, Musik und Liebe stehen da im Vordergrund. «Ich will den Hörer*innen einen Einblick in meinen Gemütszustand – meinen «Vibe» – geben», so MzumO. An diesem Punkt lohnt es sich zu klären, was das Wort Faro überhaupt bedeutet. Ich habe nachgefragt: Faro ist Spanisch und auf Deutsch heisst das Leuchtturm. Leuchttürme, die einem die Richtung zeigen, braucht MzumO, wenn er sich manchmal verloren fühlt. Die Musik, seine Partnerin, Freundschaften und seine Werte sind MzumOs persönliche Leuchttürme. Diese geben ihm Halt und Gewissheit, in schwierigen Zeiten nicht verloren zu sein. Bei der Frage nach der Widmung dieses Albums kommt MzumO wieder auf seine persönlichen Leuchttürme zurück.
Ice Spice und Lifehack sind für MzumO zwei wichtige Stücke auf Faro. Diese entstanden in Zusammenarbeit mit dem Genfer Rapper Dibby Sounds und dem Berner Hatepop-Mitglied ARTBABE. MzumO ist stolz auf die Zusammenarbeit mit diesen zwei inspirierenden und talentierten Künstlern. «Bei Ice Spice geht es um die Motivation und den Hunger, den man – meiner Meinung nach – als Rapper*in mitbringen muss. Dabei darf man sich selbst und die eigene Musik ruhig auch mal abfeiern. Zudem gefällt mir der Beat-Wechsel in der Mitte des Songs. Lifehack ist ein hässiger, politischer Song, auf dem ich einige Sachen loswerden konnte, die mir wichtig waren. Der von ARTBABE produzierte Beat trifft diesen Vibe haargenau». Das Album eignet sich laut MzumO für alle Menschen, die gerne guten Rap hören wollen und auch für jene, die noch nicht wissen, dass sie es wollen.
Fünf Monate dauerte der Schreibprozess für die neue EP. Im Februar wagte er sich an die ersten Texte. Zu dieser Zeit befand er sich in Palästina um sein Arabisch zu verbessern und schrieb einen Song, der nach einer unruhigen und umtriebigen Strasse dort benannt ist (Ein Sarah Freestyle). In Tel Aviv, wo MzumO einen Hebräischkurs besuchte, feilte er weiter an seinen Texten. Einen grossen Motivationsschub brachte der Auftritt am SRF Bounce Cypher im April mit sich. Im Anschluss stellte er innert zwei Monaten die restlichen der neun Lieder fertig.
EAZ hat mit „Juicy“ gezeigt, dass Schweizer Rap im Ausland Erfolg haben kann. Dennoch ist sich MzumO bewusst, dass es eine Sprachbarriere gibt, was jedoch nicht bedeuten muss, dass Schweizerdeutsche Songs im Ausland keinen Erfolg haben können. «Mit eingängigen Melodien und einer klugen Wortwahl kann man die Sprachbarriere sicher auch etwas durchbrechen».
Mit Faro erhofft sich MzumO, seine Position in der Schweizer Rapszene zu verbessern. Dies gelang ihm schon im letzten Jahr durch zwei Alben und seinen ersten Auftritt am SRF Bounce Cypher. «Mit Faro will ich der Entwicklung des letzten Jahres Nachdruck verleihen und zeigen, dass ich hungrig und bereit für mehr bin».