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«Ibiza-Spirit, der auch zu St. Moritz passt.»

Die Erfolgsgeschichte des Music Summits wird auch im neuen Jahrzehnt weitergeschrieben. Was könnt ihr den Gästen bieten, was bei anderen Festivals fehlt?

Das Music Summit St. Moritz hat für alle etwas dabei, jung oder alt, EDM-Fans oder Rock, Skifahren oder Party. Wir haben Livebands und Techno, Sonne und Shows. Es ist ein spannender Mix, der sich jedes Jahr ein bisschen ändert und anpasst. Und wir lassen uns jedes Jahr wieder Neues einfallen. Dieses Jahr konzentrieren wir uns auf eine heisse Après-Ski-Stimmung im Dorf vor dem Hausers mit Liveauftritten von Vocals, Instrumenten und Tanzshows, das heizt mächtig ein.


Bei solchen Grossveranstaltungen sind oft viele Freiwillige im Hintergrund aktiv. Wie viele Personen braucht ihr im Schnitt, um einen solchen Event zu stemmen?

Wir sind keine Grossveranstaltung, wollen wir auch nicht werden. Unser Ding ist mehr das «Klein und Fein», wir haben ca. 4‘000 Gäste, viele davon im Skigebiet am Abend sind es ca. 1‘000. Das Kern-OK besteht aus drei Personen, am Event selber haben wir ein Team von ca. 15 Helfern. Und wir haben einen grossen Support von unseren Festivalpartnern, sonst wäre es gar nicht möglich.


St. Moritz ist häufig Schauplatz von Grossveranstaltungen im sportlichen Bereich. Wie ist ursprünglich die Idee entstanden ein EDM-Festival ins Engadin zu holen?  
Reto Mathis und ich waren von der Stimmung in Ibiza inspiriert, lockere Atmosphäre, coole Leute, schöne Kulisse unter freiem Himmel. Wir waren schon da überzeugt, dass dieser Ibiza-Spirit auch zu St. Moritz passt. Keine Riesen-Super-Show sondern die perfekte Mischung von Tages-, Abend- und Nachtunterhaltung. In Ibiza mit Strand, Meer und Party, hier bei uns mit Schnee, Ski und Clubbing.  


Bei euch sind jeweils auffallend viele Gäste aus Italien am Start. Wie erklärst du dir eure Popularität im Ausland?

Ein Faktor ist sicher, dass das Engadin auch geographisch von Italien her gut erreichbar ist. Von der Deutschschweiz und Deutschland her ist das schon aufwändiger. Und wir haben seit Jahren eine treue Stammkundschaft aus Italien in St. Moritz. Und natürlich ist St. Moritz auch als Marke internatonal bekannt, das spielt auch eine Rolle. Die Passung von EDM und Skifahren findet in Italien sehr grossen Anklang.


Neben dem Music Summit gibt es in Graubünden noch das One Love Festival und das Arosa Electronica. Tauscht ihr euch da bezüglich dem Programm regelmässig miteinander aus?

Nein, wir haben mit beiden Veranstaltern keinen Kontakt. Das One Love hat als Summerevent mit Camping etc. ein ganz anderes Zielpublikum, auch musikalisch. Das Electronica Arosa hat einen grösseren Anteil an Schweizer Gästen, es ist auch viel spezifischer und ein Anlass für richtige EDM und Technoinsider. Wir sind breiter aufgestellt, achten sehr darauf, dass für alle was dabei ist. Wir finden es vielseitig und spannend, böse Zungen nennen es Mainstream, aber das kümmert mich nicht.


Was sind deine persönlichen Höhepunkte der letzten sechs Jahre?

Ein persönliches Highlight ist staubtrocken aber wichtig: Wir sind budgettechnisch schuldenfrei unterwegs, darauf sind wir stolz. Musikalisch waren sicher die ganz Grossen ein Highlight, wir hatten Bob Sinclair, die Kings of House waren sogar zwei Mal da. Auch die Summit-Parties im  Kempinski oder Carlton waren top mit dem legendären Pasha Ibiza beispielsweise. Das Ministry of Sound ist jedes Jahr dabei, auch Sony Music ist an Bord, das macht einfach Spass. Auch was die Formate betrifft lassen wir uns jedes Jahr wieder Neues einfallen. Wir hatten unglaubliche Sundowner-Parties im Paradiso, Dine&Dances im Kulm, Dancefloors in Hotelhallen, waren im Zielgeländer der WM etc. etc.


Welche Hochkaräter konntet ihr in diesem Jahr verpflichten?

International sicher top ist Daddy Russel als Resident im legendären Ministry of Sound London, auch Markhese legt für MOS auf, oder aus den Niederlanden Roven Reecks. Bei den Schweizer DJs haben wir Carol Kenzo aka Fernandez, Remady, Kellerkind und Sam Madi um nur einige zu nennen. Und wir haben coole Ensembles mit Live-Unterstützung. Ein besonderes Highlight ist die Performance von Do you Remember mit Martha High. Sie war jahrelang die Sängerin an James Browns Seite und singt das erste Mal solo ausserhalb von Marbella, begleitet von DJ Kique und Saxophonist Roberto Cantero. Und wir haben eine besondere Premiere am Summit geplant, dazu verraten wir aber erst im Februar mehr.


Welche Alternativen gibt es bei euch für Partypeople, die nicht wirklich Fan von EDM sind?

Wir brauchen gar keine Alternativen, unser Programm ist so ausgerichtet, dass sich auch Nicht-Vollblutfans von EDM wohl fühlen weil wir immer wieder Kombis mit Live-Acts – Vocals, Instrumente oder Shows einflechten. Aber gut aufgehoben sind die eher rockigen Fans sicher in der Sternbar in Marguns am Samstag Nachmittag mit The 2nd Trail mit Stämpf Stämpf (Ex QL), Giovanni Giorgi (Ex Liz Libido, Ex China) und Freddy Scherer (Gotthard).

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