Don Max unterwägs: Olma 2022
Auch draussen im Gelände kann ich keinen einzigen freien Sitzplatz entdecken.
Viel Neues gibt es anscheinend nicht, seit ich das letzte Mal hier war vor etwa 4 Jahren.
Ich staune, dass es nach all den Jahren immer noch Stau bei den Raffelständen hat. Aber die Verkäufer labbern halt immer noch, ohne Luft zu holen, und verraffeln zu Demozwecken immer noch tonnenweise Früchte und Gemüse.
Da ich zwangsweise stehenbleiben muss, entdecke ich links von mir einen Fensterputzroboter, der mit Vakuum an der Scheibe klebt. Einen Aufräumroboter könnte ich gebrauchen, denke ich mir grinsend.
Alle Minute grüsst mich jemand, von welchen mir auf die Schnelle nicht einmal der Name in den Sinn kommt. Darum gehen viele ja: Es geht darum, zu sehen und gesehen zu werden. Und einmal jährlich vielleicht auch eine gute Ausrede zu haben, sich die Lampe zu füllen.
Es ist für mich, ausser dem vielen Volk von nah und fern, schlicht auch zu heiss, da ich mich Kälte gewohnt bin.
Da ich Appetit verspüre, aber nirgends aufgrund des Gedränges zum Probieren komme, begebe ich mich in die Braustube. Sie sieht recht gemütlich aus, und an einem der hohen Tische finde ich Platz. Neben mir sitzen zwei ältere Herren, und man kommt ungezwungen ins Gespräch.
Das Servicepersonal sieht masslos überfordert aus, doch mich stört es nicht. Irgendwann komme ich dann doch noch zum Bestellen. Recht preiswert für Olma. Nach dem Essen beschliesse ich, an einem anderen Tag wiederzukehren, wenn es nicht so voll ist. Oder vielleicht nächstes Jahr, wenn ich ein bisschen weniger zu tun habe.
Für mich ist Olma nur sinnvoll, wenn man zielgerichtet etwas sucht, Bekannte treffen will oder sich durchprobieren will - das geht aber besser nicht gerade am Wochenende.