Traumberuf Autor?

Qultur CHandwerk

Bild/Illu/Video: zVg.

Es gibt Menschen, die denken, Schriftsteller führen ein Herrenleben. Die glauben, Schriftsteller trinken morgens an den schönsten Orten, beschienen von warmen Sonnenstrahlen, den perfekten Kaffee. Nachmittags gönnt man sich dann einen süssen Weisswein, in einer Runde illustrer, kulturell wortgewandter Menschen um dann kurz vor dem Apero, noch beschwingt ein paar Seiten in den Laptop zu tippen.

Jörg Rutz / 22.12.20

Nun denn, die Vorstellung entbehrt jeder Realität, obschon sie mir gefallen könnte.

Gerne würde ich etwas klarstellen. Wir sitzen meist allein, zu jeder erdenglichen Stunde, in einem biederen Raum. Vor uns ein Laptop. Obwohl stumm, scheint er mit uns zu sprechen. Regergieren.

Büchertürme. Wir ringen uns Seite um Seite dem Ende entgegen. Die Frage nach dem was wir hier überhaupt tun, umhüllt uns ununterbrochen. Kämpfen. Ringen. Mit dem Manuskript in der Hand geht’s zum Verleger. Eine Absage folgt der nächsten. Kämpfen. Dann das Buch in der Hand. Das Buch im Handel. Menschen lesen deine Geschichte. Die einen verstehen, der Rest schweigt. Der Lohn reicht kaum zum Überleben. Doch das macht es eben aus. Schriftsteller sind die letzten Idealisten dieser Zeit und um ehrlich zu sein, wir tun dies gerne, um euch zu unterhalten.

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Alessandro Pippia / 23.11.20