Bild/Illu/Video: Emilia Schwarz

Stieger Art – Kunstausstellung in der Galerie L33

Momentan gibt es die farbenfrohe und einmalige Kunst des Thurgauers Roland Stieger zu bewundern.


«Der Weg in die Abstraktion bedeutet für mich Freiheit im Umgang mit Farben, Form und Ausdruck», so Roland Stieger. Nach der freundlichen Begrüssung von Dominik verschaffte ich mir einen groben Überblick und versuchte, die Stimmung einzufangen. Das erste, was mir auffiel, waren die Farben. Aus jeder Ecke leuchteten bunte Farbkombinationen und abstrakte Formen. Ich konnte sein Zitat sofort in seinen Gemälden wiedererkennen. Bei näherer Betrachtung fiel mir auch der Goldstaub auf, welcher fast jedes der Bilder verziert. Auf Rolands Website konnte ich die Information finden, dass er wirklich mit Goldstaub arbeitet.


Des Weiteren war ich von der Strukturen der Werke fasziniert. Die meisten haben nicht einfach nur eine Leinwand als Grundlage. Kartons, Stoffe und ein rissiger Hintergrund sorgen für spannende Strukturen. Ein Bild, welches in meiner Interpretation eine Uhr darstellt, besteht aus einem eher düsteren Hintergrund. Darauf klebt ein grosser Stoffkreis, welcher kleine Rädchen einschliesst. Ich nehme mal an, es sind Rädchen aus einer Uhr oder sollen diese zumindest darstellen.


Im Allgemeinen wirkte die Ausstellung positiv auf mich. Sie ist bunt und man verweilt gerne in den kleinen Details, die sich hinter der zunächst grob und abstrakt gemalten Fassade verstecken. Die Namen der Werke bestehen häufig aus nur einem Wort. Oft geht es um Menschen, Emotionen, Stimmungen oder Licht.


Die erste Bilderserie, die ich betrachtet habe, zeigt ein Dorf in verschiedenen Formen. Manchmal sind die Häuser gemalt, manchmal mit Karton aufgeklebt und einmal sieht man auch nur die Landschaft. Die Bilder heissen Savognin, wenn ich mich nicht täusche, ist damit das Dörfchen in Graubünden gemeint.


Es ist schwierig, ein Lieblingsgemälde auszumachen, jedes hat seine persönliche Nuance, welche es besonders macht. Spannend ist auch, sich den Hintergrund eines Werkes vorzustellen. Ich frage mich zum Beispiel, in welchem Lebensabschnitt, in welcher Situation sich ein*e Künstler*in befindet, wenn er/sie ein Gemälde mit dem Titel «Aufbruch» anfertigt. Ich kann es nicht wirklich wissen, doch ich liebe es, mich in die Entstehungsgeschichte reinzudenken. So hat beispielsweise das Gemälde mit dem Namen «Protest» meine Aufmerksamkeit erregt. An der Seite befindet sich auf einem Stoff eine Nummer, in meinen Augen eine Autonummer. Dieses Gemälde hebt sich insofern von den anderen ab, da diese Zahlen klar erkennbare, schwarze und deutliche Formen haben und im Vergleich zu den sonst abstrakten Formen auffallen.


Bis Ende Dezember stellt Roland seine Stieger Art noch in der Galerie L33 aus. Es lohnt sich, vorbeizuschauen. Egal ob als Kunstliebhaber*in oder als Inspiration für eigene Projekte, Mehrwert gibt es für jeden. Vielleicht findest du das eine Gemälde, das du schon immer in deiner Vorstellung in eurem Eingangsbereich der Wohnung siehst. Und wenn nicht – im Januar folgt schon die nächste Ausstellung und möglicherweise ist da etwas für dich dabei.

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