«Lockdown» im Soundcheck
Bild/Illu/Video: zVg.

«Lockdown» im Soundcheck

Passend zum Namen der EP startet das Werk mit dem Titel «Coronasong». Dieser ist ein Bluesrocker, welcher zum Mitmachen bei den Sicherheitsmassnahmen ermahnt. Mit simplen Reimen wird daran erinnert die Hände zu waschen, Abstand zu halten und wenn möglich daheim zu bleiben. Sollte dies gelingen, schlägt nachher wieder die Stunde des Rock’n’Rolls, welcher hier authentisch zelebriert wird. Ein Einstand mit Biss und Groove!


«S letschte Hemmli» hat am Anfang etwas von «Tokio Nights» von Krokus und zeigt, dass die gestandenen Herren ihre Wurzeln und vielleicht auch ihren guten Musikgeschmack nie vergessen haben. Die Off-Beat-Rocknummer ist ein Statement gegen das Ansparen von finanziellen Mitteln. Es ist tatsächlich sinnvoller immer aus dem Vollen zu schöpfen und seine Träume nicht weiter aufzuschieben. Irgendwann kommt der Tag, an dem es dann leider zu spät ist. Dieses Lied passt recht gut auf diese CD, da während des Lockdowns sicher viele Menschen ihre Pläne neu mischen mussten. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist der kleine Fetzten Musik ein Lied, welches zum Nach- und Umdenken anregt und wundervoll groovig aus den Boxen dringt.


«Aues chunnt guet» hat viel Druck nach vorne und ich überlege mir die ganze Zeit von wo her ich diese Melodie kenne. Ach, eigentlich egal, dass die Musiklegenden hier sich bei anderen bedient haben, denn dieses Liedchen hier verbreitet Hoffnung, gute Laune und sehr viel Zuversicht. Das ist genau das richtige Rezept für die schwierigen Zeiten, die wir gerade gemeinsam durchstehen müssen. Hoffen wir mal, dass sie mit ihrem Slogan Recht behalten werden.


«Das blöde Gäud» ist eine feine Kritik an der Konsumgesellschaft und erinnert daran, wie wir uns täglich zu Sklaven der Noten und Münzen machen lassen. Ich glaube, dass viele während des Lockdowns wieder den Wert der Zeit mit der Familie erkannt haben und bemerkt haben, dass das Miteinander wichtiger ist als teure Geschenke. Was mich auf dieser CD immer wieder überrascht ist die Tatsache, dass die Jungs so solide zusammen harmonieren und dies obwohl sie räumlich sicherlich einige Kilometer voneinander getrennt gewesen sind bei den Aufnahmen.


«Die Hübschi» ist nochmals ein witziger Rocker, der die kurzweilige EP mit viel Druck abschliesst. Das Lied erzählt nicht nur die Sehnsucht nach schönen Frauen, sondern auch nach Konzerten. Es ist definitiv unheimlich bitter für Vollblutmusiker nicht auftreten zu dürfen. Zudem werden die Begrenzungen fast wöchentlich härter, dass es sich für Veranstalter bald gar nicht mehr lohnt, ein Konzertabend überhaupt auf die Beine zu stellen.


Schlussfazit:
Das spontan entstandene Projekt «Buechibärger Wohnzimmer Quartett» hat mit der «Lockdown»-EP ein Werk geschaffen, welche nicht nur den guten alten Rock’n’Roll huldigt, sondern auch vorzeigt, was alles entstehen kann, wenn mit viel Spielfreude Corona die Stirn geboten wird. Die vier Herren feiern das Leben und schenken mit ihrer Musik Mut und Durchhaltewillen. Sie haben hier eine sehr kurzweilige CD gezaubert, die einfach wundervoll reinhaut und jedes Rockerherz höherschlagen lässt. Gerne mehr davon!

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