GeGa und Hampi im Majonäs
Mit der Clownin GeGa habe ich am 17.02.2021 gesprochen und sie ist mir in guter Erinnerung geblieben. Ich bin an sich kein grosser Clownfan, aber ich mag das Engagement von GeGa. Sie setzt sich nämlich für Menschen mit Beeinträchtigungen oder Krankheit ein. Ich teile ihr Gedankengut und sie bringt mich zeitweise auf sozialen Medien herzhaft zum Lachen.
Die Bibliothek Buchs lud am 10. Dezember 2023 um 16 Uhr zur Lesung von GeGa ein, obwohl die Clownin nicht lesen kann und gerne Wörter verwechselt. Ich war daher ziemlich gespannt, wie die Lesung ablaufen sollte! Man hat ja so seine Vorstellungen und wahrscheinlich auch Vorurteile, was Clowns anbelangt. In der Regel sind Clowns was für Kinder oder für den Zirkus.
Nun, meine Kinder sind erwachsen und ich hätte somit keinen Grund gehabt, diese Veranstaltung zu besuchen, doch ich war neugierig. Ich wollte GeGa in Aktion erleben. Zudem schätze ich das Engagement der Bibliothek Buchs. Diese Bibliothek, unter der Leitung von Theres Schlienger, ist bemüht, den Buchserinnen und Buchsern sowie auch der Bevölkerung der umliegenden Dörfer ein aktuelles und spannendes Angebot zu unterbreiten. Warum also in die Ferne reisen, wenn das Gute so nahe liegt?
GeGa in Begleitung des schlafenden Hampi, einem kleinen Mäuserich, öffnete ihr Buch und blätterte mit den Kindern in den ersten paar Seiten des Bilderbuches. Die Fotos der Fotografin Manuela Schoch sind ansprechend und kunstvoll, das sah ich auch von weitem. Während GeGa mit ihrem überwiegend jungen Publikum sprach, ertappte ich mich in der Vorstellung, das Buch meinen noch nichtexistierenden Enkelkindern zu erzählen. Ich sah wahrlich vor mir, wie fasziniert sie von der Clownfrau wären.
Plötzlich, ich war wieder in der Gegenwart angekommen, war Hampi, die zuvor schlafende Maus, verschwunden und GeGa ging voller Tatendrang mit den Kindern auf die Suche nach der kleinen Maus. Schliesslich fanden sie den süssen kleinen Freund beim reichhaltigen Apéro.
Blaue Zuckerwatte, wie die Wolken in GeGas Buch, leckere Konfibrötli, die sich die Clownin zuvor auf der Wiese vorgestellt hatte, Brunnenschlafwasser vom Majonäs und natürlich leckeren Käse für Hampi und für die mutigen Erwachsenen, die sich am regen Treiben von GeGa erfreuten, waren der krönende Abschluss einer gelungenen Lesung. Wohlgemerkt, eine Lesung, ohne dass GeGa irgendetwas vorgelesen hätte, denn sie kann ja nicht lesen und das ist in Ordnung so. Man muss nämlich nicht immer alles KÖNNEN. Uns allen tut es gut, wenn wir einfach so sein dürfen, wie wir sind, und auch dabei sein dürfen, ohne Wenn und Aber.
Das Buch «GeGa und Hampi im Majonäs» habe ich natürlich gekauft. Nicht nur, weil ich mich darauf freue es zu lesen, sondern auch, weil ich Künstler:innen, Schriftsteller:innen, Schauspieler:innen, Sänger:innen und andere Talente aus dem Werdenberg unterstützen möchte. Es ist wahrlich traurig, dass manche Künstler:innen in ihrem nächsten Umfeld am wenigsten Anerkennung bekommen. Nicht, dass das irgendetwas mit GeGa zu tun hätte, es sind nur meine allgemeinen Gedanken dazu. Ich finde, dass wir in der Gegend viele schöne Anlässe haben, aber ich stelle fest, dass manche Leute lieber viele Kilometer fahren, um kulturelles Angebot zu geniessen, als dass sie sich einmal auf was Kleineres einlassen würden. Ich glaube, sie wären überrascht, aber wenn sie es nicht ein-, zwei-, dreimal ausprobieren, werden sie es nie erfahren.
Wenn du das Buch «GeGa und Hampi im Majonäs» möchtest, dann melde dich bei GeGa. Möchtest du zusätzlich einen kleinen Hampi erwerben, dann findest du ihn handgemacht im L-Shop an der Grünaustrasse 15a in Buchs. Du unterstützt damit eine Institution, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen oder Krankheit stark macht und die GeGa am Herzen liegt.