Mit Leichtigkeit durch die Schauspielwelt
Am Fuss des Falknis, im Quartier Zogg in Maienfeld lebt die
Amateurschauspielerin Eliane Barth mit ihrer Familie. Es ist ein kleines
Paradies direkt an der wenig befahrenen Jeninserstrasse, das zum Verweilen
einlädt. In der Oase der Ruhe mit grossem Umschwung blühen die Bäume aktuell in
den schönsten Farben und ich bin mir sicher, dass sich die Familie Barth nie
Sorgen um einen Mangel an Vitamin D machen muss.
Den Kleinen Selbstvertrauen schenken
Es sei eher ein Zufall gewesen, dass sie 2007 in Maienfeld gelandet seien, sagt
Eliane Barth, die vor den Kindern als Primarlehrerin und Theaterpädagogin im
Unterland gearbeitet und gelebt hat. «Ich stamme ursprünglich aus Chur und mein
Mann Mathias aus dem Engadin. Als wir unseren Sohn bekommen haben, hat es uns
wieder in die Nähe gezogen und da war Maienfeld so fast in der Mitte zwischen
Chur und dem Engadin», erklärt sie schmunzelnd. Inzwischen habe sie selber hier
Wurzeln geschlagen und sei nicht nur bei den szenischen Stadtführungen, sondern
auch in zahlreichen Produktionen in der Region involviert gewesen. «Als die
Kinder kamen, habe ich immer weiter als freischaffende Schauspielerin und als Theaterpädagogin
gearbeitet. Eines der ersten Projekte war ein Weihnachtsspiel, welches ich leiten
durfte.» Die Arbeit mit Kindern hat sie schon immer begeistert, darum war es
ihr immer wichtig neben den eigenen Auftritten auch den Nachwuchs zu fördern. «Es
ist unheimlich spannend zu sehen, wie durch kleine Tipps, die Kids richtig
Selbstvertrauen entwickeln und über sich hinauswachsen. Das ist etwas sehr
Schönes zum Beobachten.»
Die Mischung macht’s aus
Durch ihre Engagements, die von Touristenführungen, Moderationen, Szenische
Lesungen, Begleitfunktionen bei Theaterproduktionen bis zu Solostücken reichen,
sei ihr Bekanntheitsgrad als Schauspielerin immer weiter gewachsen. Doch
wirklich nur auf diese eine Karte der Schauspielkunst zu setzen, sei nie ein
Thema gewesen für sie. «Es ist wirklich ein grosses Privileg, dass ich
auswählen darf, was ich mache und was nicht. So kann ich mit Leichtigkeit Dinge
angehen, die mir wirklich am Herzen liegen.» Von denen hat Barth immer noch
relativ viele und möchte keines davon missen. «Ich kann nicht sagen, dass ich
eines lieber mache als das andere, da es hier wirklich die Mischung ist, die es
ausmacht. So habe ich Abwechslung und bleibe ständig am Ball.» Um ihr Wissen
über die Schauspielerei zu erweitern, mache sie gerne Studien in der freien
Wildbahn. «Es ist so spannend, Menschen zu beobachten und sich zu jeder und
jedem eine Hintergrundgeschichte vorzustellen. Ich liebe dieses ‘Lesen’ und mag
es sehr gesagte Dinge mit der Mimik, Haltung und Gestik abzugleichen und mich
durch alltägliche Begegnungen als Schauspielerin weiterzuentwickeln.»
Aktuell übt Eliane Barth die Texte ihres neuen, inzwischen vierten Solostücks «Homeoffice oder das Zählen von Granatapfelkernen» ein, welches am 5. und 6. Mai im Rosengarten Grüsch Premiere feiern wird. Ebenfalls im Mai starten wieder, inzwischen in der dritten Saison, die szenischen Stadtführungen durch Maienfeld. Diese werden von Heidiland Tourismus gemeinsam mit Eliane Barth organisiert und es ist ihr extrem wichtig, dass das Herzensprojekt aus der Feder von Stephan Wildhaber längerfristig zum Jahresprogramm von Maienfeld gehört. Auch wenn die geschichtlichen Fakten gleich bleiben, könnte sich diese Art von Touristenführung auch für mehrere Besuche eignen. Barth erklärt warum. «Bei der szenischen Stadtführung gibt es immer vier Schauspieler:innen, im Team sind es aber acht. Diese können, je nach verfügbarer Zeit und Ferienabwesenheiten individuell zusammengestellt werden, was jede Vorführung zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Zudem spielen die Wettereinflüsse oder natürlich auch das Publikum eine entscheidende Rolle, wie humorvoll oder ernst die eineinhalb Stunden für alle Beteiligten werden.» Es sei für sie ein echter Genuss, da auch beim dritten Jahr noch dabei sein zu dürfen und den Interessierten spielerisch ihre Heimat näherbringen zu können. «Wenn man bedenkt, dass das Projekt im Lockdown entstanden ist und sich zu einem der meistgebuchten Erlebnis in der Region entwickelt hat, macht mich das schon sehr stolz.» Das Projekt zeigt auch, dass die Welt den Mutigen gehört. Wie die engagierte Künstlerin das Wort Mut in der Mimik, Gestik oder Haltung darstellen würde, weiss ich leider nicht. Doch hin und wieder genügt es auch auf sein Herz zu hören und mutig solche Projekte voranzutreiben und dann kann es passieren, dass es von aussen so aussieht, als wäre das alles federleicht.
Tickets für die szenische Stadtführung namens «Sagenhaftes Maienfeld» können direkt hier bei Heidiland Tourismus gekauft werden.