«Moonlight» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Moonlight» im Soundcheck

«Think about it» ist ein mystisches Intro, welches mit Zitaten angereichert worden ist und direkt in die nächste Nummer überläuft.


Diese heisst «Blank Page» und tänzelt behutsam aus den Boxen. Es wird der Stimme von Caroline Alves viel Platz eingeräumt. So kann sie federleicht ihren ungeheuren Widererkennungswert aufzeigen und gleichzeitig die Hörerschaft auf eine verträumte Reise durch ihr musikalisches Universum einladen. Da komme ich natürlich gerne mit.


«Sticks and Stones» ist dieser eine Track, der seit Wochen im Radio rauf und runter gespielt wird und mir persönlich trotzdem nicht verleidet ist. Hier hat SRF3 bewiesen, dass ihr Team hin und wieder tatsächlich ein verdammt gutes Händchen für musikalische Perle hat. Das Lied bleibt sofort im Ohr hängen und animiert in schwierigen Zeiten wie den aktuellen dazu stark zu bleiben. Dass es ausserdem noch sehr tanzbar ist, setzt dem Meisterwerk noch die Krönchen auf. Love it!


Auf dem entspannten Titeltrack «Moonlight» gastiert neben Alves noch die Wortakrobatin KT Gorique. Das Zusammenspiel der beiden Westschweizer Künstlerinnen ist sehr stimmig ausgefallen. Die nicht gerade alltägliche Kombination zwischen französischem Rap und englischem Gesang versprüht eine ganz eigene Magie, die das Nachtleben sehr authentisch nachzeichnet und die Sehnsucht weckt wieder mal zu später Stunde um die Häuser zu ziehen.


Das melancholische «Like a Stone» schleppt sich schwermütig aus den Membranen und man fühlt bei jeder Zeile, wie bedrückt sich die Künstlerin beim Schreiben des Liedes gefühlt haben muss. Das Trompetensolo und die minimalistische Begleitung hingegen sorgen für eine jazzige Atmosphäre, welche dem Spektakel eine gewisse Leichtigkeit einhaucht respektive zurückgibt.


Auf «Dizzy» geht Alves sehr spielerisch mit dem Beat um und zeigt, dass bei ihr das Geld keinen allzu grossen Stellenwert im Leben einnimmt. Das ist sehr unterhaltsam und malt einem beim Hören sofort ein Lächeln auf die Lippen.

Das Lied «Mamasaya» beginnt irgendwie düster und droht ständig damit, richtig laut zu werden. Doch der Track entwickelt sich nicht in Richtung Heavy Metal, sondern verwandelt sich plötzlich in eine Hymne voller guter Laune und Lebenslust. Wunderbar, wie sie den düsteren Klängen coole afrikanische Rhythmen zur Seite stellt, die einem nicht mehr loslassen.


Passend zum Titeltrack behandelt auch «Happens at Night» die Zeit, in der die Welt schläft. Auch hier kommt man gerne mit und hört genauer hin, wenn sie ihre Geschichte erzählt. Sie tut dies wunderbar unaufdringlich und gerade deswegen hört man so gerne genauer hin. In einer Zeit, in der alles immer schnell und laut ist, punktet eben oft der oder die Stille.

Leider schon der letzte Track des Albums ist «Cherry», welcher neben einer schönen Melodie, auch noch einige technische Spielereien bereithält und nochmals die Grundstimmung des Albums sehr gelungen zusammenfasst.


Schlussfazit:
«Moonlight» von Caroline Alves passt perfekt zur kalten Jahreszeit und auch irgendwie zu den stürmischen Zeiten, die wir momentan durchleben. Es ist ein sanftes Popalbum, welches es immer wieder schafft zu begeistern und beruhigend wirkt. Der Mix aus jugendlicher Verspieltheit, einer Stimme die unter die Haut fährt und einer gewissen Leichtigkeit schaffen eine umarmende, sowie wärmende Atmosphäre. Diese können wir alle in Zeiten von sozialer Distanz und Corona ganz gut gebrauchen. Einziger Minuspunkt der ganzen Geschichte ist die Länge des Tonträgers. Ich für meinen Teil wäre ganz gerne noch ein wenig länger in dieser «Ruhebubble» von Caroline Alves geblieben.

Themenverwandte Artikel

 «Nothing to Hide» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Nothing to Hide» im Soundcheck

«Who’ll be here» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Who’ll be here» im Soundcheck

«Emma» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: zVg.

«Emma» im Soundcheck

«Querbeet» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: Cover

«Querbeet» im Soundcheck

Empfohlene Artikel