ABC Annas Bücher Check: Lust auf Lesen im August?
Garmus, Bonnie: «Eine Frage der Chemie»
Die Chemikerin Elizabeth Zott ist jung, ehrgeizig und alleinerziehend. Ihr Ziel: Sie will als Wissenschaftlerin Karriere machen. Das ist in den 1960er Jahren als Frau undenkbar. Nur ein Nobelpreiskandidat, der sich in Elizabeths Verstand verliebt, glaubt an sie. Er rät ihr: Wenn das System dich ausschliesst, kämpfe nicht gegen das System, sondern überliste es! Also geht Elizabeth Umwege und moderiert im Fernsehen eine Kochsendung, mit der sie zum Star wird. Für sie ist Kochen Chemie.
Das erste Buch der amerikanischen Autorin Bonnie Garmus ist in den USA sofort nach seinem Erscheinen ein Bestseller geworden. Der Roman wird gerade verfilmt.
Garmus schreibt klug, phantasievoll und unterhaltsam über den Kampf einer Wissenschaftlerin um berufliche Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz.
Auf der Rückseite des Buches steht: «Bonnie Garmus entlässt einen mit einem Lächeln aus Elizabeth Zotts Leben». Wohl war. Fazit:
Kluge Unterhaltung. Berührend.
Geiger, Arno «Das glückliche Geheimnis»
Der Vorarlberger Schriftsteller Arno Geiger erzählt von seinem Leben als Schriftsteller-einem Doppelleben. Er hat ein Geheimnis, für welches er sich erst schämt, aber im Rückblick sieht er dieses Geheimnis als eine grosse Bereicherung.
Arno Geiger berichtet in diesem Roman voller Witz und mit grosser Offenheit über seine Anfangsjahre als Schriftsteller in Wien. Er beschreibt sein Leben als armer Poet, seine Suche nach der grossen Liebe, seine Schaffenskrisen, bevor der Erfolg als Schriftsteller kam. Ein Buch über das Suchen und Finden, über das Überleben und Schicksal, über Berufung und Glück.
An einem trüben Regentag habe ich mir das Buch eigentlich nur gekauft, weil das Cover bunt und ansprechend und der Titel fröhlich ist. Der Roman bietet aber mehr: eine stimmig-aufgebaute Geschichte, kluge Gedanken und immer wieder Stellen, an denen man laut lachen muss. Fazit: Glück gehabt, dass ich den Roman «Das glückliche Geheimnis» gefunden und gelesen habe.
Ein ehemaliges Sanatorium für Tuberkulosepatienten in den Schweizer Alpen ist zu einem Luxushotel umgebaut worden – aber die düstere Vergangenheit bleibt.
Als eine junge Polizistin zur Verlobungsfeier ihre Bruders anreist, erlebt sie einen Alptraum: eine junge Frau verschwindet spurlos, es geschieht ein Mord, das Hotel versinkt in einem Schneesturm und wird von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Gäste sind mit einem Killer gefangen ...
Sarah Pearse hat einen spannenden Psychothriller geschrieben. Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen in der Gegenwart und der Vergangenheit. Beide sind klug miteinander verwoben; es gibt viele überraschende Wendungen in der Handlung. Spannung pur.
Sehr eindrücklich beschrieben ist die bedrückende Atmosphäre dem eingeschneiten Hotel auf 2200 Meter Höhe im Wallis, aus dem es kein Entkommen gibt.
Der Psychothriller umfasst fast 600 Seiten, er ist aber trotzdem ein «pageturner»: spannend, stimmig im Aufbau und gut erzählt. Fazit: Guter Stoff- nicht nur für Krimifans.