Bild/Illu/Video: Christian Imhof

Zizers erhält einen Festivalsommer

Wie ist die Idee entstanden dem Dorf Zizers einen Festivalsommer zu schenken?

Schenken tönt gut! Es war uns grad langweilig und wir hatten Bock auf Musik. So dachten wir: Hey, komm, wir veranstalte ein Konzert! Wir haben ja sonst nichts zu tun. Nein, im Ernst: Es schien uns, als wäre das in diesem Jahr in diesem Rahmen möglich. Ausserdem hat dieses Dorf gar wenig Zusammenhalt. Wir wollen etwas dazu beitragen, damit man wieder Zeit zusammen verbringt oder verbringen kann.


Vor ein paar Wochen habt ihr das Programm bekannt gegeben. Wie kommt es in Zizers an?

Es sind Ferien. Keine Ahnung. Viele finden es cool, anderen sind Konzerte egal. Grundsätzlich überwiegen die positiven Reaktionen, aber man hört die negativen ja nur selten.


Hinter dem Festival steckt «das kartell.»: Welche Ziele verfolgt dieser Verein?

«das kartell.» besteht aus Christian Stalder und mir. Wir haben vor allem den Anspruch, das Schlafdorf aufzuwecken und Kultur - die artes liberales - zu fördern. Der Festival-Sommer ist der Anfang oder eine erste Idee - wir haben noch ein paar mehr auf Lager. Aber alles zu seiner Zeit. Wir haben ja auch noch Familie, Berufe und andere Hobbies.


Seid ihr direkt zum Weingut Im Tschalär, wo Philipp Grendelmeier winzert, gegangen oder gab es noch andere Lokalitäten, die ihr angefragt habt?

Es gab vor allem Ideen, aber nichts Konkretes. Wir dachten, das Dorf hat so viele schöne Orte. Auf Philipp Grendelmeier kamen wir ziemlich schnell, wie genau weiss ich gar nicht mehr. Sein Weingut liegt perfekt: Ein wenig abseits, ist teilweise überdacht und hat eine bombastische Aussicht.


Ihr habt drei Events geplant. Wie seid ihr auf die Genreaufteilung gekommen? Hat sich die einfach zufällig ergeben?

Ursprünglich war unsere Idee nur ein Jazzfestival. Philipp Grendelmeier träumte aber, das stellte sich dann in den Gesprächen heraus, von einem Konzertsommer. So entstand der Festivalsommer Zizers. Die Genreaufteilung ergab sich mit den Bands, die zugesagt haben.


Was kann man an eurem Festival neben der Musik sonst so erleben?
Es gibt Wein vom Weingut im Tschalär, eine Führung durchs Weingut, es gibt Essen für Carnivore und Vegetarier, es gibt Bier und viel Zeit fürs Sein.


Wie ist der Vorverkauf angelaufen?

Es sind Ferien. Wir erwarten im Moment nicht viel. Aber egal wie es kommt, ich denke, wir haben gute Chancen für drei ausverkaufte Konzerte. Also an alle, die gerne kommen würden und noch kein Ticket reserviert haben: Die Platzzahl ist beschränkt.


Welches ist dein persönliches Highlight?
Mein persönliches Highlight ist Mich Gerber. Ich stelle mir das grandios vor: Ein Mann, ein Kontrabass und Aussicht. Ich habe ihn mal in den Drei Weihern in St. Gallen gehört - der Hammer. Aber ich bin mit Musik aufgewachsen, bei uns in der Küche sass immer jemand mit einer Klampfe und spielte ein Lied - querbeet. Deshalb denke ich, dass mir auch die anderen fünf Bands, deren Musik ich nicht gut kenne, sehr gefallen werden.



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