Filmkritik: «Barbie» (2023)
Beim Betreten des Kinos war ich zunächst kritisch, da ich mich zuvor nicht informiert hatte und einen Kinderfilm erwartet habe. Ja, die Figuren sind zwar Spielzeugpuppen für Mädchen, doch die Handlung ist wohl eher für Erwachsene gedacht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Zielgruppe der Spielzeugbarbie (so um die sechs Jahre) sich mit Geschlechterverteilung oder Selbstfindung beschäftigt. Ich finde es eine interessante Kombination aus «Erwachsenenthemen» und Kinderfiguren. Es beisst sich irgendwie und hat trotzdem seinen Reiz. Ob ich es gut oder schlecht finde, kann ich so nicht sagen, ich belasse es bei interessant.
Das Patriarchat nimmt eine wichtige Stellung in Barbie ein. In den sozialen Medien findet man viel Kritik der Männer dazu. Zu diesem Thema die Meinung zu äussern löst häufig Diskussionen aus, doch ich finde man soll sich frei dazu äussern dürfen. Feminismus ist etwas, was man unterstützen sollte meiner Meinung nach. Doch selbst ich als Frau finde es ein bisschen übertrieben dargestellt. Die Idee ist gut, der Ansatz auch, doch für meinen Geschmack wird die Stellung der Frau in der Gesellschaft im Film schlechter dargestellt, als sie wirklich ist.
Was ich hingegen einen sehr guten Punkt finde: Im Barbiefilm sieht man, dass Barbies bei Mädchen auch viele Unsicherheiten auslösen können. Insbesondere das Schönheitsideal ist davon betroffen. Nicht alle Mädchen haben die perfekte Figur mit blonden langen Haaren. Barbie bezeichnet sich im Film auch als Stereotyp-Barbie. In der Aussenwelt trifft sie auf Mädchen, die dank ihr mit Selbstliebe zu kämpfen haben.
Im Film muss Barbie herausfinden, wer sie wirklich ist und was sie ausmacht. Manche sagen, man geht aufgestellt und mit Vorfreude ins Kino und kommt voller Fragen wieder nach Hause. Wer bin ich? Was mache ich auf dieser Welt? Was macht mich aus? Wo ist meine Stellung in der Gesellschaft? Wenn man sich also auf den Film einlässt und sich den Themen beschäftigt, kann man durchaus mehr über sich herausfinden.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Film wichtige Themen der Gesellschaft anspricht, doch in einer Weise, die für mich persönlich zu übertrieben ist. Man kann es sich anschauen, doch man verpasst auch nichts, wenn man es nicht tut. Der Hype ist meiner Meinung nach etwas übertrieben, es gibt weitaus bessere Filme.