Der Feind – ein Freund?
Es herrscht ein Geben und Nehmen zwischen allem und allen.
Mit Missgunst und Hass tut sich niemand einen Gefallen.
Denk an das Lächeln eines beschenkten Lebens.
Nach Hass und Krieg suchst du dann vergebens.
Auch dein Feind darf bald erkennen,
dass er keinen Grund für seinen Zorn kann nennen.
Höchstens um dir zu dienen, dich weiterzubringen.
Doch um dies zu erkennen, müssen die Energien erst höher schwingen.
Bis dahin lohnt es sich festzuhalten:
Man kann den Umgang mit jedem selbst gestalten.
Vielleicht war der Feind auch mal ein Freund…
Die Zeilen dieses Gedichts sind mir vor nicht allzu langer Zeit im Kopf herumgespukt und ich denke sie eignen sich genauso gut für einen Beitrag von Qultur. Lass mich meine Gedanken zu diesem Thema mit dir teilen…
Es mag im ersten Moment unvorstellbar klingen, dass die Leute, welche uns nicht gut tun, plötzlich doch unsere Freunde sein sollen. Denn dies ist ja meine Kernaussage in dem Gedicht. Es heisst doch sonst immer, man soll von solchen Leuten Abstand nehmen. Dem stimme ich im Grunde auch zu, niemand soll sich von anderen Energien runterziehen lassen. Doch betrachten wir das alles mal von einer anderen Perspektive.
Im Leben möchten wir uns doch alle weiterentwickeln, weiterkommen. Wir möchten Erfahrungen sammeln, dazulernen und unsere Fähigkeiten verbessern. Ist es nicht so, dass wir aus schwierigen Situationen am meisten lernen? Wenn wir nicht mehr können und keinen Ausweg aus einer Situation sehen und doch irgendwie die ganze Sache überwinden, sind wir stärker als zuvor. Je schwieriger die Situation war, desto stärker kommen wir zurück.
Freunde helfen uns zwar, sie unterstützen uns und geben uns Rückhalt. Aber sind nicht die Feinde diejenigen, an denen wir am meisten lernen? An ihnen dürfen wir Mitgefühl, Geduld, Akzeptanz, Empathie, Durchhaltevermögen und noch so vieles mehr lernen. Sie bringen uns immer wieder in schwierige Situationen und mir ist bewusst, dass es nicht immer einfach ist, dann das Positive zu sehen. Ich spreche aus Erfahrung. Doch haben wir nicht auch die Wahl, das als Chance anzusehen? Wir wachsen an solchen Menschen und werden stärker, reifer und selbstbewusster. Vorausgesetzt wir geben nicht auf. Somit bringen uns unsere Feinde im Leben weiter. Wenn wir es ganz streng nehmen, dann dürfen wir ihnen sogar dankbar sein.
Das Leben stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Fast immer sind andere Menschen miteinbezogen. Haben wir diese Herausforderung einmal gemeistert, dann wird dieselbe nicht mehr zurückkommen. Durch Herausforderungen kommen wir weiter und werden stärker.