Der Jugendbuchpreis Bookstar.ch
Bild/Illu/Video: www.bookstar.ch

Der Jugendbuchpreis Bookstar.ch

Jetzt, im September, befindet sich der bookstar.ch in der heissen Phase. Der letzte Monat des Online-Votings ist angebrochen, die Chance, seinen Favoriten kurz vor der Ziellinie gut in Stellung zu bringen, wird von den Jugendlichen fleissig genutzt. Ende Monat wird feststehen, welche fünf Bücher es auf die Shortlist geschafft haben.


Für mich als Autorin und Verlegerin ist das eine aufregende Sache. Mit einem eigenen Buch oder einem Buch aus dem da bux Verlag auf der Longlist aufzuscheinen, ist jedes Mal eine riesige Freude und auch Ehre. Ich habe mich deshalb auf die Spuren des bookstar.ch gemacht und nachgefragt, wer hinter dem Preis steckt, wer die Bücher auswählt und ob das mit den Jugendlichen in der Hauptrolle eher ein PR-Gag oder eine Tatsache ist.


Die Idee zum bookstar.ch hatten die Kinder- und Jugendmedien Zürich und Graubünden («KJM-Zürich» und «lesen.GR»). Bei der riesigen Flut an jährlichen Neuerscheinungen muss jemand eine Grundauswahl treffen. Diese Arbeit übernimmt eine erfahrene Fachjury, die durch den täglichen Austausch mit Jugendlichen ein feines Gespür für deren Lesevorlieben hat. Sie wählt 40 Bücher aus. Dabei stehen ganz klar die Interessen der Schüler*innen im Vordergrund, und nicht die literarischen oder pädagogischen Ansprüche der Erwachsenen. Die Liste mit diesen 40 Büchern geht dann an Jugendjurys aus Schulen in der ganzen Schweiz.


Die jugendlichen Jurymitglieder picken sich jene Bücher aus, die sie lesen und bewerten möchten. Pro Buch können dabei 1 – 10 Sterne vergeben werden. Zwischendurch kommt die Jury immer wieder zusammen und tauscht sich über das Gelesene aus. Betreut und begleitet werden sie dabei von engagierten Bibliothekar*innen oder Lehrpersonen, wobei diese als Mentor*innen im Hintergrund wirken. Die 20 Jugendbücher, die am besten abgeschnitten haben, finden ihren Weg auf die Longlist.

Anfang Mai geht dann der virtuelle Vorhang auf: Die Longlist wird auf der bookstar.ch Webseite aufgeschaltet. Viele Bibliotheken und auch einige Buchläden richten eine bookstar-Ecke ein, in der die nominierten Bücher ausgestellt werden. Gleichzeitig öffnet auf der Webseite die Kommentar- und Bewertungsfunktion für jugendliche Leser*innen aus der ganzen Schweiz.

Was Jurys von Literaturpreisen meistens in geschlossenen Räumen tun, geschieht beim bookstar.ch in aller Öffentlichkeit. Die Kommentare zu den Büchern sind gnadenlos ehrlich und direkt. Genau das ist es, was ich als Autorin von Jugendbüchern so mag, auch wenn es manchmal sehr schmerzhalft sein kann: Dieses direkte Feedback, diese Ehrlichkeit, sei es bei Lesungen oder beim Bookstar.ch.


Ende September schliesst das Voting. Im Oktober wird auf der bookstar.ch Webseite die Shortlist der am besten bewerteten fünf Bücher publiziert und im November findet die Preisverleihung statt. Moderiert wird sie unter anderem von Josia Jourdan, einem jungen Buchblogger; oft wird das Rahmenprogramm von Jugendlichen gestaltet, die die Bücher in kleinen Szenen präsentieren oder sich auf der Bühne noch einmal richtig für «ihr» Buch reinknien.


Mehr zum Bookstar erfahren Sie hier. Und wenn Sie das nächste Mal in die Bibliothek gehen: Fragen Sie nach dem bookstar.ch. Lassen Sie sich die Bücher zeigen, schmökern Sie ein wenig darin. Ich wünsche Ihnen viel Spass und viel Freude beim Lesen.


Die YA Kolumne von Alice Gabathuler

YA steht für Young Adult. So nennt man im englischsprachigen Raum das Jugendbuch, ein Buch für junge Erwachsene. YA steht auch für ein kräftiges Ja. Und YA! steht für die neue Kolumne, die hier zukünftig jeden zweiten Mittwoch erscheinen wird.


In YA! richtet Jugendbuchautorin und Verlegerin Alice Gabathuler das Scheinwerferlicht auf eine Sparte der Literatur, die in der Schweiz leider immer noch zu wenig Beachtung erhält und die sich im Buchladen eigentlich direkt neben der Belletristik für Erwachsene befinden sollte.

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