Mensch vs. KI – Kampf um die Berufe
Bild/Illu/Video: Stefan Schwarz

Mensch vs. KI – Kampf um die Berufe

Nun schreibe ich darüber, dass laut vielen Menschen einige Berufe gefährdet sein könnten, irgendwann von der KI übernommen zu werden. Schon lange höre ich immer wieder, wenn jemand Frisör*in lernen möchte: «Ach, das wird in ein paar Jahren sowieso von Robotern übernommen».


Letztens sass ich mal wieder beim Frisör und das Gespräch zwischen der Klientin und ihrer Frisörin nebenan griff das Thema KI in der Haarschneidebranche auf. Der Frisörin wurde zu Beginn ihrer Lehre auch mitgeteilt, dass ihr Beruf aufgrund KI wahrscheinlich keine Zukunft hat. Schnell waren sich Frisörin und Klientin jedoch einig, dass dies nicht der Fall sein wird. Zum einen, meinte die Klientin, würde sie persönlich einer Maschine nie ganz vertrauen und zum anderen fehle den Menschen doch der soziale Kontakt.

Ich stimme dieser Frau zu, zumindest in einem der beiden Punkte. Der soziale Kontakt fehlt auf jeden Fall. Menschen sind soziale Wesen und darauf ausgelegt, ständig miteinander zu kommunizieren. Schon ein kurzer Smalltalk and der Supermarktkasse macht viele glücklich. Auch hier könnte der Beruf doch irgendwann durch Maschinen ersetzt werden. Und trotzdem glaube ich persönlich, dass das langfristig nicht so sein wird. Neue Erfindungen werden oft mit Begeisterung angenommen. Die KI ist etwas total spannendes, geniales, dass es so noch nie gab. So viel ist noch unklar und unentdeckt. Was kann sie noch alles? Das weckt die Neugier. Darum kann es schon sein, dass eine Zeit lang Maschinen einiges übernehmen, was momentan noch Menschen machen. In manchen Arbeitsbereichen wird das vielleicht sogar für immer so sein. Es gibt wirklich Arbeitsbereiche, da ist die KI nützlich, weil sie viel schneller und produktiver arbeitet.


So war es auch mit dem Computer. Dieser übernimmt Aufgaben von uns Menschen. Heute ist er ein wichtiger Bestandteil und niemand hat mehr Angst, dass der Computer den Menschen ihren Platz in der Arbeitswelt nehmen könnte. Mit KI wird es vielleicht genauso kommen. Wahrscheinlich übertreiben wir zu Beginn und setzen die KI in zu vielen Bereichen ein. Doch mit der Zeit könnte sich das auf ein gesundes Pensum einpendeln. So, dass sie uns optimal unterstützt,  gleichzeitig jedoch keine wichtigen Arbeitsplätze wegnimmt.


In manchen Bereichen wäre die KI objektiv gesehen vielleicht sogar eine bessere Arbeitskraft. Das ist auch der Punkt, worin ich der Klientin widerspreche. Sie meinte, sie könnte der KI nie ganz vertrauen (in diesem Fall ihre Haare anvertrauen). Ich denke, mit der Zeit würde man sich daran gewöhnen, da die KI vielleicht perfekt programmiert ist und deshalb keine Fehler macht. Der Mensch ist zudem ein Gewohnheitstier, es würde nur seine Zeit brauchen, dann hätten viele die KI als beispielsweise Frisörin akzeptiert. Doch früher oder später fehlt dann doch der soziale Aspekt.


Um das alles hier zusammenzufassen: Momentan ist noch alles neu, man weiss nicht, was die KI noch alles kann. Das kann Neugier, aber auch Ängste hervorrufen. Vor lauter Begeisterung könnte es sein, dass wir sie in zu vielen Bereichen einsetzen. Doch sobald es um wichtige Arbeitsplätze geht, wird es so lange Proteste geben, bis die Menschen diese Arbeit wieder übernehmen. Dazu kommt noch der soziale Aspekt. Menschen sind darauf ausgelegt, zu kommunizieren. Mit einem Gegenüber, dass echte Gefühle hat!

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