Natacha’s «Alls drby» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: zVg.

Natacha’s «Alls drby» im Soundcheck

Mit einer groovenden Gitarre und ziemlich funky startet die CD mit dem Song «Alls drby». Während Natacha dem Sprichwort «Jeder ist seines Glückes Schmied» musikalisch Flügel verleiht, glänzen ihre Jungs im Hintergrund durch ein freudiges Zusammenspiel, bei dem jeder seine Momente im Rampenlicht erhält. So geht das mit einem knackigen Rockopener.


«Wie sägis bloss» ist die erste Single und der Vorbote des aktuellen Albums. Das Lied ist eine imposante Mischung aus modernen und klassischen Elementen und erzählt die Geschichte eines Pärchens, welches in eine Beziehungssackgasse geraten ist. Der könnte bei einigen Radios in die Heavy Rotation geraten.


Mit ziemlich viel Druck nach vorne, dringt «Emilie» aus den Boxen. Man hört einen Hauch 80er, da eine laute elektrische Gitarre, ein paar Synthies, die das Porträt von einer starken Frau untermalen. Es ist ein eher experimenteller Song, aber auch eine spannende Entdeckungsreise durch verschiedene Stilrichtungen.  


«Dr Ischbärg schmilzt» (London Grove) hat eine tänzelnde Strophe und einen ziemlich rockenden Refrain. Auch wenn die Klimathematik aktuell in aller Munde ist, erzählt die Mundartlegende hier eine Geschichte von zwei Liebenden, die sich näherkommen. Das ist imposant aufgegleist und unterstreicht die ausserordentlichen Skills von Natacha als grossartige Geschichtenerzählerin. Cool!


«Mir2 (Ä super Tag)» ist eine groovige Pop-Rock-Nummer, die so typisch nach Natacha und doch auch so unverbraucht und frisch klingt. Schön, wenn dem Thema «Wahre Liebe» wieder ein paar neue Töne geschenkt werden.


Etwas gesitteter geht’s zu beim Lied «Ballade für di», welche vor Melancholie trieft und immer mehr Fahrt aufnimmt. Spannend, was da ab Minute zwei auszubrechen versucht und trotzdem wieder in der Stille die Emotion sucht. Es ist eine dieser Nummern, die sofort unter die Haut gehen und verzaubern.


«Halo Halo» klingt nach Freiheit, nach einer Reise in die Fremde und zaubert einem sofort ein Lächeln auf die Lippen. Obwohl der Song einige Abschiede behandelt, thematisiert er eben auch die Liebe zur Musik, die bei Natacha immer noch ziemlich lebendig ist.


Das Lied sei wie ein Liebesbrief, erklärt die Sängerin am Anfang von «Muesch Losla». Ziemlich genau als das Lied eine Minute alt ist, wird auf den Putz gehauen und richtig losgerockt. Sting hat es schon 1985 gesungen: «If you love somebody set them free», hier in einer deutlich fetzigeren Variante umgesetzt.

Mit wundervoll viel Popappeal tänzelt «Zouberland» aus den Membranen meiner Stereoanlage. Das Lied ist eine rockige Angelegenheit und würde sehr als Soundtrack von ein paar Frischverliebten taugen, denn es klingt so wunderbar bunt, frisch und jugendlich. Sehr cool.

Der Rocksong «Stärnechind» ist ein ziemliches Brett und könnte live zu den grossen Fanfavoriten werden, da er einfach unheimlich abgeht. Ein ziemlich krasses Thema für welches Natacha hier ihre Zuhörerschaft sensibilisiert. Mutig, aber wichtig!

Der letzte Song der CD mit dem Titel «Gheimi Zeiche» ist nochmals ein ziemliches Brett. Das ist Rockmusik, wie ich sie sehr gerne höre. Treibende Gitarren und trotzdem eine melodiöse Sängerin, deren Stimme auch auf ihrem 14. Album viele andere in den Schatten stellt.


Schlussfazit:
«Alls Drby» von Natacha hat wirklich alles dabei für Fans von Mundartrock. Hier hört man Rockkracher, Balladen, die unter die Haut gehen, moderne Elemente, sowie feinste, handgemachte Musik. Die Mundartlegende beweist einmal mehr, wieso sie nicht nur Pionierin ist, sondern auch seit Jahren vorne mitspielt. Ihre Stimme und die Geschichten direkt aus dem Alltag fahren unter die Haut und laden zum Träumen ein. Ausserdem ist es ziemlich imposant, wie ihre grandiose Band es schafft eine Spielfreude rüberzubringen, als wäre es ihre allererste Veröffentlichung. Es befindet sich keine Spur von Staub auf den 11 Tracks. Es ist zudem auch beruhigend oder eine Motivation für viele Musikerinnen und Musiker da draussen. Denn Natacha zeigt, dass die Kreativität nie versiegt, wenn man mit einem offenen Herzen durch’s Leben geht und sich Zeit nimmt für die Menschen um einem herum.

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