Kaufmann mit neuer Musik
Endlich gibt’s neue Musik von euch, gibt es schon Pläne, wann euer zweites Album erscheint?
Wir veröffentlichen am 15. November unsere «Dr Chüalschrank isch leer EP», wo neben zwei Live-Aufnahmen vom Openair St. Gallen, zusätzlich noch ein neuer Song zu hören sein wird. Ich schreibe gerade an einem Album und kann noch nicht sagen, wann es fertig sein wird, weil ich mir Zeit lassen möchte.
Wie gross ist der Druck nach dem starken Debütalbum, wieder Hits wie «Lisa» zu landen?
Ich schreibe grundsätzlich keine Musik in der Hoffnung, einen Hit zu landen. Deshalb verspüre ich auch keinen Druck diesbezüglich.
Seit eurer Gründung seid ihr extrem häufig live unterwegs. Hast du noch einen Überblick wie viele Shows ihr schon gemeinsam gespielt habt? Wie wichtig sind die Konzerte für euch?
Die letzten zwei Jahre waren es so um die 90 bis 100 Konzerte schätze ich. Es ist als Band enorm wichtig, viel zu spielen. Wir verstehen uns immer noch sehr gut und haben einen tollen Vibe innerhalb der Band. Jeder trägt seinen Teil dazu bei. Jeder reisst sich auf gut deutsch gesagt den Arsch auf und macht was er kann.
Wie bringt ihr die Musik und das Arbeiten unter einen Hut?
Es war teilweise sehr schwierig und ich war auch ein bisschen überfordert, weil ich die ganze Musiksache ein wenig unterschätzt habe. Ich wusste überhaupt nicht, was alles dazu gehört. Die ganzen Vorbereitungen aufs Album, Videoclips drehen, Pressetermine wahrnehmen, Konzerte spielen und irgendwann musst du ja auch noch proben. Und das ist auch wieder mit Organisation verbunden. Zwei Bandmitglieder leben in Winterthur, ich in Chur und eine Person in St. Gallen, wo wir auch proben. Es ist also schwierig, beides unter einen Hut zu kriegen, aber es geht irgendwie.
Breitbild haben sich kürzlich als grosse Fans von euch geoutet. Was ist das für ein Gefühl, dass eurer doch recht eigener Sound so viel und überall Zuspruch findet?
Es ist schon krass, wenn du an einem stinknormalen Tag, nach einer stinknormaler Probe in die Werkstatt gehst und dann die ganze Breitbild-Crew dir entgegenkommt und dich fragt, ob du sie an ihrer Jubiläumsshow supporten möchtest. Ich versuche es positiv aufzunehmen, auch wenn es mir manchmal schwer fehlt zu glauben, dass irgendjemand meine Musik wirklich so toll findet.
Du hast vor kurzem erstmals über deine Depressionen und Angstzustände mit deinen Fans gesprochen. Inwiefern hat es dir geholfen dich mit deiner Anhängerschaft auszutauschen? Würdest du es wieder tun?
Ich habe lange darüber nachgedacht und ich habe mir einen sehr grossen Druck gemacht. Ich bekam panische Angstzustände zum Beispiel auf der Bühne und konnte kaum noch singen, weil es mich nur noch gewürgt hat. Jede freie Minute lag ich in meinem Bett und schlief oder schaute fern. Es hat bei mir einen Knoten gelöst, es öffentlich zu machen. Ich bekam unglaublich viel Zuspruch und konnte mich mit vielen Leuten, die ähnliche Probleme haben oder hatten, austauschen.