Black Friday – sind wir alle Konsumopfer?
Geschichtlicher Hintergrund
Der «Black Friday» ist in der USA der Brückentag zwischen Thanksgiving und dem Wochenende. Am vierten Donnerstag im November feiern die Amerikaner Thanksgiving. Dieser Tag hat einen hohen Stellenwert, wird jedoch mit der Familie verbracht. Thanksgiving markiert den Beginn der Ferienzeit und der Weihnachtseinkäufe. Somit locken am Folgetag (Black Friday) viele Geschäfte mit tollen Angeboten, um die Familien wieder in die Geschäfte zu locken.
Doch weshalb nennt man es «Black Friday»? Was ist daran schwarz? Die Erklärungen, die man findet, sind alle ähnlich und doch ist sich niemand ganz sicher, worin genau der Ursprung dieses Namens liegt.
Das erste Mal tauchte der Name «Black Friday» in den 1950ern in den USA auf. Die amerikanische Presse machte darauf aufmerksam, dass die Strassen am Freitag nach Thanksgiving, so voller Menschenmassen sind, dass sie schwarz wirken.
Es könnte sich auch um eine Anspielung auf den Börsencrash im Jahr 1929 handeln, da viele Menschen in letzter Minute versuchten, ihre Ersparnisse von der Bank abzuheben (Bank Run). Dieser Tag wird der Schwarze Freitag genannt, ist jedoch nicht mit Black Friday zu verwechseln. Mit dem Schwarzen Freitag ist wirklich der Tag des Börsencrashs gemeint. In Amerika nennt man diesen Tag Black Thursday, da in den Staaten durch die Zeitverschiebung noch Donnerstagabend war. Black Friday hingegen könnte nur eine Anspielung darauf sein.
Eine weitere Erklärung bietet sich an: An diesem besonders umsatzstarken Tag haben die Händler die Chance aus ihren roten Zahlen wieder schwarze zu machen.
Konsumopfer des Black Friday
Müssen wir uns nun als Konsumopfer bezeichnen, weil wir am Black Friday einkaufen gehen? Ja und nein. Es kommt ganz darauf an. Wenn wir schon seit langem etwas kaufen möchten und nur warten, bis wir uns die Rabatte am Black Friday sichern können, dann ist das aus meiner Sicht nicht verwerflich. Im Gegenteil – warum sollte man an einem anderen Tag mehr Geld ausgeben, wenn es ein paar Wochen später viel günstiger ist?
Wenn wir uns jedoch immer wieder von noch besseren Angeboten verleiten lassen und nur kaufen, damit wir etwas gekauft haben, dann könnte man dies schon als Konsumopfer bezeichnen. Man merkt es selbst relativ gut. Wenn man den Kauf nicht bereut, ist alles in Ordnung. Solange man glücklich ist, ist sowieso alles gut. Sobald man jedoch am Freitagabend dasitzt und merkt, dass man sehr viel Geld für unnötige Dinge ausgegeben hat, darf man darüber nachdenken, es im nächsten Jahr mit einer anderen Strategie zu versuchen.
Black Friday gibt es sowieso. Wenn man bei guten Schnäppchen wohlüberlegt zugreift, dann macht man meiner Meinung nach nichts falsch.