Poetry Slam im TAK Theater Liechtenstein
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Poetry Slam im TAK Theater Liechtenstein

Bei einem Poetry Slam gibt es meistens keine Vorgaben an die Textform, jedoch lassen sich die vorgetragenen Texte meist in zwei Kategorien einteilen: Lyrik und Prosa. Davon gibt es dann wiederum jeweils eine «lustige» und eine «ernste» Form.
Eine gute Freundin von mit tritt am 29.09.23 im TAK Theater Liechtenstein auf und freut sich über ein zahlreiches Publikum. In diesem Artikel erläutert sie uns ihre Erfahrungen mit dem Poetry Slam.


Der Poetry Slam verbindet
Die aus St. Galen stammende junge Poetin Helena Brehm durfte in ihrer Heimatstadt in der Südbar ihre erste Poetry Slam Erfahrung sammeln. Diesen Abend empfand sie als extrem familiär und wurde sofort in die Community aufgenommen. Die anfänglichen Unsicherheiten konnte sie in dieser freundlichen Atmosphäre schnell ablegen und in einen Wohlfühlort umgestalten. Wie bei jedem Hobby trifft man auch in dieser Szene auf Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann und die Verständnis für die eigenen Leidenschaft aufbringen können. So erging es auch Helena. Schon an ihrem ersten Poetry Slam schloss sie eine neue Freundschaft mit der sie motiviert war, weitere Poetry Abende zu besuchen. Die familiäre Erfahrung von Helena konnte mit weiteren Poetry Slams bestätigt werden, da man immer wieder die gleichen Leute trifft und sich schon kennt. Die Atmosphäre des gesamten Raumes hängt immer ein bisschen von den Texten ab, die vorgetragen werden. Die ausgelassene und heitere Stimmung entsteht bei comedy-artigen Texten, während tiefgründige Präsentationen eine nachdenkliche Stimmung erzeugt.


Tiefgründige Texte
Von den oben genannten Kategorien kann man Helenas Texte in die Kategorie Lyrik und «ernst» einordnen. Sie schreibt gerne tiefgründige Texte mit Rhythmus und Reimen, welche zum Nachdenken anregen sollen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens spiegelt häufig den Inhalt ihrer Texte wieder. Ich persönlich als ihre Freundin kann bestätigen, dass diese Texte inspirieren und einige Gedankengänge anstossen, die etwas in einem verändern und eine neue Sicht auf die Dinge ermöglichen. Sich jedes Mal ganz auf den Text einlassen können, Bedenken und Unsicherheiten ablegen und immer im Moment zu bleiben, beschreibt Helena als die grösste Herausforderung bei einem Poetry Slam.


Anpassungsfähigkeit und schauspielerische Fähigkeiten sind wichtig
Wenn man das Ziel hat, zu gewinnen, muss man sich auf das Publikum einlassen können. «Man muss das Publikum gut lesen können und merken, was zu ihm passt. Letztlich entscheidet nämlich das Publikum, wer gewinnt», beschreibt Helena. Doch das reicht alleine nicht aus. Auch die schauspielerischen Fähigkeiten darf man nicht unterschätzen. Das Publikum achtet extrem darauf, wie ein Text vorgetragen ist. Das Ziel ist es, die Zuschauer*innen mitzunehmen und Gefühle zu übermitteln.


Lust auf mehr
Helena tut sich schwer darin, ihre schönste Poetry Slam Erfahrung zu beschreiben, da es viele schöne und bereichernde Momente für sie gab. Doch ein besonderes Highlight dürfte ihr internationaler Auftritt in Luxembourg darstellen. Dort stand sie mit talentierten Poet*innen aus Deutschland, Österreich, Luxembourg und der Schweiz im Austausch. In Luxembourg konnte sie das erste Mal die Atmosphäre einer etwas grösseren Bühne geniessen und hat nun Lust auf mehr. Im TAK Theater in Schaan hat sie die Möglichkeit, sich für die deutschsprachige Meisterschaften zu qualifizieren. Dies würde ein grosser nächster Schritt in ihrer Poetry Slam Karriere darstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sie auf die Hilfe des Publikums angewiesen, was auch der Hintergedanke meines Artikels war. Helena ist in meinen Augen ein grosses Talent und hat die grosse Bühne verdient. Ich würde mich freuen, wenn sie am 29.09.23 viele Zuschauer*innen für sich überzeugen kann und dem Sprung in die Welt der grossen Poet*innen ein Stück näher ist.

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