Neue Metalklänge aus der Surselva
Als Satöry habt ihr euch eigentlich schon ein bisschen einen Ruf in der Metalszene erarbeitet. Warum habt ihr euch jetzt für einen neuen Namen entschieden?
Eigentlich war das für uns von Anfang an klar, dass wir der Band einen neuen Namen geben müssen. Nachdem wir Satöry auf Eis gelegt haben, entschieden wir uns dafür, neue Projekte zu starten. Unser Gitarrist Dario Hess hat Solo und mit den Spanky Hammers ein paar richtig coole Sachen gemacht und unser Schlagzeuger Dario Jemmi und ich wollten wieder zurück zu unseren Wurzeln. Aber wir sind immer wieder am Diskutieren ob und wann wir die Band wieder ins Leben rufen. Satöry ain`t dead!
Ich erinnere mich dran, dass vor ein paar Jahren einige Bands wie Avalanche of Blood die Surselva auf die Metallandkarte gesetzt haben. Welchen Einfluss hatten die lokalen Helden auf euch?
Als ich in der Oberstufe war, gab es ein riesigen Boom mit Metalbands aus der Surselva. «Aggressive Fear», «Intubation», «New Born», «Sad Sight» und und und. Klar, hat man zu diesen aufgesehen. Man wollte ja das Gleiche machen; coole Mucke schreiben und auf der Bühne Vollgas geben. Es war wirklich eine Sternstunde für die Metalszene in der Surselva. Ein paar Jahre später kamen Avalanche of Blood und Shallow Bloodhood. Bei Shallow hatte ich dann auch die Axt in der Hand.
Wie steht es allgemein um Metal in Graubünden?
Graubünden hat ein paar richtig geile Acts. Vor allem Arcaine finde ich unglaublich! Und Taste of Tears sind noch immer der Hammer. Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass noch ein paar Perlen in den Bergen schlummern.
Seid ihr mittendrin in der Szene oder orientiert ihr euch eher an internationalen Grössen?
Über das haben wir uns gar nicht mal Gedanken gemacht. Uns ist es wichtig, dass es so professionell wie möglich wird. Aber im Endeffekt ist es «just for fun». Wir sehen dann was sich daraus ergibt.
Wenn man aber das grosse Glück hat einen Sänger zu haben, der mit Profis wie zum Beispiel «Jinjer» zusammenarbeitet, motiviert uns dies natürlich Vollgas zu geben!
Im Song «In Vain» spricht ihr davon, dass viele Menschen nur Marionetten vom System sind. Habt ihr keine Angst wegen solchen Aussagen in eine Ecke mit Verschwörungstheoretikern gestellt zu werden?
Nö... Max schreibt meistens Texte, die Raum für Interpretation lassen. Zusammen mit der kurzen Referenz vom allsehenden Auge im Video, kann ich verstehen, dass man dies meinen könnte. Aber wir haben alle mit Verschwörungen nichts am Hut.
Apropos Max, stimmt es das euer Sänger aus der Ukraine ist? Und wie ist diese Zusammenarbeit zustande gekommen?
Genau. Ich habe in Winterthur Musik studiert und dort habe ich Julian Lehmann kennengelernt. Julian und ich haben so ziemlich den gleichen Musikgeschmack.
Ich sagte ihm dann, dass wir einen Sänger suchen um ein Demo aufzunehmen; ob er nicht jemanden kenne. Er erzählte mir dann, dass er mit Max Morton zusammen ein Studio betreibt und dass dieser ein unglaublich guter Sänger sei. Das hat soweit auch super geklappt. Wir waren völlig hin und weg von seiner Performance.
Und so führte eins zum Anderen und wir haben den Ganzen Longplayer mit ihm aufgenommen. Wenn Corona sich abflacht, freuen wir uns, dass er in die Schweiz kommt um mit uns Gigs zu spielen.
Wie viel hat das Lied mit Corona zu tun?
Scheiss auf Corona. «In Vain» haben wir lange vor diesem ganzen Mist geschrieben. Und Lieder über Corona schreiben? Befassen wir uns nicht schon genug mit dieser Realität?
Metalbands proben in der Regel relativ häufig. Wie schwierig ist es für euch, trotz Veranstaltungsverbot weiterhin am Ball zu bleiben?
Wir treffen uns einmal in der Woche. Leider halt ohne Max. Aber klar, es ist es schwierig so fokussiert zu bleiben. Man weiss ja nicht wie lange es noch so weiter geht.
Wann erscheint euer erster Longplayer?
Unser Plan ist, dass sie noch im Frühjahr erscheint. Aber vorher werden wir sicher noch ein paar Songs raushauen. Und wir hoffen sehr, dass euch die CD gefällt!