Weniger ist mehr, wetten?
Nun ist es ja so, dass die Auswahl an Pflegeprodukten heutzutage schier unendlich ist. Egal ob es sich um Bodylotion, Seife, Schaumbad, Parfum, Cremes oder Shampoo handelt - es wird geschnuppert, getestet, gesprüht, gecremt und verglichen.
Bis vor einigen Jahren waren die Inhaltsstoffe der Produkte nicht unbedingt von grösster Bedeutung, sondern in erster Linie die Konsistenz, Haltbarkeit, der Duft und die optische Pflegewirkung. Da ich vor einigen Jahren aber ziemlich schlimme Neurodermitis bekam, begann ich mich zunehmend mit der Zutatenliste der Kosmetikartikel zu beschäftigen. Zum damaligen Zeitpunkt war ich oft beim Hautarzt, bekam Salben verschrieben gegen meine schlimm juckenden Ekzeme. Einen durchschlagenden Erfolg hatte ich leider damit aber nie.
Dann änderte sich vor einigen Jahren meine komplette Lebenssituation. Und in dieser Zeit stellte ich fest, dass sich meine Hauterkrankung zunehmend besserte. Heute weiss ich, dass auch meine psychische Verfassung einen grossen Einfluss auf meine Hauterkrankung hatte. Doch nicht allein das trug zu einer massiven Verbesserung bei.
Meine Leidenschaft für alles, was man sich auf die Haut schmiert, sprüht und so weiter führte mich dazu, die Zutaten der käuflichen Pflegemittel genauer zu hinterfragen. Wozu braucht es Stoffe wie zum Beispiel Mineralöl, Farb- und Konservierungsstoffe, Mikroplastik und dergleichen in Produkten, die mit unserer Haut in Berührung kommen? Und gleichzeitig wird mit natürlichen Zusätzen geworben, die für mich eher eine Alibifunktion haben.
Beispiel: Ein Shampoo mit Arganöl. Schaut man dann auf die Inhaltsstoffe, findet man an vorderster Stelle beispielsweise Polyethylenglykol PEG, Polyquaternium (Mikroplastik) etc. Erst ganz weit hinten entdeckt man dann das Arganöl.
Zum damaligen Zeitpunkt entdeckte ich eine Handy-App, die mir half, diese Ingredienzen namentlich nachzuverfolgen und zu sehen unter welchen Kürzeln diese auf der Packung angegeben wurden.
Es war für mich eine echte Offenbarung!
Ich begann, die Welt der Kosmetik neu zu entdecken und vieles mit anderen Augen zu sehen. Heute muss ich nur kurz auf die Liste der Zusatzstoffe schauen, um zu wissen ob ich das Produkt kaufen würde oder nicht.
Wenn ich jetzt in eine Drogerie gehe, wundere ich mich, wie unüberschaubar gross das Angebot ist und auf welche Art und Weise die Menschen im Prinzip mit den Inhaltsstoffen der betreffenden Kosmetikartikel hinters Licht geführt werden. Nach dem Prinzip, immer mehr zu konsumieren, haben die in den Artikeln enthaltenen Stoffe oft die Eigenschaft, nur oberflächlich pflegend zu wirken. Im Endeffekt trocknen sie Haut und Haar aus und man ist gezwungen, immer mehr davon zu verwenden.
Inzwischen bin ich nach vielen Jahren an einem Punkt angelangt, an dem ich ausschliesslich Naturkosmetik wie Öle, diverse Seifen (zum Beispiel Aleppo oder Dudu-Osun... Ich liebe den Duft!) oder auch Henna für die Haare verwende.
Es kostet mich weniger als vorher, ich hatte nie eine bessere Haut, gesündere Haare und ausserdem habe ich fast ein wenig das Gefühl, mein Körper hat sich selbst «entgiftet».
Das Beste an der ganzen Geschichte ist aber, dass man seinen eigenen Sinnen wieder lernt zu vertrauen.
Ähnlich wie beim Aromat oder Maggi im Essen, nehme ich plötzlich wieder künstliche Duftstoffe als etwas Fremdartiges und Unnatürliches wahr.
Übrigens, das Ausprobieren und «Düfteln» mag ich nach wie vor - nur eben echte Düfte.
Probiert es einfach mal aus, ihr werdet erstaunt sein! Tipps, auch betreffend der App, gibt’s gerne direkt bei mir.