20 Jahre voller Höhepunkte
Kurz nach vier Uhr starteten im Kursaal Bad Ragaz die Festlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum von PizolCare. Nach einem kurzen Klavier- Solo betrat Verwaltungsratspräsident der PizolCare AG Dr. med. Urs Keller die Bühne und begrüsste das zahlreich erschienene und nobel gekleidete Publikum. Die Vorgänge vor zwei Jahrzehnten seien ihm noch lebhaft in Erinnerung und wie es der Zufall wolle, sei einer der erste öffentliche Auftritte von ihnen an einer Veranstaltung gewesen, wo über die stetig steigenden Krankenkassenprämien diskutiert wurde. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen erklärte Keller, dass sie für dies leider immer noch keine endgültige Lösung gefunden hätten.
Qualität und Wertigkeit
Es gebe dafür einige Meilensteine, welche heute gefeiert werden dürfen. So seien es nicht die 100 Mitgliedern in der Region Werdenberg-Sarganserland, sowie die 35’000 Managed-Care-Versicherten, die ihn sehr stolz machen, es sei ihnen auch jedes Jahr eine grosse Ehre beim CSS-Rating positiv abzuschneiden. PizolCare gehöre zu den innovativen und bekannten Ärztenetzen der Schweiz und mische dort stets ganz vorne mit. Dort stehe nicht nur der günstige Preis als Kriterium auf der Liste, sondern auch die Qualität und Wertigkeit von Dienstleistungen im Gesundheitssektor, was diese Bewertung so besonders mache.
Glückwünsche von allen Seiten
Der lebhaften und kurzweiligen Rede folgte ein kurzes musikalisches Intermezzo von Charlotte Spruit an der Violine und Karolina Errera an der Viola. Die spürbare Frauenpower wurde zusätzlich unterstrichen von der Regierungspräsidentin und Vorsteherin des Gesundheitsdepartements des Kantons St.Gallen Heidi Hanselmann, welche mit einer bildhaften Rede ihre Gratulation an die Verantwortlichen ausdrückte und sich bei ihnen für ihren leidenschaftlichen Einsatz bedankte. Mit einem Kompass schaute auch sie ein wenig zurück und unterstrich, wie wichtig solche Netzwerke für das gesellschaftliche Miteinander seien.
Ein Hoch auf die Hausärzte
Nach Hanselmann stand der Pionier Dr. med. Felix Huber von der MediX Zürich hinter's Rednerpult und erzählte von den Anfängen in der Schweiz mit dem Managed-Care-Modell. Bei diesem verzichtet der Patient auf freie Arztwahl und verpflichtet sich, im Krankheitsfall immer seinen festen Hausarzt, den sogenannten «Gate-keeper», aufzusuchen. Seine Ausführungen zum Gesundheitswesen in den 90er-Jahren waren wild und doch betonte der Mediziner, wie wichtig es gewesen sei, damals geordnete Verhältnisse in die Medizin zu bringen. Während die Redner zuvor gerne erwähnten, wie viel besser ihr Modell sei, zeigte Prof. Dr. med. Thomas Rosemann von der Universität Zürich, farbenfroh und ziemlich unterhaltsam, wie viel Geld durch das Bauchgefühl des Hausarztes eingespart werden könne.
Experten würden dazu neigen, schneller Medikamente oder vielleicht auch ein wenig übertriebene Therapien zu verschreiben, welche sich als Flops wie Meniskus-Operationen heraus stellen können. Auch wenn in der Medizin stets ein Wind der Veränderung und Entwicklung wehe, verstehe er solche Sachen nicht ganz, denn ein Hausarzt sei oft enorm breit aufgestellt und liege durch den persönlichen Kontakt zu den Patienten selten falsch mit seinen Diagnosen. Aber in der heutigen Zeit spiele eben Doktor Google auch noch eine tragende und nicht zu unterschätzende Rolle. Wegen der bereits fortgeschrittenen Zeit liess Zeremonienmeister Urs Keller verlauten, dass die Fragerunde doch bitte beim Apéro oder beim anschliessenden Nachtessen abgehalten werden solle, was die zahlreich erschienenen Gratulanten aus nah und fern mit einem herzlichen Applaus goutierten.