Blue Jeans legen mit «Mr. Moon» nach
Im Mai konnten wir schon vieles über Euch erfahren, einigen wird das entgangen sein. Wer sind die Blue Jeans eigentlich?
Blue Jeans ist eine Band, die es sich zur Priorität gemacht hat, Romanisch zu bewähren. Deswegen performen wir unsere Songs, die von Rock bis hin zu Pop-Rock reichen, allesamt auf Romanisch.
Eure zweite gemeinsame Single «Mr Moon» wurde Mitte Oktober 2021 veröffentlicht. Woher kamen die Ideen und Inspirationen für diesen Song?
Die Inspirationen kamen, als wir Lust bekamen, was Lautes und Stimmungsvolles zu machen - wilder Rock ‘n’ Roll. Deswegen gruben wir einige alte Ideen heraus und liessen uns von der Punk/Pop-Punk Phase der 90er und frühen 2000er inspirieren.
Welche Botschaft verbirgt sich hinter «Mr. Moon»?
Mr. Moon beschreibt das Warten auf ein Konzert. Der Saal der sich füllt, die Ungeduld, die sich mit der Zeit breit macht, bis dann die Band auftritt und sich jede Person im Publikum gehen lassen kann, zu den Liedern tanzt und mitsingt.
Hat sich Euer Musikstil zu den anderen Songs verändert?
Es ist schwierig zu sagen, dass wir einen definitiven Musikstil haben. Klar hören sich all unsere Songs verschieden an, denn wir wollen frei sein und musikalisch experimentieren, doch wenn wir in der Zukunft ein Album planen, wird das eher wie unsere zwei letzten Singles klingen.
Ihr habt euch entschieden diesen Song selber zu produzieren, gab es einen Grund diesen Weg zu gehen?
Wir wollten es einfach mal versuchen. Das Band-Portemonnaie ist wegen der Covidpandemie ziemlich geschrumpft und wir wollten sehen, zu was wir selber fähig sind. Das gab uns auch die Möglichkeit flexibler zu sein. Jetzt haben wir für die Zukunft mehrere Optionen, was das Aufnehmen und Mischen von Songs anbelangt. Wir haben jedoch in Yoan Masao, der Reputaziun mischte, einen sehr guten Producer und auch Freund gefunden, der sicherlich auch in Zukunft mit uns zusammenarbeiten wird.
Stärken und Schwächen kennen wir alle, wie habt Ihr euch für die Produktion aufgeteilt?
Fabrizio, kümmerte sich im Engadin um die Aufnahmen der Instrumente, sowie das Mischen des Songs. In Luzern nahm Nicoline ihre Gesangsspuren auf und schickte diese Fabrizio. Trotz der physischen Distanz hat dieser Prozess ziemlich reibungslos stattgefunden.
Wie lange habt Ihr an «Mr. Moon» gearbeitet und wieso gibt es dazu kein Video?
Musikvideos sind toll und es macht enorm Spass diese zu posten, doch sie sind auch sehr zeitaufwändig und teuer. Im Moment fühlten wir uns finanziell noch nicht bereit nach so kurzer Zeit ein neues Video zu drehen, doch das schliess nicht aus, dass wir in Zukunft noch für «Mr. Moon» ein Video drehen werden. An Ideen fehlt es sicherlich nicht.
Welche Rolle spielen die sozialen Medien für euch?
Wie für die meisten Personen in unserem Alter spielen soziale Medien eine grosse Rolle. Das ist eine gute Möglichkeit sich zu präsentieren und zum mit anderen Musikbegeisterten zu interagieren und sich auszutauschen. So stossen wir auf unseren Kanälen auf positive Kommentare, die uns Energie geben weiter mit der Musik zu machen. Und für junge Bands sind solche Kanäle mittlerweile unverzichtbar geworden.
Der Song ist noch nicht lange zu hören, wie sind die ersten Reaktionen?
Die Reaktionen sind bei Rockliebhaber sehr positiv. Im Moment scheint auch die Allgemeinheit sich wieder mehr mit verzerrten Gitarren zurecht zu finden. Das Eurovision Song Contest wurde von «Maneskin» gewonnen, die einen extrem powervollen Song vorgeführt haben. Da wir schon lange wieder etwas in dieser Richtung machen wollten, haben wir gefunden, dass das der richtige Zeitpunkt ist.
Ihr singt Rätoromanisch, kommt für euch in Zukunft auch ein Song in Englisch gesungen in Frage?
Im Moment ist das ganz und gar nicht unser Plan. Klar kann man sich nie sicher sein, was in Zukunft passieren wird, doch wir halten an unsere Wurzeln fest.
Trotz Corona Auflagen kommt die Musikbranche langsam wieder ins Rollen und die St. Moritzer Wintersaison beginnt bald. Sind schon Auftritte geplant?
Da wir im Moment noch als Duo unterwegs sind, sind Bandauftritte noch nicht geplant. Wir wollen zuerst weitere Mitglieder rekrutieren, die mit uns über dick und dünn gehen wollen und die Musik an vorderster Stelle tun. Erst wenn wir dann ein komplettes Line-Up haben, werden wir uns für Auftritte entscheiden.
Ich bin mir sicher schon bald wieder von euch zu hören und bleibe gespannt mit was Ihr uns noch überraschen werdet. Das letzte Wort richte ich an euch. Erstmals Dankeschön für das tolle Interview!
Fabrizio: Trotz all die dunkle Zeit (Weltweit durch die Coronapandemie und persönlich mit den verschiedenen Line-Up Wechsel der Band) hat sich gezeigt, dass man mit harter Arbeit und vor allem Spass und Freude an die Musik und den richtigen Leuten, alles erreichbar ist!
Nicoline: Durch dieses Projekt durfte ich lernen, dass man durchaus auch mit einer gewissen Distanz zueinander, zusammen Musik machen kann. Dies war für mich eine ganz neue Erfahrung und Arbeitsweise, die ganz spannende Facetten mit sich bringen kann.