«On & On» im Soundcheck
Ohne Kompromisse schiesst beim Opener «On & On» eine Soundwand auf die Zuhörerschaft los. Es klingt spannend, wie bei einer Fernsehshow, funky und druckvoll wie eine Big Band. So muss man das machen, wenn man die Hörerschaft von der ersten Sekunde an fesseln will. Grandios!
Beim zweiten Song «Your kiss» gefällt mir der internationale Klang der Produktion. Das ist ein Lied, welches mitten im Raum Platz nimmt und einem an etwas Grossem teilhaben lässt. Der coole Lovesong würde auch auf einer CD von Céline Dion oder Cher wunderbar funktionieren.
Auch auf «The two of us» steht die Stimme von Edita nie im Hintergrund, sondern besteht mit Glanz neben den grossen Klangwand. Der Song mischt bewährte Töne mit modernen Elementen zu einem ganz eigenen Soundcocktail, welcher sofort zu gefallen vermag.
Funky und wie aus der Hitschmiede von Motown klingt das Werk «Upside down», welches sofort in die Beine fährt und wirklich was für Jede und Jeden bereithält. Krass, mit wie viel Wucht die Band hier auffährt. Da könnte ein Seven fast schon ein wenig neidisch werden.
«Done with you» ist hoffnungsvoller, höchst musikalischer Pop und zaubert einem augenblicklich ein wohliges Gefühl in die Magengegend. Wer bei dieser Nummer nicht beim zweiten Refrain fröhlich mitsingt, der hat die gute Laune vielleicht einfach nicht verdient... Der Abschiedssong ist nämlich ein Freudenspender, wie er im Buche steht.
Das sanfte Lied «Big mess» beweist, dass Edita auch die ruhigen Töne beherrscht und eine sanfte Seite hat. Eindrücklich, wie sie nur von einer akustischen Gitarre begleitet, Emotionen in Noten verwandelt und dabei auch aufblitzen lässt, wozu ihr kraftvolles Organ noch alles in der Lage ist.
Der abgespacete Track «One life» ist ein Groovemonster, welches in jede Party den nötigen Schwung bringen könnte. Auch hier ist der schöne Satz «You can take it or you can change it.», welcher als Motivationsspritze sicher noch einige zu Höchstleistungen animieren könnte.
Ziemlich rockig und doch auch unwiderstehlich funkig klingt «Fall into black». Die Bridge lässt mich headbangen und der Refrain ist ein selbstbewusster Stampfer, der einem aufbaut und zum Weitermachen animiert. Cool!
«Out loud» profitiert vom gelebten Crossover, den Edita und ihre Band zelebrieren. Eine solche Nummer hätte in den 80ern wunderbar funktioniert, klingt aber auch heute noch unglaublich frisch und aktuell.
«Higher than high» ist ein entspannter Groover, der sofort zum Mitschnippen animiert und etwas gelassener aus den Boxen schleicht. In der Bridge öffnet die Frontfrau ihr Herz und allerspätestens beim wundervollen Chorus geht die Sonne auf. Was für ein breites Spektrum hier federleicht abgedeckt wird imponiert mir. Es ist ein regelrechter Ohrenschmaus und das Synthiesolo kurz vor der dritten Minute setzt dem Lied noch die Krone auf!
«No Control» beginnt fast ein wenig orchestral und majestätisch. Die Gänsehautballade fährt in Sekundenbruchteilen unter die Haut und ist sehr bewegend. Ganz grosses Kino!
Den Abschluss macht die poppige Nummer «He ain’t coming back» und es scheint, dass die gute Frau vor allem aus Trennungen wahnsinnig viel Motivation für ihre Musik ziehen kann. Der Trennungsschmerz ist schnell vergessen, wenn sie und ihre Formation ihre schwer zu bändigende Spielfreude von der Leine lassen.
Schlussfazit:
Edita’s Album «On & On» ist eine wahre Fundgrube an musikalischen Facetten. Der spannende Stilmix aus Funk, Rock, Pop und Soul spricht nicht nur Musiker an, sondern schafft es auch eine Hörerschaft zu berühren, die sonst eher weniger in solchen Genres zu Hause ist. Ein Werk wie dieses kann ideal als Türöffner dienen und die Ohren auch für etwas komplexere, aber trotzdem sehr eingängige Musik schulen. Ich für meinen Teil fühle mich von der Platte ziemlich gut unterhalten, da kaum ein Song dem anderen gleicht und trotzdem alles wie aus einem Guss klingt. Zwei Mal Daumen hoch für Edita und ihre Meisterwerk!