Die Kunst des Zuhörens
Um den
zweiten Punkt wird es in diesem Beitrag gehen.
Die Kommunikation ist die Verständigung unter uns Menschen. Für eine gute Kommunikation braucht es einen Sender und einen Empfänger. Als Zuhörer stellen wir den Empfänger dar. Wir sind täglich gezwungen, anderen zuzuhören. Manchmal tun wir dies freiwillig, da es ein Gespräch ist, welches wir selbst mit anderen führen und manchmal muss es sein. Oft gehört es sich auch einfach, dass man zuhört, ich denke da an Vorträge, Unterricht oder Besprechungen in der Arbeit.
Doch was macht gutes Zuhören aus? Wenn wir ehrlich sind, gibt es immer Situationen, in denen wir nur vorgeben, zuzuhören. Selten nehmen wir uns bewusst Zeit und versuchen, dem Gegenüber wirklich die Aufmerksamkeit zu geben, welche nötig wäre, um den Inhalt der Worte zu verstehen. Oft warten wir nur darauf, bis die Lippen sich wieder schliessen und man selbst zu Wort kommt. Das, was man selbst zu sagen hat, scheint ja viel wichtiger zu sein.
Während einer Konversation an den nächsten Termin zu denken oder durch andere Gedanken vom Thema abzuschweifen ist ebenfalls alltäglich. So kommt es, dass man nicht richtig zuhört und vielleicht wichtige oder interessante Aspekte des Gegenübers gar nicht mitbekommt.
Es lohnt sich, sich bewusst darauf zu konzentrieren, was die andere Person sagt. Sich wirklich Zeit zu nehmen und auch mit den Gedanken voll präsent zu sein. So kann man Missverständnisse vermeiden und bekommt viel mehr mit. Zudem hätte man es ja selbst gerne, wenn die Mitmenschen einem zuhören und die Worte, die man von sich gibt, auch ankommen.
Es fällt mir persönlich immer wieder auf, dass viele Menschen gar nicht richtig zuhören, sei es ob sie es nicht wollen oder auch weil sie es noch nie getan haben. Dabei wäre es etwas, was jedes Kind beigebracht kriegt, doch irgendwie geht die Kunst des Zuhörens wieder verloren.
Meiner Meinung nach ist das Handy die «Zuhörblockade» Nummer eins. Während man auf das Handy schaut, kommen so viele Informationen über dieses Gerät zum Gehirn, dass es gar nicht mehr möglich ist, über die Ohren auch noch Informationen aufzunehmen. Dies merkt man auch im Gespräch, die Person wirkt abgelenkt und gibt oftmals auch nicht zum Inhalt passende Antworten, oder die Sätze kommen stockend und lückenhaft.
Natürlich gibt es bei einem Gespräch auch Leute, die dauernd auf dem Sendeknopf stehen und einen Monolog nach dem anderen führen. In diesem Fall kann man einen Unterbruch des Gespräches wagen und auch abschweifende Gedanken sind nachvollziehbar.
Zum Schluss möchte ich nochmals meine Auffassung von einem guten Zuhörer vorstellen. Jemand, der wirklich zuhört, ist mit den Gedanken beim Thema, lässt andere ausreden und unterbricht nur im äussersten Notfall ein Gespräch. Ausserdem gibt man mit dem Augenkontakt dem Gegenüber das Gefühl, präsent zu sein. Auf das Handy zu blicken ist ein «No-Go», es ist auch eine Frage des Respektes. Man kann sich auch einfach fragen, was man von einem Zuhörer erwartet, wenn man selbst spricht.