Wie erfreut bist du über den Abstimmungsverlauf vom letzten Sonntag?

Ich habe mich gefreut, dass die Schweizer Stimmbürger solidarisch hinter uns Queers stehen. Vielen Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Wie wichtig ist diese Änderung?

Nun ja. Ganz ehrlich bezweifle ich, dass diese Vorlage in der Realität gut umsetzbar ist. Ich sehe diese Abstimmung eher symbolischer Natur. Für uns Homos und hoffentlich auch bald für die Homo-Ehe!

Was wünschst du dir als nächstes für die Community?

Ich wünsche mir, dass wir in naher Zukunft mit Stolz sagen können: In der Schweiz können alle volljährigen Menschen heiraten.

Bei der Veröffentlichung deiner Single «So wia du bisch» hast du erwähnt, dass du liebend gerne deine Freundin heiraten möchtest. Wie gross ist der Wunsch nach diesem Schritt heute?

Ja, dieser Wunsch ist immer noch sehr gross. Doch ich hoffe auf die Gesetzesänderung nicht nur wegen mir, sondern wegen den vielen Paaren, die schon lange darauf warten. Meine Partnerin und ich haben es noch nicht so eilig. Bei anderen sieht das ganz anders aus.

Steht bei euch ein Kinderwunsch im Raum?

Wir möchten keine Kinder. Das haben wir schon beim zweiten Date besprochen.

Wie erlebst du das bei deinen Kolleginnen?

Durchmischt. Einige wollen unbedingt Kinder, andere wollen eher keine und andere wissen es noch nicht.

Mit wie viel Ablehnung hattest du in der Vergangenheit als Lesbe zu tun?

Ich persönlich hatte zum Glück kaum Probleme. Die einzige Beleidigung bezüglich meiner Sexualität war im 10. Schuljahr. Aber das tue ich als pubertierendes Rumgezicke ab. Angepöbelt werden auf der Strasse oder gar Gewalt habe ich in diesem Zusammenhang nie erlebt. Bei meinen männlichen Kollegen ist das anders. Da soll mir mal einer die Logik dahinter erklären.