Faszination Fitzek
Bild/Illu/Video: Christian Imhof

Faszination Fitzek

Wie ich schon mal in einer Kolumne erklärt habe, bin ich ein sehr gemächlicher Leser. In diesem Jahr, respektive im neuen Jahrzehnt wollte ich dies endlich ändern und mal wieder richtig viele Bücher verschlingen. Das Ziel, welches ich mir Anfang Jahr gesteckt habe, war mindestens ein Buch pro Monat, was ich bis jetzt ganz gut erreicht habe. Ich weiss, für viele ist dies lächerlich wenig, aber für eine Person wie mich, die immer an circa fünf Projekten gleichzeitig arbeitet, ist das durchaus eine anständige Anzahl.


Doch zurück zu Sebastian Fitzek. Es war eher ein Zufall geschuldet, dass ich von ihm überhaupt ein Buch gekauft habe. Das Cover und der Titel von «Der Nachtwandler» hat mich vor rund sechs Jahren einfach derart beeindruckt, dass ich direkt zugegriffen habe. Als ich es dann ziemlich zügig gelesen habe, wusste ich, dass der Deutsche meinen Nerv solide trifft und ich mir in Kürze alle seine Bücher besorgen würde. Das geschah dann auch. Ich las «Der Seelenbrecher», «Das Kind», «Amokspiel», «Abgeschnitten», «Das Paket», «Der Augensammler», «Die Therapie», «Passagier 23», «Flugangst 7A», «Splitter», «Das Joshua-Profil», «AchtNacht» und zuletzt auch «Noah».


Immer wenn ich wieder einen Roman von ihm fertig hatte, entschied ich mich für ein etwas leichteres Buch. Nicht dass Fitzek wahnsinnig kompliziert schreibt, es ist eher so, dass die von ihm behandelten Themen einem jeweils extrem unter die Haut fahren. Aus diesem Grund brauchte ich jeweils irgendeine Musikerbiografie oder ähnliches. Aus diesem Grund habe ich «Der Augenjäger», «Der Insasse», «Die Blutschule» und auch den aktuellen Roman «Das Geschenk» noch nicht gelesen. Da ich bis vor kurzem noch mit der Biografie von Chris von Rohr beschäftigt war, welche um die 600 Seiten dick ist, musste Fitzek sich noch ein wenig gedulden. Ausserdem ist es so, dass der Autor einen unfassbar grossen Output hat und ich selten mit dem Lesen nachkomme. Ich habe immer ein wenig Angst davor, dass mir ein weiterer Autor auch noch so gut passen könnte und ich dann nur noch am Lesen bin, aber das ist ein anderes Thema.

Eine grosse Motivationsspritze kam vor zwei Wochen von meiner Frau Corina. Sie, die sonst eher Joy Fielding liest, wollte wissen, was mich am Schreibstil von Fitzek so faszinierte. Sie schnappte sich «Der Insasse» und las den Roman in einem Tag komplett durch. Mir war dies vor kurzem mit dem Buch «Die Schawinski-Methode» von Medienpionier Roger Schawinski gelungen und ja, ich gebe es ja zu, ein wenig damit angegeben habe ich schon. Meine Frau zeigte mir auf, dass dies nicht wirklich ein Kunststück ist und verstand relativ schnell, warum ich den Autor Fitzek so sehr mochte. Der süffige Schreibstil hatte auch sie gepackt und ein paar Tage später hatte sie auch noch «Der Augenjäger» verschlungen. Da sie mit einem ziemlichen Tempo vorlegte, bestellte ich jetzt regelmässig diverse Fitzek-Bücher auf Exsila. Bei jedem neu angekommenen Buch kommen jetzt wundervolle Erinnerungen auf, da ich ja schon seit Jahren seine Bücher lese und dies auch oft in den Ferien getan habe.


Auch ich wurde angestachelt durch sie ein schnellerer Leser zu werden und las in vier Tagen «Der Insasse». Wenn ich jetzt die noch fehlenden Teile seiner Bibliografie mir zu Gemüte führe, könnte es sogar sein, dass ich im Oktober mal komplett mit Fitzek «up to date» bin. Dann erscheint nämlich schon sein nächster Roman, welchen die Familie Imhof wahrscheinlich in Rekordzeit gelesen haben wird.

Es gibt viele Sachen, die für Sebastian Fitzek sprechen. Meine Begeisterung für seine Geschichten rührt wahrscheinlich aus dem Mix aus düsteren Themen, rasenden Dialogen und den krassen und unvorhersehbaren Plottwists ganz am Ende der Bücher. Irgendwie tricky, es genauer zu umschreiben… Doch wer ein Buch von ihm liest, weiss sofort, was ich meine. Seine Romane warten mit einer Spannung auf, die einem fast zerreisst. Man ist wirklich fast dazu gezwungen die Romane bis ganz zum Schluss zu lesen. Probieren Sie’s aus. Sie werden es nicht bereuen.


Ps.: Auch in seinem Fall sind die Bücher den Filmen ziemlich überlegen…

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