Nachgefragt bei Sebastian 23
Bild/Illu/Video: Fabian Stürtz

Nachgefragt bei Sebastian 23

Trotz Coronapandemie trittst du in der Schweiz auf. Ist das nicht ein wenig surreal wieder unterwegs zu sein?

Ein wenig surreal ist es auf jeden Fall, aber hauptsächlich ist es wunderschön, wieder mit einem Publikum gemeinsam einen tollen Abend verbringen zu dürfen.


In der Schweiz sind viele Qulturgeniesser noch sehr vorsichtig mit dem Besuchen von Events. Wie ist die Situation in Deutschland?

Die Situation ist sehr ähnlich, man spürt noch eine gewisse Zurückhaltung. Ausnahme bildender nur 2G-Veranstaltungen, bei denen sich inzwischen eine gewisse Gelassenheit vorfinden lässt.


Du liest am Freitag aus deinem neuen Buch «Cogito, ergo dumm». Auf was für Geschichten können sich die Zuschauer da einstellen?

Es geht um die Geschichte der menschlichen Dummheit, die ich anhand von vielen Beispielen nach erzähle. Zwischendurch gibt es jede Menge Musik und andere Texte.


Wie viel Platz nimmt Corona in deinem neuen Buch ein?

Das Buch ist im März 2020 erschienen, Corona kommt darin nicht vor. Auf der Bühne spreche ich das Thema schon an, denn durch die Pandemie haben sich ganz neue Formen von Dummheit entwickelt - wie immer kreuz und weit durch alter Lager.


War das eine bewusste Entscheidung oder hat es sich einfach so ergeben?

Im Programm kam ich um das Thema quasi nicht herum. Das ist im Buch nicht vorkommt, hat sich so ergeben.


Was macht Slam Poetry für dich so magisch?

Die direkte Verbindung zum Publikum macht den besonderen Reiz dieser Kunstform aus. Da springt nicht nur ein Funke über, im Idealfall wird ein regelrechtes Feuerwerk entfacht.


Sind deine Auftritte nicht immer auch ein wenig eine Mission für die Kunstform?

Am Anfang mag das so gewesen sein, inzwischen kehren sich die Verhältnisse aber um. Es gibt so viele hervorragende Künstler*innen aus der Poetry Slam-Szene, und ich freue mich, dass ich entspannt auf dieser Welle mitsurfen darf.

Du bist Slampoet, Buchautor und Comedian. Welche Tätigkeit ist dein Favorit oder ist es die Mischung, die dein Leben bereichert?

Ich bin die Sorte Künstler, die stets neues ausprobiert. Insofern ist es die Mischung und die wird täglich bunter.


Der Event im ICT-Atelier wird auch gestreamt. Hast du dich an dies seit der Pandemie ein wenig gewöhnt?

An Shows nur mit Kameras im Publikum hab ich mich nie gewöhnt, nein. Aber wenn eine Show mit Publikum zusätzlich gestreamt wird, finde ich das super.


Wirst du in Chur noch ein wenig Sightseeing betreiben oder reist du nach dem Abend schon wieder ab?

Ich werde selbstverständlich nicht anreisen, bevor ich jeden Bündner mit Vornamen kenne und auf jedem Dach einen Kaffee getrunken habe!


Mehr Infos zur Veranstaltung und zum Stream findet ihr hier.

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