«Wir gehen gemeinsam auf den Weg.»
Bild/Illu/Video: zVg.

«Wir gehen gemeinsam auf den Weg.»

Seit zwei Jahren sind Bergün und Filisur ein Dorf. Wie hat es mit der Gemeindefusion geklappt?

Hindernisse – hitzige Gespräche – Gemeindeversammlungen. Ein Prozess der Meinungsbildung war die Vorgeschichte dieser Zusammenfügung. Natürlich immer mit der Unterstützung des Amtes für Fusionen. Es hat geklappt - wir sind ja fusioniert seit Januar 2018  - wie in der Ausstellung gezeigt wird, gehen wir nun «gemeinsam auf den Weg».  


Wie viel Dorfpatriotismus war in dieser Zeit spürbar?

Viel - überall gab es viel zum Diskutieren – vor allem am Stammtisch oder auf dem Dorfplatz, beim Festen in der Mehrzweckhalle und so weiter.  Das Ganze immer mit Humor, aber eben auch mit vielen Fragezeichen, Zwischentönen und auch Ablehnung war hin und wieder festzustellen.


Wie haben die Alteingesessenen das Ganze miterlebt?

Soll ich mich hier als alt oder eingesessen zählen? Spass beiseite – es waren auch die «Jung – eingesessenen» die sich ereifert haben gegen die Fusion. Wir sind erst am Anfang unseres gemeinsamen Weges und die Debatten dauern an. Die Fusion ist ein Prozess der wohl längere Zeit andauern wird.


Am Samstag eröffnet die Sonderausstellung «Wir sind Bergün Filisur». Wann entstand die Idee für diese und wie lange habt ihr Souvenirs und Geschichten gesammelt?

Seit Beginn unserer gemeinsamen Zeit im Januar 2018. Ideen entstehen aus dem Alltag, dem Zusammenleben, bei Gemeindeversammlungen und im Gespräch mit Freunden und Freundinnen bei einem Glas Wein.  Oder sogar auf dem Berg, denn es ist gelebte Geschichte.

Absichtlich wurde der Weg der Qultur gewählt, die persönliche Ebene mit der Idee am Stammtisch im Ortsmuseum sich zu treffen – bei uns heisst es runder Tisch/ «megsa radonda», wo Diskussionen, Tweet up, Vorführungen alter Traditionen, «Wursten», lebendige Geschichte und so weiter uns auf diesem Fusionsweg begleitet haben.

«Geschichten und Souvenirs» finden wir im Fundus des Ortsmuseums beim Gespräch auf den Hausbänklis bei Nachbarinnen. Es braucht viel Zeit diese Fäden zu und mit den Einheimischen zu knüpfen. Wenn ein Thema in uns «geboren wird» begleitet es uns Tag und Nacht auf der «Wanderung im täglichen Leben in Bergün und Filisur».

Was wird dort alles gezeigt?

Haben sie Zeit… Diese Geschichte ist lang. Kurz und bündig erklärt: «Wir sind Bergün Filisur» zeigt unsern Reichtum am gemeinsamen Alltag auf und was uns immer schon verbunden hat. «Eine Ausstellung von und für Einheimische, für Freunde und Verwandte, für Heimwehbergüner und Feriengäste». Mit den Themen Heimat – Vereine – Traditionen – Jungmannschaft – Kulinarik -Schule


Für diejenigen, die noch nie vor Ort waren. Was macht Bergün/Filisur für Sie so magisch?

Magie ist für mich nicht erklärbar, nur erlebbar und fühlbar – Sie sind herzlich willkommen, um bei uns in Bergün Filisur eine persönliche Prise Magie zu erleben.


In den sozialen Medien geniesst der Berg Muchetta ungeheure Popularität. Wie kommt das?

Da würde ich jetzt die Muchetta Ambassadoren auf Twitter zu Wort kommen lassen oder soll ich sagen – was Social Media alles bewirkt…

Geografisch gesehen ist dieser Berg sozusagen unser Verbindungsberg. Vor der Fusion war die Grenze durch die Mitte gezogen. Dazu erinnere ich mich an eine Anekdote einer Maiensäss-Besitzerin, die sagte: «Ich koche in Bergün und meine Toilette ist in Filisur.»

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