«Status: Bündner:in» mit Ladina Bordoli
Eine fast kindliche Freude huscht Ladina Bordoli übers Gesicht, als sie, begleitet von Roland Steffen, im Oberdorf erklärt, wie und wo sich in den 90er Jahren die Primarschule und der Pausenplatz befunden haben. Menschen an ihren Lieblingsorten zu interviewen, ist ein Konzept, welches schon bei den «Mis hübscha Prättigau»-Dokumentationen des Panyer Filmemachers hervorragend funktioniert hat. Auch bei seinen neuen filmischen Werken kommt es zum Zug und doch steckt hinter den Dokus unter dem Banner «Status: Bündner:in» mehr, wie ein Blick in das Eröffnungsstück mit der Jenazerin zeigt.
Das cineastische Porträt, welches regelmässig mit herrlichen Drohnenbildern untermalt wird, nimmt einen mit auf eine Reise durch Jenaz sowie direkt in das Leben der vielbeschäftigten Frau, die inzwischen in Klosters wohnt. Trotz Erfolgen im ganzen deutschsprachigen Raum mit ihren Büchern, spürt man im Film, dass Ladina Bordoli geerdet geblieben ist und es sich ganz gut arrangieren kann zwischen dem Job auf dem Bau und ihrer Leidenschaft, dem Schreiben. Neben der Bedeutung von Heimat wird im gratis verfügbaren Streifen auch über den Dialekt sowie über die Wirkung von ihr und ihrem literarischen Werk ausserhalb der Kantonsgrenzen gesprochen. Weitere Persönlichkeiten, die Roland Steffen aktuell vor die Linse lockt und die ebenfalls eine gewisse Ausstrahlung über die Bündner Grenzen hinaus haben, sind der rappende Winzer Renzo Hendry, «ünscha» Regierungsrat Martin Bühler oder auch die Schauspielerin Eliane Barth.