Macht es dich glücklich…?
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Macht es dich glücklich…?

Wer möchte schon sein ganzes Leben lang unglücklich oder traurig sein? Eine gute Freundin von mir hat das mal wunderschön formuliert. Sie sah in der Stadt dem Treiben der Menschen zu. Alle liefen in verschiedene Richtungen, hatten unterschiedliche Termine an diesem Tag. Ihr wurde bewusst, dass zwar alle in unterschiedliche Richtungen laufen, jedoch im Grunde das gleiche Ziel haben: Sie wollen glücklich sein.


Glücklichsein ist etwas, was man sich nicht kaufen kann. Mit keinem Geld der Welt kann man sich diesen Seinszustand kaufen. Da nützen einem die vielen Autos und die Unmengen an Geld nichts, wenn man nicht glücklich ist, wird man langfristig keine Freude daran haben. Natürlich können materielle Güter kurzfristig dazu führen, dass man Glück oder Zufriedenheit verspürt, jedoch ist dies nicht in jedem Fall gewährleistet. Oft lässt auch die zu Beginn verspürte Euphorie nach einiger Zeit nach. Was ich hier erklären möchte ist, dass man nicht durch äussere Umstände allein glücklich wird. Die wahre Zufriedenheit, das wahre Glück kommt von innen und das kann man nur selbst beeinflussen.


Häufig zögern wir bei bestimmten Entscheidungen, da wir Angst vor den Reaktionen des Umfelds haben. Man darf sich schon Gedanken über sein Umfeld machen, jedoch sollte am Schluss die Entscheidung nicht von ihm abhängen. Die Frage lautet nicht: «Macht es sie glücklich?», sondern: Macht es dich glücklich? Letztlich geht es darum, dass jeder selbst mit seinem Leben zufrieden sein sollte, die anderen spielen da nur eine kleine Rolle. Dies ist bei bestem Willen kein Aufruf zum egoistischen Verhalten. Oft ist es einfach wichtig, sich zwischendurch zu fragen: «Was würde mich nun wirklich glücklich machen?» Zu oft wollen wir allen gerecht werde. Doch nicht um sonst heisst es: Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann. Wenn man es sowieso nicht allen recht machen kann, dann könnte man doch wenigstens darauf achten, dass man es sich selbst recht macht.


Unsere Zeit hier auf diesem Planeten ist beschränkt. Wir leben nicht ewig. Dieses Bewusstsein kann helfen, Entscheidungen danach zu treffen, wie positiv oder negativ sie das Leben beeinflussen. Gerade bei der Arbeitssuche denke ich, dass es besonders wichtig ist, einen Job zu finden, der einem erfüllt und glücklich macht. Man arbeitet eine lange Zeit in seinem Leben. Was für einen Vorteil hat man, wenn man jeden Tag ungern zur Arbeit geht und sich immer nur nach dem Feierabend sehnt? Die Frage «Macht es mich glücklich?» kann man sich bei den meisten Ereignissen fragen. Soll ich zu der Party gehen, obwohl ich die Hälfte der Gäste nicht ausstehen kann? Lohnt es sich, mich über die schlechte Laune meines Bruders aufzuregen? Soll ich das Eis essen, obwohl es ja eigentlich nicht besonders gesund ist? Wenn man sich kurz überlegt, wie man sich hinterher fühlen wird, steht die Entscheidung meist schon fest. Wieso sollten wir in einer bestimmten Weise handeln, wenn es uns unglücklich macht? Ab und zu steht möglicherweise etwas an, was einem nicht gerade mit Glück erfüllt, aber dennoch getan werden sollte. In dieser Situation bietet es sich an, die volle Verantwortung für die Entscheidung zu nehmen und sich mit möglichst wenig innerlichem Widerstand der Aufgabe/dem Ereignis zuwendet. Es wird früher oder später alles mal ein Ende haben.


Glücklichsein ist also ein Zustand, den wir ein Stück weit selbst in der Hand haben. Wenn man sich bewusst dafür entscheidet, dem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen, dann erscheint einem das Leben nicht mehr so hart.

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