Betrachte dich aus der Zukunft
Es kommt doch häufig vor, dass wir mit uns nicht zufrieden sind oder mit Herausforderungen zu kämpfen haben. Manchmal möchte man dann einfach aufgeben oder verliert das Vertrauen in sich. Um das vorzubeugen, hilft es, sich manchmal zu fragen, wie wir uns aus der Zukunft sehen. Zum einen ist es meistens so, dass unser Leben in zehn Jahren komplett anders aussehen wird. Das, was uns heute beschäftigt, wird dann möglicherweise schon lange kein Thema mehr sein. Dies gibt uns das Vertrauen, dass auch die schweren Zeiten einmal zu Ende gehen werden.
Wenn ich auf «Probleme» zurückblicke, welche ich vor circa fünf Jahren hatte, dann sind diese heute nicht mehr relevant für mich. Gut, dazu kommt wahrscheinlich noch, dass ich mit elf Jahren noch keine grossen Probleme hatte. Und doch hat jede Situation, die einen beschäftigen. Es kommt ja auch von Person zu Person drauf an, wie sehr einem etwas mitnimmt.
Auf der einen Seite hilft die Betrachtung aus der Zukunft also, sich von einem Problem zu distanzieren. Jetzt ist es aber meiner Meinung auch so, dass unser Zukunfts-Ich sicher stolz auf uns wäre. Auf das, was wir schon alles geschafft haben und auf die Zeit, die wir gerade durchmachen. Es kommt noch dazu, dass unser Ich in der Zukunft vielleicht erst so stark geworden ist, weil wir eben gerade mit Aufgaben zu kämpfen haben. Würde uns nie etwas Schwierigkeiten bereiten, würden wir ja nicht wachsen.
Niemand weiss ganz genau, welches Leben er in fünf, zehn oder zwanzig Jahren führt. Doch wir dürfen es uns vorstellen. Wir dürfen Träume haben und uns unsere Zukunft so ausmalen, wie wir sie gerne hätten. Damit auch unser Zukunfts-Ich. Wer wollen wir sein? Wie möchten wir uns Verhalten? Was können wir jetzt dafür tun, dass sich dieser Wunsch in der Realität zeigt? Unser Zukunfts-Ich kann also auch zu einem Vorbild werden. Einem Leitbild, an dem wir uns orientieren können. Wir dürfen uns auch immer wieder fragen, ob wir noch auf Kurs sind oder ob wir die Richtung ändern sollten.
Die Zukunft regelmässig in unser jetziges Leben einzubinden funktioniert also auf zwei Wege. Beim einen blicken wir von unserem Standpunkt aus in die Zukunft und nehmen uns ein Vorbild, beziehungsweise gestalten unsere Zukunft. Der andere Weg ist, in die Rolle des Zukunfts-Ichs zu springen und unser Leben zu betrachten.
Die Vergangenheit können wir sowieso nicht mehr ändern. Diese ist schon passiert und unveränderlich. Doch die Zukunft wird immer ungewiss sein, selbst wenn wir einen ungefähren Plan haben. Somit lässt sie sich verändern und hilft uns dabei, unser Leben zu gestalten. Statt Angst vor der Zukunft zu haben dürfen wir sie aktiv in unser Leben einbringen.