Bild/Illu/Video: Beni Garrido

Ein Leben für die Qultur im Tal

«Aufgewachsen bin ich eigentlich im Kanton Aargau, genauer gesagt in Seon», sagt Rolf Rauber während er gemütlich auf einem Stuhl im Garten in Saas sitzt. «Wir hatten zuhause eine Papeterie und eine Buchbinderei. Und ich darf sagen, dass ich wirklich eine gute Jugend hatte.» Schon früh habe ihn die Faszination für die Qultur gepackt. «Als ich neun Jahre alt war, habe ich das Harmonium vom Blaukreuzverein gesehen, was mich von Anfang an begeistert hat.» Es sei für ihn als Kind so lustig gewesen, ein Instrument zu sehen, bei welchem man «trampen» könne und nachher oben raus Töne kämen. «Mit elf habe ich dann die Kirchenorgel entdeckt. Das war für mich schon ein gewaltiges Instrument, was mir sofort sehr gefallen hat. Ich durfte dann bei der damaligen Organistin in die Stunde. Da diese zwei Jahre später leider verstarb, haben sie in Seon gefunden, dass ich das gleich übernehmen soll. Und das war nachher wirklich so. Mit knapp 13 habe ich angefangen Kirchenorgel zu spielen und tue es auch heute, über 60 Jahre später, immer noch.»

Auf ins Prättigau
Nach der kaufmännischen Lehre als Gemeindekanzlist habe sein Vater ihn in die Pflicht genommen. «Er sagte, es wäre jetzt dann an der Zeit, etwas ‘Gescheites’, anstatt ständig nebenbei irgendwelche Dinge zu machen. Sein Vorschlag war dann, dass ich ins Welschland gehe, was mir total widerstrebte.» Unrecht habe sein Vater nicht ganz gehabt, denn Rauber gibt selber zu, dass er fast keine Zeit für die Lehrabschlussprüfung gehabt habe, da er nebenbei noch eine Theatergruppe geleitet habe. Um den Plänen seines Seniors zu entkommen, habe er dann ganz klammheimlich im Schweizerischen Kaufmännischen Zentralblatt geschaut, ob es irgendwo eine Stelle gebe. In einem «munzigen» Inserat habe Küblis einen Gemeindekanzlist gesucht. «Das hat mich angesprochen, da ich in der gleichen Zeit auch noch Lagerleiter der kirchlichen Lager gewesen bin. Wir waren für die jeweils in Madulain und Graubünden ist mir in dieser Zeit ein wenig ans Herz gewachsen. ‘Küblis GR’, ich wusste zwar nicht, wo das genau liegt, aber es klang schon mal gut, worauf ich mich gemeldet habe und im 1968 vom Unterland ins Prättigau kam.»

Der Tausendsassa schlechthin
Die Projekte, die Rolf Rauber im Tal auf die Beine gestellt hat, sind mannigfaltig und tragen stets zu einem besseren Verständnis untereinander bei. Neben der Talchronik, dem Prättigauer Dialektbuch, diversen Chören, dem Talorchester und vielem mehr, ist einer der grössten Verdienste von Rolf sicher die Gründung der Musikschule Prättigau. Aus diesem Grund kommt im Film auch der Leiter der Musikschule Prättigau, Dieter Walser zu Wort, welcher stets positive Worte für Rauber findet. In der filmischen Retrospektive werden nochmals die wichtigsten Meilensteine des Prättigauer Tausendsassas angesprochen. Es ist schön zu sehen, dass er trotz der Ankündigung vor einem Jahr, dass er als Chorleiter den Dirigentenstock bald zur Seite legen werde, er sich dem Wunsch von seinen Sängerinnen und Sängern nochmals gebeugt hat und weiterhin mit seinen «Prättigauer SängerLüt» singt.

Hier findet ihr zudem noch die anderen «Ziitzüüga»-Filme.








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