ABC Annas Bücher Check: Lust auf Lesen im September
Leky, Mariana, «Kummer aller Art»
Ein wunderbares Büchlein über Kummer, das erstaunlich gute Laune macht. Einfühlsam und einprägsam.
39 Kurzgeschichten, eigentlich Kolumnen, die Mariana Leky
für eine Psychologie-Zeitschrift geschrieben und für das Buch bearbeitet hat.
Darin geht es um kurze, einprägsame Geschichten, die alle mit einer
Alltagsbeobachtung beginnen und die immer eine Haltung, eine Moral, deutlich
machen.
Die Personen in dem Buch leiden unter vielerlei Dingen, wie Liebeskummer oder Schlaflosigkeit, und es fehlt ihnen an Mut zu neuen Erkenntnissen. Dieser Kummer verbindet sie. Zitat: «Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa».
Liebevoll und einfühlsam, klug und humorvoll versetzt sich
Leky in die Lebenswelten andere Menschen. Sie scheint jeden Menschen so
wahrzunehmen und wertzuschätzen, wie er ist.
Texte, die ein Trostpflaster wirken. Klug, humorvoll, erkenntnisreich.
Röckle, Doris «Der Tod in den Gassen von Konstanz»
Ein historischer Regionalkrimi.
Eindrückliche und bildstarke Beschreibungen des Lebens im Mittelalter -
verwoben mit einem spannenden Kriminalfall.
Eine rätselhafte Mordserie erschüttert Konstanz und sorgt für Angst und Panik unter den Bewohnern. Mittendrin: die furchtlose junge Hanna, die kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung zur Wehmutter /Hebamme steht. Gemeinsam mit Freundinnen und ihrem Geliebten macht sie sich auf die Suche nach den Tätern und den Hintergründen. Schon bald muss Hanna erkennen, dass sie es mit gefährlichen Gegnern zu tun hat.
Ein spannender Regionalkrimi, aufgeteilt in 29 recht kurze Kapitel. Eindrucksvoll beschreibt Autorin Doris Röckle das damalige Treiben und die Zustände in der Stadt und die Stadtgeschichte selbst. Sehr kurzweilig, interessant und unterhaltsam.
Doris Röckle, geboren 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben historischer Romane.
Hera Lind «Das letzte Versprechen»
Ein Roman nach einer wahren Geschichte über das Leid der Donauschwaben in der Kriegs- und Nachkriegszeit.
Erzählt wird die Lebensgeschichte von Anni Eckhard aus Siebenbürgen. Anni wird 1944 als Kind von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer Mutter gerissen und in ein Kinderheim verschleppt. Ihr Mutter muss mit den Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien. Annis Grossmutter verspricht, auf die 5-Jährige aufzupassen. Es beginnt ein jahrelanger, leidvoller Kampf ums Überleben.
Berührend, dramatisch und voller Hoffnung erzählt der Schicksalsroman davon, wie die Familie mit den Kriegsgeschehnissen und ihrer traumatisierenden Vergangenheit ringt - und den Kampf niemals aufgibt.
Anni Eckhard hat ihr Leben per Hand in 20 Tagebüchern festgehalten. Sieben Jahre nach der ersten Anfrage hat Hera Lind zugesagt, über Annis Lebensgeschichte zu schreiben. So lange hat die Bestsellerautroin gebraucht, um das unvorstellbare Leid der jungen Anni in Worte fassen zu können.
Ein Tatsachenroman der unter die Haut geht.