Durch Konstanz eine Zuhörerschaft aufbauen
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Durch Konstanz eine Zuhörerschaft aufbauen

Mauro Stocker erinnert sich noch gut an seine ersten Gehversuche als Musiker. «Vor 10 Jahren habe ich angefangen, Gitarre zu spielen. An meinem ersten Konzert der Gitarrenschüler der Musikschule Sarganserland spielte ich ‘Old MacDonald Had A Farm’.» Nach dieser Premiere vor Publikum habe er rasch damit begonnen, selber eigene Songs auf der Gitarre zu schreiben. «Vor etwa 3 Jahren kaufte ich mir eine Musiksoftware und war sofort fasziniert von der Idee, ein selbst geschriebenes Lied in ein fertiges Projekt mit mehreren Instrumenten und Gesang umwandeln zu können. Schnell wurde es zu einer grossen Leidenschaft, wobei ich meine Kreativität ausleben konnte. Anfang 2020 veröffentlichte ich dann meinen ersten Song auf Spotify und anderen Streaming-Plattformen als ‘Cossmo’.»


Vom Vogelführer zum Pseudonym
Während die Ideen für eigene Lieder ihm nur so zu flogen, war es der passende Künstlername, der bei Stocker länger auf sich warten liess. Ein Nachmittag im Frühling und der Austausch mit seiner Familie brachte ihn dann auf die richtige Fährte. «Mein Bruder lag in der Hängematte, sah auf den Boden, wo ein Vogelführer vom Verlag ‘Kosmos’ lag und meinte dann: ‘Warum nicht ‘Kosmo’?’» Um den Namen noch etwas internationaler klingen zu lassen, hängte Mauro Stocker ein «C» vorne hin und um das Ganze noch etwas einzigartiger zu machen, verdoppelte er das «S». So entstand letztlich sein Künstlername: Cossmo. Das gute an diesem Namen sei, dass er sich auch vom englischen Wort «cosmos», zu Deutsch «Weltall» ableiten lasse. «Damit verbinde ich das Verträumte, Melancholische und Weite in meinen Songs und die eigene Welt oder Sphäre, die meine Musik für mich ist. Und schlussendlich finde ich vor allem, dass der Name auch ziemlich cool klingt.» Seine Musik beschreibt Cossmo als ruhigen und nahbaren Sound. «Wenn ich es einem Genre zuordnen müsste, wäre das für mich vermutlich Chill Pop/Soft Pop. In meinen Songs hört man das durch akustische Gitarren, catchy Melodien, einen leicht melancholischen, verträumten Sound und einen authentischen, ehrlichen Text.» Die EP «A Night By The Fireplace» beinhalte fünf Lieder, die laut ihm ein stimmiges Projekt mit eigenem Klang darstellen. «Der grösste Teil der Lieder ist in relativ kurzer Zeit entstanden. In ‘Winter Coat’ wollte ich das Gefühl, draussen in einer verschneiten Landschaft zu stehen, eine kühle Brise und die Kälte um mich zu spüren, in einem Song verkörpern. Dieser entstand Ende November nach dem ersten Schneefall. Es war die ursprüngliche Inspiration für die EP. Das ganze Projekt sollte diesen ruhigen, winterlichen Klang haben.»

Walenstadt inspiriert
Bisher hat Mauro Stocker alle seine Songs selbst produziert, aufgenommen und bearbeitet.  Für einige Lieder habe er aber auf verschiedene Freunde zählen können. «An mehreren Tracks war DalSegno beteiligt, der mir zum Beispiel für ‘Memories’ die Trompete und das Klavier eingespielt hat. Mit Gwendoliin habe ich den Song ‘Paper Planes’ geschrieben und mit ihr das Duett aufgenommen. Für ‘Don’t Look Back’ holte ich Marlin dazu, der mir den Schlussteil einsang.» Durch diese verschiedenen Gäste klinge die EP abwechslungsreicher. «Ausserdem ist Musik einfach noch schöner, wenn man sie teilen kann und umso toller war es darum, dass ich die Möglichkeit hatte, mit so vielen talentierten Leuten an meinen Songs für dieses Projekt zu arbeiten. Es ist sehr cool, selbst die Künstler- sowie auch die Produzentenrolle übernehmen zu können. Ich habe in Zukunft jedoch öfters vor, mit anderen Produzenten zusammenzuarbeiten, um meinen Sound und meine Musik auf ein noch etwas professionelleres Level zu bringen.» Neben den Zusammenarbeiten ist auch sein Wohnort wichtig als Inspiration für seine Musik und die visuelle Umsetzung seiner Klänge, sagt Cossmo. «Da Walenstadt mit dem See und den Bergen eine wunderschöne Kulisse bietet, ist es natürlich für mich auch naheliegend, diese zu nutzen. Im Musikvideo von ‘Winter Coat’ schaue ich bei Sonnenaufgang am Walenstadtberg auf das Nebelmeer hinunter und im Clip von ‘The World in Our Hands’ singe zum Teil auch am See. Beide dieser Videos drehte Beda Good für mich, was die Qualität zu vorherigen, ganz selbst erstellten Videos noch um einiges steigern konnte. Ich denke, dass das Visuelle sehr viel zu einem Song beiträgt und die Musik noch viel ansprechender wirken kann für die Hörer, wenn man dazu noch etwas sieht.» Er lebe sehr gerne in Walenstadt. «Neben Musikvideos ist die Umgebung von Walenstadt für mich auch bei Spaziergängen oft Inspiration und Anregung für das Aufkommen einer neuen Textzeile oder einer eingängigen Melodie.»


Auftritt am Kleinstadtopenair
Ob der Newcomer schon bald mit einer EP oder gar mit einem ganzen Album nachlegt, steht aktuell noch in den Sternen. «Ich finde es cool, regelmässig Musik zu releasen, um so in stetigem Kontakt zu Hörern zu bleiben und sich durch Konstanz eine Zuhörerschaft aufbauen zu können.» Es sei natürlich nicht möglich jede Woche einen neuen Track rauszuhauen, ohne dass die Spannung flöten gehe. Er sei da aber sehr perfektionistisch veranlagt. «Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, seinen Tracks Zeit zu geben, sie zu perfektionieren und das ganze Drumherum gut zu planen, um die bestmögliche Verpackung rauszuholen. Beim Kreieren dieser EP habe ich nun auch gemerkt, wie reizvoll ich es finde, über eine längere Zeit an einem zusammenhängenden Projekt zu arbeiten. Man kann so einen ganz eigenen Klang für die Songs insgesamt erzeugen und ein etwas umfassenderes Hörerlebnis kreieren. Wahrscheinlich werde ich bald wieder eine nächste EP anpacken, konkret ist aber noch nichts geplant.» Jetzt werde erstmals das Debüt live zelebriert. Neben kleineren Lokalen, in denen der Walenstadter in nächster Zeit auftritt, hat er sich vor allem den 9. Juli fett in der Agenda angestrichen, dann spielt er nämlich am Kleinstadtopenair Walenstadt seinen bisher grössten Auftritt. «An diesem Tag werde ich vor allem eigene Songs spielen, unter anderem natürlich auch ein paar Lieder von der EP ‘A Night By The Fireplace’. Mit dabei ist DalSegno, der mich mit Trompete und E-Piano begleiten wird. Die Vorbereitungen für diesen Auftritt laufen schon und ich freue mich bereits sehr darauf, an diesem Tag meine Musik dem Publikum präsentieren zu können!» Irgendwie schön zu sehen, dass der Musikkosmonaut Cossmo trotz der Unendlichkeit des Universums immer wieder zurück zu seinen Wurzeln findet und die lokale Musikszene mit seinen Klängen bereichert.

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