200. Konzert per Stream feiern
Wie habt ihr euch ursprünglich kennengelernt?
Tobias: Das geschah im Sommer 2012 über einen gemeinsamen Freund, mit dem wir uns beide zu einer Jamsession am Weiherle in Schaan verabredet hatten.
Wann hat es bei euch Klick gemacht, dass ihr vermehrt zusammen Musik machen wollt?
Robin: Das war ziemlich schnell klar: Tobi hatte damals eine Anfrage für einen Soloauftritt bekommen und fragte mich, ob ich ihn begleiten würde. Da ich zu dieser Zeit auf Interrail in Schweden unterwegs war, einigten wir uns via E-Mail auf die Songs und hatten nach meiner Rückkehr in wenigen Tagen das komplette Programm einstudiert – inkl. unseres ersten Gastmusikers. Es war «Liebe auf den ersten Gig».
200 Konzerte sind eine echte Hausnummer. Welches ist euch am meisten in Erinnerung geblieben?
Tobias: Musikalische Meilensteine waren definitiv der Pfadiball 2016 mit «Snow Flake», Vaduz Soundz 2016 mit «18 Lovebirds» (bei dem wir unsere eigenen Songs präsentieren durften) sowie der Staatsfeiertag 2019 mit den «Ruggäller Gmondsschätz XL». Jeder markierte einen grossen Schritt und sorgt noch heute für Gänsehaut bei uns.
Robin: Insgesamt haben wir unbeschreiblich viele schöne Momente erlebt. Jeder Auftritt, egal wie gross oder klein, war auf seine Art besonders und sorgte für ganz eigene Highlights. Rückblickend könnten wir deshalb viele tolle Geschichten erzählen.
Was ist das Geheimnis eurer jahrelangen Zusammenarbeit?
Tobias: Auf menschlicher Ebene ist dank dieser Zeit eine tiefe Freundschaft entstanden. Die Chemie stimmt und ist richtig spürbar, wenn wir gemeinsam auf der Bühne stehen.
Robin: Musikalisch versuchen wir immer wieder neue Elemente reinzubringen. Nebst neuen Songs haben wir uns auch spielerisch enorm weiterentwickelt. Am wichtigsten ist aber, dass wir uns gegenseitig sehr viel Freiheit lassen: Wir gehen mit Humor und Experimentierfreudigkeit an die Sache, sodass die meisten Songs bei jedem Auftritt ein bisschen anders klingen. Das macht es auch für uns immer wieder spannend, da man nie so genau weiss, was der andere für eine neue Idee aus dem Hut zaubert. Da passiert alles spontan und in Echtzeit vor dem Publikum.
Tobias: Zudem sind wir bekannt dafür, in unterschiedlichen Besetzungen aufzutreten (z.B. mit Bläsersection) und haben immer gerne ein paar Überraschungen parat.
Als Duo hattet ihr häufig wechselnde Namen. Ihr wart beispielsweise schon als «Simon & Simon», «Rebl Yell», «Schlucher-Tiger» oder auch «Bärger Gaudibuaba» unterwegs. Wie seid ihr auf diese ausgefallene Idee gekommen?
Tobias: Die Idee entstand mit der Auflösung von Snow Flake Ende 2016. Wir wussten, dass wir weiterhin auftreten würden, wollten aber den Bandnamen nicht mehr verwenden, weil die Besetzung ja nicht mehr dieselbe war. Deshalb waren wir von 2017-2019 «inkognito» unterwegs, wobei die Person, die uns buchte, uns für ihren Anlass einen Namen ihrer Wahl geben konnte. Daraus sind die kuriosesten Kreationen entstanden.
Trotz nicht vorhandener Webseite wart ihr in dieser Zeit stets gut gebucht. Lebt eure Musik lediglich von Mund-zu-Mund-Propaganda?
Tobias: Kurz und bündig: Ja. Schon seit dem allerersten Auftritt sind wir in der glücklichen Situation, dass wir konstant Anfragen bekommen. Das ist nicht selbstverständlich, und es ist ein riesiges Geschenk, dass wir unsere Freude an der Musik so oft auf die Bühne bringen dürfen. Deshalb freuen uns umso mehr, wenn wir den Menschen positiv in Erinnerung bleiben.
Seit Anfang 2020 heisst ihr nun «Prince Vince». Wie seid ihr auf diesen Namen gekommen?
Robin: 2020 kam die Lust, dem Kind wieder einen Namen zu geben. Beim üblichen Brainstorming gefiel uns der Liechtenstein-Bezug von «fürstlich-frischer Popmusik». So entstand mit «Prince Vince» eine Band, die fortan wie gewohnt zu zweit, zu dritt oder zu sechst auftritt.
Wie würdet ihr euren Stil jemandem erklären, der noch nie etwas von euch gehört hat?
Tobias: Wir machen Acoustic Pop mit Gitarre, Cajon und zweistimmigem Gesang. Besonders ist aber, dass wir uns blind verstehen und deshalb vollkommen in der Musik aufgehen können: Wir verkörpern Balladen mit sehr viel Feingefühl und stecken beim nächsten Song unsere ganze Energie in unsere Instrumente, als wären sie eine E-Gitarre und ein Schlagzeug. Dadurch und dank unserer gemeinsamen Freude an der Musik entstehen wirklich magische Momente.
Seid ihr wegen Corona häufiger im Studio am Werkeln?
Robin: Da wir durch und durch eine Liveband sind, stand für uns eine Studioproduktion nie so richtig auf dem Plan. Deshalb erschien mit «Love Will Set You Free» auch unser erstes Musikvideo erst nach neun Jahren. Viel lieber sind uns gute Liveaufnahmen, weshalb wir unser Jubiläumskonzert professionell aufzeichnen und anschliessend veröffentlichen.
Wann geht es für euch endlich wieder auf die grossen Bühnen? Wartet ihr da noch ein bisschen ab oder seid ihr darauf erpicht, jede Gelegenheit für einen Auftritt zu nutzen?
Robin: Konzert Nr. 199 findet tatsächlich nur zwei Tage vor unserem Livestream-Event statt, Nr. 201 am Tag danach. Das sind die ersten Auftritte seit 8 Monaten und wir hoffen, dass es nun zumindest im kleineren Rahmen wieder losgeht.
Tobias: Ausserdem sind wir wahnsinnig dankbar für diese 200 Konzerte. Sie haben unser Leben in den vergangenen neun Jahren massgeblich geprägt und wir sind sehr gespannt auf das, was noch auf uns zukommt.
Was können wir von eurem Jubiläumsauftritt erwarten?
Robin: Es wird unser 1. Online-Konzert und schon deshalb ein unvergesslicher Abend. Wir haben unsere schönsten Songs aus den letzten neun Jahren im Gepäck und die besten Menschen mit an Bord, die man sich dafür wünschen kann. Auch die Location ist nicht zufällig gewählt: Das Camäleon Vaduz und sein Team begleiten uns schon seit unseren Anfängen und unterstützen uns noch heute tatkräftig. Es ist also wie Nachhausekommen und darauf freuen wir uns ganz besonders.
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