«Ich möchte in Zukunft öfters Regie führen»
Bild/Illu/Video: SRF

«Ich möchte in Zukunft öfters Regie führen»

Es sei ein lang gehegter Traum von ihr gewesen, mal mit Michael Steiner zusammen zu arbeiten. Den habe sie vor den Dreharbeiten auch noch nicht persönlich gekannt, sagt Jessica Matzig. «Dass ich daneben noch mit Kindheitshelden von mir wie Roeland Wiesnekker und Esther Gemsch vor der Kamera stehen durfte, hat mich natürlich schon mit Freude und auch ein bisschen Stolz erfüllt. Und natürlich war ich happy in meiner Heimat und fürs SRF drehen zu dürfen.»


Die Komfortzone verlassen
Spannend und intensiv seien die Dreharbeiten gewesen. «Für mich persönlich war es allerdings auch etwas schwierig, da ich kurz vor Drehbeginn ziemlich heftig am Norovirus erkrankte. Inklusive Kollabieren, Notarzt mitten in der Nacht, Infusion, etc. das ganze Drama. Das war ein rechter Scheiss. Im wahrsten Sinne des Wortes», wie sie lachend sagt. Eine Produktion in dieser Grösse umweht auch immer ein wenig etwas Geheimvolles. Für sie sei es nicht so schwierig zu schweigen, da ihre Liebsten meistens Bescheid wissen und es den Rest ja nur bedingt interessiere, an was sie gerade arbeite. «’Lifere, nid lafere’, oder? Und ob ich geliefert habe, weiss ich ja oft auch erst im Nachhinein, wenn ich es das erste Mal sehe.» In ihrer Karriere hat Jessica Matzig inzwischen in unzähligen Clips, Werbungen, Filmen und auch Bühnenproduktionen mitgewirkt. Nur ein Werk speziell hervor zu streichen sei darum ein wenig schwierig. «Ein Highlight war sicher der Dreh in Chile gerade kürzlich. Nicht zuletzt, weil ich dafür meine Flugangst endlich überwinden musste. Dann aber generell Produktionen, für die ich meine Komfortzone verlassen musste, neue Skills lernen durfte oder deren Inszenierung mich einfach fasziniert haben. Ich denke da an Theaterproduktion wie ‘Faust I.’ (Regie: Nikolaus Büchel»), ‘Das Fest’ (Regie: Urs Bircher), aber auch ‘Women of Troy’ (Regie: Giles Foreman) in London, wofür ich Schwertkampftraining bekam.»

Ein Plan B, der aufgeht
Trotz ihrem Erfolg als Schauspielerin baut sich Jessica Matzig aktuell ein zweites Standbein als Sexual-und Paartherapeutin auf. Diesen Entscheid beeinflusst hat definitiv Corona. «Ich habe ja vor meiner Zeit in London ein Masterstudium in Psychologie an der Universität Zürich abgeschlossen und während der Pandemie, als plötzlich alle Schauspielengagements ins Wasser fielen, war ich gezwungen, was anderes zu machen. Deshalb damals die therapeutische Weiterbildung in Sexualmedizin-/therapie an der Uni Basel/am Universitätsspital Basel, die ich kürzlich abgeschlossen habe.» Es sei ein grosses Privileg noch andere Ausbildungen in der Tasche zu haben, da sie so natürlich etwas flexibler sei. «So jobbe ich manchmal als Vertretungslehrerin, was mir grossen Spass macht. Oder ich nehme mündliche Prüfungen in Sozialkompetenz ab. Oder ich gebe Schauspielkurse. Oder ich arbeite als Therapeutin. Viele meiner ehemaligen Mitschüler:innen haben zu 100% auf Schauspiel gesetzt, was ich bewundernswert finde, aber es bedeutet halt auch: Schlecht bezahlte Nebenjobs in Callcentern, Restaurants, als Nanny bei reichen, aber teilweise sehr unhöflichen Leuten, etc. etc. Das kenne ich ja alles zur Genüge, aber darauf habe ich weiss Gott keine Lust mehr.» Neben der Rolle in «Die Beschatter» ist die inzwischen in Zürich wohnhafte Darstellerin bald auch noch in einem anderen Projekt zu sehen. Doch sagen dazu darf sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts. Aber etwas darf sie sagen. «In Zukunft werde ich versuchen wieder mehr Workshops für Interessierte Menschen zu geben, die Lust haben, mal in meine Methoden abzutauchen und sich selbst besser kennenlernen und herausfordern möchten. Und ich möchte definitiv öfters Regie führen.» Das klingt schon mal sehr spannend. Was ihre nächsten Projekte sind und weitere Infos zu ihren Workshops, publiziert die 30-Jährige jeweils auf ihrer Webseite www.jessicamatzig.com.

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