«Lumpeliedli us em Chinder-Zoo» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Lumpeliedli us em Chinder-Zoo» im Soundcheck

Der «Tiger» kommt aus dem Dschungel und ist ziemlich bissig unterwegs. Warum er jedoch lieber Kinder isst als Joghurt bleibt ungeklärt. Was die Kleinen aber definitiv lernen ist, wie Rockmusik klingt.


Etwas langsamer und jazziger kommt «Dr Bär» herangetapst. Das Porträt des grossen Tieres ist leicht verständlich und wird in unter zwei Minuten abgehakt. Irgendwie herzig.

«Mini Nasa louft» singt Sänger Matthias Nyfeler im Lied «Schnuderi». Er erklärt, dass eine leichte Erkältung, respektive eine laufende Nase durchaus auch seine Reize haben kann, da die Nase dann einfach zum Instrument umfunktioniert wird. Lustig und sehr einfach zum Mitsingen für Gross und Klein.

Zur Melodie von «If you’re happy and you know it» wird im Song «Ungerhose» erzählt, wie verrückt angezogen der Protagonist an einem Tag in die Schule gegangen ist. Wer wollte auch nicht schon mal ohne Sorgen über Regeln und Normen so angezogen, wie man es für richtig hält aus dem Haus gehen?


Das Lied «Pyjamella» bleibt gleich beim Thema Kleider, denn es handelt, wie es der Name vielleicht schon verrät, von einem Mädchen, das nur im Pyjama den ganzen Tag unterwegs ist. Anders sieht es aus, wenn es dunkel wird, da sie dann zum Nachthemmlein wechselt. Irgendwie ziemlich lustig. Ein ziemlich cooles Gitarrensolo haben sie da noch den Kids untergejubelt. Hell yeah, etwas Eddie Van Halen hat schliesslich noch niemandem geschadet.

«Singendi Pflume» erzählt von einer alternativen Instrumentenverteilung, welche ziemlich lustig swingt und durch diverse Wiederholungen automatisch zum Mitsingen animiert.

Die «Krokodella» hat gerne Mozzarella, Nutella und Rivella, wie ich es auch sehr gerne mag. Ich glaub, ich würde mich mit dem zahmen Krokodil ziemlich gut verstehen und gemeinsam in den Schalalala-Chor einstimmen.  

Etwas Reggae wird den Kindern im Song «Stifufanta» serviert. Dies ist bis jetzt das schwächste Lied der CD, da es irgendwie so ein bisschen beliebig ist.

Weiter geht’s mit der popigen Nummer «Sibeschläfer», welche die Beziehung eines Kindes zu einer übernächtigten Mutter erzählt. Das klingt sehr süss und authentisch, denn das Kind bringt Verständnis auf für die Mama, da sie immer so viel zu tun hat.

Beim «Tinusaurier Tinu» erzählt die Formation «Mättu & Schnudderbuebe» vor welchen Problemen ein Dino mit zu kurzen Armen bei Tisch konfrontiert ist. Die Ode an das «gruusig»-essen ist ziemlich witzig, denn der arme Dino ist, vor lauter Achten auf Tischmanieren dann sogar ausgestorben.


Der «Lukas Löi Tiger» ist ein Raubtier, wenn er hungrig ist, sonst aber ganz ein liebes «Büsi», wenn er genug gegessen hat. Die Rockhymne begeistert durch ein imposantes Gitarrensolo, viel Wortwitz und eine angenehme Länge von perfekten zwei Minuten.

Jetzt kommt ein bisschen Dire Straits-Stimmung auf, denn die «Büle - Familie» ist wieder auf Tour. Schwierig ist es eben schon unterwegs zu sein, wenn überall immer was im Weg herumsteht. Doch das Schöne an den Beulen ist, dass sie mit der Zeit wieder verschwinden.

Der Freund und Helfer aka der «Polizischt» bekommt einen Kriminal-Reggae, der unterwegs ist, um das Dinosaurier-Ei wieder zurück zu holen. Lustig, wie lebensnah die «Schmirinskis» hier beschrieben werden, die immer zuerst «Z’Nüni» nehmen, bevor sie die Verbrecher jagen.

Auch der Winter und dementsprechend ein «Schneehase» gehören zu einem richtigen Zoo. Ziemlich humorvoll, wie er weitere Tiere mit dem Zusatz Schnee aufzählt. Ich glaub bei den Schneefröschen hat er etwas geflunkert, weil die gibt es doch gar nicht…


Gegen den Schluss kommen noch die Kleinen zum Zug. Das blusige «Chäferli» fährt ziemlich in die Beine und regt die Kleinen sicher zu mehr Bewegung an. Was für ein fettes Zusammenspiel des Bassisten und des Schlagzeugers!

Der Abschluss der CD macht der «Rägewurm», der auch noch eine Off-Beat-Ode erhält. Den Refrain können die Kleinen sicher ziemlich rasch perfekt mitsingen. Spannend.

Schlussfazit:
In kurzen und knackigen Liedern wird auf der CD «Lumpeliedli us em Chinder-Zoo» der Alltag von Tieren und Dinos porträtiert. Das ist sehr gelungen und ist sehr gut für Eltern geeignet, die eine rockige Alternative zu der Kommerzschiene von den «Schwiizergoofen» suchen. Oft fühlte ich mich beim Durchhören der CD an meine eigene Kindheit und die Serie «Ohrewürm» erinnert, welche meine spätere musikalische Begeisterung stark befeuerte. Ich hoffe, dass den Lumpeliedli von Mättu seinen «Schnudder Buebe» ein ähnliches Schicksal bevorsteht und dass sie die Kids früh mit dem Rockvirus infizieren können. Denn handgemachte Musik, wie sie hier ziemlich stimmig aufgenommen wurde, macht eben schon mehr Spass als die Musik, welche von der heutigen Jugend in die Charts gekauft wird.

Themenverwandte Artikel

«Hakuna Matata» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: zVg.

«Hakuna Matata» im Soundcheck

«Rio Amden Amsterdam» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: zVg.

«Rio Amden Amsterdam» im Soundcheck

«Ärdeschön» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Ärdeschön» im Soundcheck

«Jetzt esch jetzt» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Jetzt esch jetzt» im Soundcheck

«Firsthammer» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Firsthammer» im Soundcheck

Empfohlene Artikel