Nachgefragt bei Romana Ganzoni
Bild/Illu/Video: romanaganzoni.ch

Nachgefragt bei Romana Ganzoni

Ihr Buch handelt von Tablettensucht und einem Jugendlichen, der seine Liebe zum Torten kreieren entdeckt. Wie verbinden sich diese unterschiedlichen Themen in Ihrem Buch?

Das Buch handelt von der Tablettensucht einer Gruppe von Jugendlichen, darunter ist auch die «schöne und liebe» Schwester des Protagonisten, Samba, dem künftigen Bäcker. Seine Schwester, Zuz, ist die Brückenfigur zwischen den Themen, und ihr tragisches Schicksal kann als Motor für die Geschichte gelten.


Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Ausgegangen bin ich vom aktuellen, besorgniserregenden Benzodiazepin-Missbrauch unter Jugendlichen, auch in der Schweiz, der vielleicht auf einer allgemeinen Zukunftsangst gründet. Wie kann man der Zukunftsangst und auch anderen Ängsten (der Angst zu versagen zum Beispiel) produktiv begegnen? Wie können wir Mut machen? Mit Perspektiven. Perspektiven im persönlichen Bereich, zum Beispiel Freundschaften, aber auch im Beruflichen, über Ausbildung und Arbeit, die einen jungen Menschen erfüllen und stärken, ihn froh und unabhängig machen. Beste Prävention.


Was möchten Sie Jugendlichen mit ihrem Buch sagen?

Ich möchte die Freundlichen und Freundschaftlichen in schwierigem Umfeld ermuntern (und gewinnen lassen), aber dabei nicht so tun, als sei das ein Zuckerschlecken. Es gibt extreme Widerstände, innerliche und äusserliche, und jeder Widerstand braucht eine eigene Lösung. Ich möchte zeigen, dass es wichtig und erfolgsversprechend ist, seine Gefühle nicht wegzudrücken und einem heftigen Interesse so kompromisslos wie möglich zu folgen. Samba denkt auch in einem Wandschrank noch über seine Leidenschaft nach und bildet sich dort fort. Eine weitere Aussage ist sicher, dass dem Menschen manchmal nicht die helfen, die dafür vorgesehen wären, sondern andere, die plötzlich auftauchen – oder schon lange da waren. Ergreife deren Hand! Freu dich!


Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Jugendbuch zu schreiben?

Der wunderbare da bux Verlag hat mich angefragt, ob ich Lust hätte, ein Jugendbuch zu schreiben. Und ich war gleich Feuer und Flamme, weil mir als ehemaliger Lehrerin (und Vollblutpädagogin) Jugendliche ganz besonders am Herzen liegen. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag war so toll, weil die Leute von da bux so sind wie sie sind, aber sicher auch, weil das Trio dort nicht nur etwas vom Verlagswesen versteht. Es besteht nämlich aus einer Autorin, Alice Gabathuler, und zwei Autoren, Stephan Sigg und Tom Zai. Die kennen alle Aspekte des Büchermachens. «Dia khömand voll druus.»

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