Unser Körper und wie wir ihn wieder schätzen lernen (Teil ll)
Bild/Illu/Video: Emilia Schwarz

Unser Körper und wie wir ihn wieder schätzen lernen (Teil ll)

Ein ganz simples Beispiel, das wahrscheinlich jeder bezeugen kann. Kinder machen sich keine Gedanken über ihren Körper. Ihr Fokus ist auf etwas total anderes gerichtet, meist auf Spass, Spielen oder zum Beispiel Tiere. Kinder sind das beste Beispiel für intuitive Esser. Es ist schwer, einem Kind noch mehr Essen zu verabreichen, wenn es satt ist. Sie essen zudem das, worauf sie Lust haben. Die wenigsten Kinder machen sich Gedanken über ihre Figur. Es legt auch niemand den Fokus darauf. Es gibt keine Schönheitsideale für Kinder. Kinder sind einfach Kinder. Wir haben immer das Gefühl, von Erwachsenen lernt man, zu Erwachsenen kann man hochblicken. Doch welche Altersgruppe ist glücklicher, die Kinder oder die Erwachsenen? Ich erlaube mir zu behaupten die Kinder. Wie wäre es, wenn wir hinsichtlich des Fokus und der Einstellung zum Körper uns eine Scheibe bei den Kleinsten abschneiden?


Sobald wir in die Pubertät kommen, beginnt sich der Fokus auf den Körper zu richten. Man verändert sich, es gibt mehr und mehr Unterschiede zwischen den einzelnen Figuren. Als Kind sah man sich noch ähnlich. Doch jetzt bekommen die einen mehr Muskeln, die anderen breiter Hüften, die nächsten werden riesengross. Mit solchen Veränderungen haben viele zu kämpfen und lernen es bis an ihr Lebensende nicht, sie zu akzeptieren. In diesem Alter beginnt man auch, sich das erste Mal nach einem Partner umzuschauen. Von Natur aus sind wir dazu veranlagt, auf den Körper zu achten bei der Partnerwahl. Ein starker, gesund aussehender Körper war ein Zeichen für höhere Chancen für eine gute Weitervererbung der Gene. Damit verbunden war ein gesichertes Überleben unserer Spezies. Solche Instinkte sind noch tief in und verankert. Die Zeiten haben sich jedoch geändert, wie leben nicht mehr «damals».


Die Frage nach dem «Wer bin ich» ermöglicht uns, den Fokus auf den Körper zu verschieben. Sind wir wirklich nur unser Körper? Wenn wir an eine gewisse Person denken, kommt uns möglicherweise zuerst ihr Aussehen in den Sinn, da wir dieses mit ihr verbinden. Doch der Mensch ist so viel mehr als nur sein Aussehen. Wir halten uns and dem fest, was wir sehen können. Menschen neigen dazu, immer etwas handfestes zu brauchen, da das Ungewisse uns entweder Angst macht oder wir damit nicht umgehen können. Die Frage nach dem «was ist das Ich» würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Doch die Erkenntnis, dass wir nicht nur aus einem Körper aus Fleisch und Blut bestehen, sondern eine Seele dahinter steckt, lässt uns neu über unser Leben nachdenken.


Zum Schluss noch eine wichtiges Phänomen, das man nicht vergessen sollte. Unseren Körper können wir nach dem Tod nicht weiter benutzen. Er ist in Liebe auf dieser Erde entstanden, bestenfalls kümmern wir uns mit Liebe um ihn, doch schliesslich wird er wieder zu Erde. Der Körper ist endlich! Nicht ohne Grund heisst es in vielen Religionen oder anderen Theorien, was nach dem Tod geschieht, die Seele existiert weiter. Niemand spricht vom Körper. Wir haben nur dieses Leben mit ihm, also sollten wir ihm ein gutes Leben ermöglichen, er kann nichts für unsere negativen Gedanken. Doch er ist derjenige, der die Folgen ausbaden muss.


Lebe mit deinem Körper, kämpfe nicht gegen ihn!

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