Sind wir wirklich die Opfer unseres Schicksals?
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Sind wir wirklich die Opfer unseres Schicksals?

Mir ist aufgefallen, dass es viele Menschen gibt, die gerne über etwas klagen. Spricht man sie dann darauf an, stellt sich heraus, dass sie eigentlich gar nichts ändern möchten. Ich habe mir eine Zeit lang häufig Gedanken darüber gemacht, weshalb Menschen gerne leiden. Zumindest kam es mir so vor. Für mich gab es zwei Optionen: Entweder Menschen leiden gerne oder sie brauchen die Aufmerksamkeit. Ich kam zum Schluss, dass sie gerne leiden, weil sie Aufmerksamkeit möchten.


Mittlerweile sehe ich das anders. Natürlich gibt es Menschen, die gerne klagen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Früher oder später wird dieses Verhalten sich aber einstellen, da irgendwann jeder bemerkt, dass sich die wenigsten Personen gerne von leidenden Menschen umgeben. Energien sind ansteckend, übertragbar. Leid besteht definitiv aus einer negativen Energie. Dann hat sich mir eine weitere Tür zu diesem Thema geöffnet. Menschen leiden, weil sie nicht wissen, dass sie es ändern können! Und weil sie nicht wissen, dass sie ein Stück weit selbst dafür verantwortlich sind.


Jetzt fragt sich der ein oder andere möglicherweise, wie ich es wagen kann, eine solch provokante Aussage zum machen oder ob ich den schon selbst Erfahrung mit schwerem Leid gemacht habe. Ich denke, dass Leid (natürlich in unterschiedlichen Stufen) jeder schon einmal erfahren hat. Mir ist bewusst, dass man zwischen einem kurzen Streit, unter welchem man leidet und dem Verlust einer lieben Person schon unterscheiden muss. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Art, damit umgehen zu lernen auf beide Situationen angewendet werden kann. Beim einen ist das Leid schneller beseitigt und beim anderen geht es etwas länger.


Man hört immer mal wieder von Personen, die todkrank sind und trotzdem glücklich zu sein scheinen. Es ist zwar nicht weit verbreitet, aber möglich, wie man sieht. Was machen sie anders? Ich denke, sie hegen andere Gedanken! Die Tatsache, dass sie todkrank sind, ist ein Fakt. Jedoch haben sie glückliche Gedanken. Glückliche Gedanken, ziehen wiederum mehr von der gleichen Sorte an. So scheint einem das Leid weniger schlimm. Umgekehrt funktioniert es aber genauso. Wenn man beginnt, über etwas negatives nachzudenken, zieht man immer mehr negative Gedanken in den Fokus. Als Beispiel kann man sich mal über etwas äusserst Negatives nachgrübeln. Schnell summieren sich negative Gedanken und das Ereignis erscheint einem schlimmer und schlimmer. Oft geschieht es, dass es Tage gibt, an denen Missgeschicke nicht mehr aufhören wollen. Wieso ist das so? Weil man sich darauf fokussiert.


Wenn man dies auf grösseres Leid überträgt, wieso sollte es dort nicht auch funktionieren? Ich vergleiche es mit der Schwerkraft: Ein Apfel (klein) fällt genau so zu Boden, wie ein Meteorit (gross), welcher in unsere Atmosphäre gelangt ist.


Zudem ist kein anderer Mensch für das Leben eines anderen verantwortlich. Es gibt etliche Geschichten von Kriminellen, die einen extremen Wandel durchlebt haben. Es ist also möglich! Menschen, die sowieso schon alles «verloren» haben, haben es geschafft, sich zu ändern. Es sind schon so viele «Wunder» passiert, weshalb nicht auch in dem eigenen Leben? Möglicherweise, weil man nicht daran glaubt, nicht offen dafür ist.


Wenn der bisherige Inhalt dieses Artikels keinen Sinn für jemanden da draussen ergeben hat, habe ich noch ein paar letzte Sätze parat. Bringt es uns was (hat es das schon jemals?), wenn wir über unser Leid geklagt haben und es als Schicksal anerkannt haben? Wurde es damit je besser?

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