Zu Fuss hält die Seele Schritt
Warum leben wir so schnell, warum müssen wir uns so schnell von A nach B bewegen. Es macht doch gar keinen Sinn, immer schneller zu leben, immer gestresster durch den Alltag zu taumeln und immer mehr Dinge gleichzeitig zu tun. Am liebsten wäre es mir, wenn unsere Leben, auch mein eigenes viel gemächlicher und bewusster voranginge. Wo bleibt das Zwischenmenschliche? Wo bleibt unser Lächeln, unsere Zeit für unsere Mitmenschen? Weshalb müssen wir so schnell leben und auf unserem Weg alles zerstören, was uns in die Quere kommt? Jemand sagte einmal:
Der der ein Kunstwerk zerstört, nennt unsereins einen Vandalen, doch der, welcher die Natur zerstört, nennen wir einen fortschrittlichen Menschen.
Viele meiner Mitmenschen verstehen nicht, dass es nicht darum geht, gegen etwas anzukämpfen, sondern vielmehr für etwas zu leben. Sich für eine Idee, ein Projekt, eine nachhaltige und gesunde Veränderung oder das Fortbestehen von etwas einzusetzen, hat viel mehr Wert, als gegeneinander zu kämpfen, gegen die Natur Hand anzulegen und zu zerstören.
Zu Fuss hält die Seele Schritt. Zu gehen, spazieren, flanieren, wandern, schlendern oder stehenbleiben und innehalten. All dies ist für mich von viel grösserer Bedeutung als völlig ausser Atem und unbedingt immer produktiv zu sein und etwas zu tun. Produktivität wird heutzutage mit «beschäftigt sein» gleichgesetzt. Mit den eigenen Gedanken und Ideen beschäftigt zu sein, ist gemäss dieser Definition ebenfalls produktiv. Doch ganz ehrlich: Warum verspüren wir manchmal den Drang etwas zu tun? Etwas zu tun, obwohl wir uns gerade von einer schweren Arbeit erholen. Warum sind wir so rastlos? Ist unsere eigens erschaffene Rastlosigkeit, vielleicht auch ein Grund dafür weshalb manche Menschen drogenabhängig werden? Ein Grund dafür weshalb manche von uns Fast Food dem gesunden Essen vorziehen? Apropos essen: Wieso kommt der Mensch auf die Idee völlig von seiner Urform verändertes und vergiftetes Essen zu konsumieren? Das gesündeste für den menschlichen Körper sind Früchte und Gemüse. Keine fettigen Fressalien, kein Fleisch und ganz sicher kein essen, dass durch einen künstlichen Prozess hergestelltes Essen, wie vegetarisches Fleisch. Essen, das aus pflanzlichen Elementen besteht und doch nach Fleisch riecht und sich im Mund genauso anfühlt. Kann das gesund sein? Es stellt sich mir die Frage: Sind wir eigentlich komplett verblödet? Wer kein Fleisch essen will, soll kein Fleisch essen. Punkt. Wo in der Zeit, sind wir von unserem Weg, dem nachhaltigen Weg abgekommen?
Ich selbst bin keinen Deut besser. Obwohl ich mir vorgenommen habe, kein Fleisch mehr zu essen, ertappe ich mich hin und wieder dabei wie ich im Laden vor dem Fleischregal stehe und mir denke, auf was ich heute Lust hätte. Immer und immer wieder muss ich mir selbst die Nachteile des Fleischkonsums vor Augen führen mich überzeugen, es sein zu lassen. Meistens bin ich damit erfolgreich. Manchmal nicht.
Seit einiger Zeit schon versuche ich so gesund wie möglich zu leben. Wandere, spaziere und gehe viel, vermeide ungesundes Essen, nehme fast nie Drogen zu mir und versuche die ganzen Mittelchen für jedes kleine menschliche Problem einfach wegzulassen. Smartphone, Internet, Shampoo, Waschmittel, Parfum und viele, sehr viele andere Produkte. Je länger ich darüber nachdenke, desto blöder komme ich mir vor, wenn ich diese Produkte doch dann und wann benutze.
Solange ich ein funktionierendes Hirn besitze, brauche ich kein Smartphone! Solange mein Körper durch gesunde Ernährung gut riecht, brauche ich kein Parfum oder Deodorant! Solange ich meine Haare mit natürlichen Mitteln waschen kann, brauche ich kein chemisch hergestelltes Shampoo, das meine Haare austrocknet.
Und darum; solange ich gesunde Füsse und einen starken Körper habe, bin ich in der Lage zu gehen und brauche mich nicht in eine tonnenschwere Stahlkarosse zu setzen. Denn; nur zu Fuss hält die Seele Schritt.