Einblick ins Kantonsspital – Akademischer Zukunftstag
Die Kantonsspitalanlage ist ein Städtchen in einer Stadt. Es hat viele verschiedene Gebäude, mehrere Kantinen, Shops, Cafés und sogar einen Coiffeur. Alles, was ein stationärer Patient eben benötigt. Beim Coiffeur kann man sich einfach die Haare schneiden und Färben lassen und sie stellen zusätzlich auch die Perücken für Krebspatienten her. Das fand ich einen schönen Aspekt. Uns wurde der Weg sehr gut beschrieben, so dass niemand Mühe hatte, das Haus 11 zu finden.
In Gruppen aufgeteilt, starteten wir den Rundgang. Bei uns war Rechtsmedizin der Posten eins. Ein kleiner Tatort hat uns erwartet, bei dem wir DNA-Profile vergleichen mussten und einen Einbruch rekonstruieren durften. Es war extrem spannend zu erfahren, wo überall und wie lange man an einem Gegenstand noch DNA-Spuren findet. Die Gewaltenteilung ist bei uns in der Schweiz viel stärker getrennt, als zum Beispiel in Amerika. Die Rechtsmediziner*innen dürfen nur in den seltensten Fällen über die DNA nähere Informationen über den Täter oder die Täterin rausfinden, es bleibt alles anonym. Es geht mehr darum, ob ein DNA-Profil mit einem in der Datenbank übereinstimmt oder nicht. So wurde es uns jedenfalls erklärt.
Auch die Toxikologie wurde uns schmackhaft gemacht. Dort untersuchen sie organische Stoffe auf Gifte oder Drogen. Das wird im Falle einer Schlägerei unter Cannabis-Einfluss oder einem Unfall mit betrunkenem Fahrer wichtig. Die höchsten Konzentrationen befinden sich im Urin und betragen etwa 40 Mikrogramm. Auch der Raum zur Aufbewahrung der Proben wurde uns gezeigt. Dort herrschten -20 Grad.
Es folgte ein Spitalrundgang durch verschiedene Gebäude und im Kanalsystem. Die ganze Anlage ist durch Kanäle miteinander verbunden und dient zu Material- und Patiententransport.
Den Abschluss machten wir im Genlabor, wo ich erfuhr, dass sie einiges an Mäusen untersuchen und diese sich unten befinden. Damit war dann wohl das Erdgeschoss oder der Keller gemeint. Zwei Mikroskopier Varianten wurden von zwei hochausgebildeten Biologinnen erklärt. Für meinen Geschmack war dies etwas zu fachbegrifflastig. Ich persönlich habe von der Erklärweise her den Unterschied zwischen einem Rechtsmediziner, welcher mehr mit Menschen zu tun hat (Polizist*innen, Staatsanwaltschaft, Mitarbeiter*innen) und den zwei Biologinnen, die immer auf ihrem Fachgebiet im Labor arbeiten, gemerkt. Es war natürlich trotzdem sehr spannend, nur etwas zu kompliziert für uns von der Kanti.
Alles in allem war es ein sehr informativer und gut strukturierter Anlass. Wir haben einen kleinen Überblick über die Aufgaben der einzelnen Arbeitsfelder im Spital erhalten und ich denke der/die ein oder andere konnte die möglichen Berufe in seiner Zukunft entweder erweitern oder eingrenzen. Beides kann für die Berufswahl wichtig sein.