Wir sind alle bloss Menschen
Vor einigen Tagen sah ich den Film «Ad Astra» (2019) mit Brad Pitt. Die Hauptperson Roy McBride ist ein Astronaut. Er ist eher ein Einzelgänger und braucht niemanden, um glücklich zu sein. So sieht er es jedenfalls. So scheint es zu sein. Zum Schluss des Films sah man ganz genau wie auch dieser Charakter nicht ohne andere Menschen leben kann. Es liegt in unserer Art nicht allein sein zu können für lange Zeit.
Mir gefällt die Vorstellung einerseits ganz autonom funktionieren zu können. Ohne Filme oder Bücher am Abend, welche mich unterhalten und mich von den Alltagsgedanken befreien und in einen sanften Schlaf ziehen. Ohne Musik im Hintergrund die Arbeit immer gleich gut ausrichten zu können. Nie unglaubliche Freude aber auch kein unglaubliches Leid verspüren zu müssen. Kein Mensch mehr zu sein, sondern eine fehlerlose Maschine, welche dennoch ihren eigenen Willen hat. Ich träume von Selbstverbesserung und psychischem Wachstum. Meine Ziele sind gross und doch ist mir alles ein wenig gleichgültig. Ich habe erkannt wie unwichtig unsere winzige Existenz ist. Mein Leben an sich ist unwichtig, es ist Höherem gewidmet.
Ich versuche zu lieben. Meine andere Seite sucht die Liebe. Ich fühle mich so allein. Ganz allein im ganzen Universum. Ich fühle den Schmerz und lasse ihn zu. Es ist okay. Irgendwann rapple ich mich auf und suche meine Liebe. Habe ich sie gefunden, so bin ich zufrieden mit meinem Leben. Ich will eigentlich gar nichts ausser meinen Frieden und einen Haufen Freizeit. Ich will selbstbestimmt meine irdische Existenz führen und meine Ziele erreichen. Auf meinem Weg begegne ich Liebespaaren ob jung oder alt. Sehe ich wirkliche Liebe, so bin ich enttäuscht von meinem eigenen Leben. Ich fühle mich allein einsam und verlassen, weil ich keinen Menschen habe, dem ich alles anvertrauen kann. Diese Seite kann nicht nur trauern und bereuen. Ich erlebe grosses Glück und grosse Freude im Gegenzug.
Ich denke die Illusion der Perfektion zerstört unser Leben. Wir streben nach etwas, das wir gar nicht erreichen können. Haben wir es doch erreicht, so bleibt es nicht lange. Lieber bin ich voller Fehler, doch dafür bin ich Mensch.
Wir alle sind Menschen ob wir nun wollen oder nicht. Wir kommen alle vom selben Stamm und zerfallen alle zu gleicher Asche.