Die Idee zu diesem Buch trug sie schon viele Jahre mit sich herum. In ihren 17 Jahren mit dieser Krankheit hat sie vieles erlebt, dies wollte sie für sich und die Aussenwelt in eine physische und greifbare Form bringen. Dank ihrer journalistischen Ausbildung fiel ihr das Schreiben leicht und es kostete sie nicht viel Kraft. Die Zeit dazu hat sie sich einfach genommen und währenddessen den Haushalt etwas vernachlässigt. Für das Schreiben an sich benötigte Ramona nur zwei Monate. Die Wörter flogen ihr einfach zu. Das Buch war schon fertig in ihrem Kopf – sie musste es nur noch zu Papier bringen. Drei Monate nach Ende des Schreibprozesses konnte sie ihr Werk dank einem Selfpublishing Verlag in den Händen halten.

Zweifel und Ängste kannte Ramona nicht. Sie wusste einfach, dass sie auf dem richtigen Weg war. Der schönste Moment auf ihrer Reise zu einem eigenen Buch war die Tatsache, dass nach einem Monat 17 000 Franken per Crowdfunding zusammengekommen sind um ihr Buch zu finanzieren. Die Botschaft, die Ramona mit ihrem Buch vermitteln möchte ist kurz und eindeutig, für viele sicher auch motivierend: Never give up! Wenn man schon 17 Jahre an dieser Krankheit leidet, wird dieser Satz einem sicherlich schon häufig begleitet haben. Die Motivation hat bei Ramona nie nachgelassen, für sie war die Veröffentlichung ihres eigenen Buches ein Herzensprojekt.

Das Feedback fiel nur positiv aus. Kritik gab es keine. Die Leser und Leserinnen waren begeistert und sehr berührt über Ramonas Geschichte. Auch von ihrem nächsten Umfeld bekam sie nur Unterstützung. Allen voran von ihrem Mann und ihrer Mutter. Das Buch enthält sehr viel persönliches über Ramona selbst aber auch über ihre Familie, doch damit gab es kein Problem. Die Familie war einverstanden und unterstützend.

Das Niederschreiben seiner eigenen Geschichte könnte man als Selbsttherapie bezeichnen. Man kann seine Gedanken ordnen und bekommt Klarheit und einen Überblick über die gesamte Zeit. Zudem fällt es einem vielleicht leichter Rückschlüsse zu ziehen und Zusammenhänge zu erkennen. Ramona sagt, für sie war es zumindest ein Versuch der Selbsttherapie.

Die Frage, ob sie ihren Entscheid bereut, verneint Ramona. Sie gibt ja doch recht persönliche und private Informationen preis. Man weiss nie wie die Öffentlichkeit darauf reagiert. Alles was in einem Buch geschrieben steht, ist theoretisch für jeden zugänglich. Doch Ramona weiss, dass sie Menschen in der gleichen Situation und deren Angehörigen eine Stimme, ein Gesicht und Gehör gegeben hat. Ihr Kampf gegen die Krankheit und die Entstigmatisierung von psychischen Gebrechen wird ihr Leben lang andauern.

Ramona Eggenbergers Buch «Chronisch depressiv – Krank sein als Frau und Mutter» ist auf ihrer Homepage www.chronischdepressiv.com erhältlich. Zudem findet man es in den Buchhandlungen zwischen Buchs und Chur und im Fürstentum Liechtenstein.