Nachgefragt bei Hampa Rest
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Nachgefragt bei Hampa Rest

Ihr seid wieder mächtig unterwegs momentan. Wie sehr hat dir das Auftreten gefehlt?

Sehr. Ich liebe Live-Konzerte und habe sie sehr vermisst, keine Frage. Ich bin von der DNA her ein Bühnenmensch. Alles andere wäre gelogen.

Wie hat sich das Publikum verändert durch die lange Dürreperiode an Konzerten?
Wir haben inzwischen wieder erste Konzerte gespielt. Die Stimmung war bombastisch. Seit Konzerte nicht mehr selbstverständlich sind, werden sie noch mehr geschätzt. Schöne Erfahrung auch für uns!


Hin und wieder organisierst du auch selber Konzerte. Ist das, um eine gewisse Routine zu kriegen oder einfach aus Plausch?
In erster Linie möchte ich aktuell vor allem meinen Profi-Bandkolleginnen und -kollegen ein paar Auftritte ermöglichen. Sie haben es in der Tat nicht leicht zur Zeit. In zweiter Linie geht‘s natürlich um Spass und Freude an einer guten Show. Das ist unser Grundantrieb.


Du bist begeisterter Rock’n’Roll-Fan. Was macht diesen Stil so einzigartig für dich?
Herzhafter Fifties Sound hat einen unbesiegbaren Charme. Dieser Musikstil verdient es einfach, hie und da live präsentiert zu werden, damit er nicht vergessen geht. Er geht geht schlicht unter die Haut.


Du deckst mit deinen unterschiedlichen Formationen ein recht breites Publikum ab. Was wäre noch etwas, was du gerne ausprobieren würdest?
Mit Luigi Panettone (Elvis Love Songs), Chili con carne (Rockabilly) und dem Mountain Rat Pack (Big Band Swing à la Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr.) bieten wir Spartenprogramme, die in der Tat gut ankommen. Man weiss, was man erwarten darf und kriegt es auch - mit viel Herzblut. Was ich gern noch ausprobieren würde? Eigene Songs. Nur kann ich sie nicht schreiben. Deshalb, Ihr Songschreiber und Produzenten dieser Welt. Here I am, eine Crooner Stimme mit offenem Geist, meldet Euch (lacht).


Wie schwierig ist es, bei so einem «alten» Genre nie altbacken zu klingen?
Nicht darüber nachdenken, sondern Herzblut reinlegen und Gas geben. Sobald eine Formation überlegt, wie produziert werden soll oder generell auch, was ankommt, ist sie emotional tot und damit weniger frisch, in dem, was sie tut. Mein Weg: Von etwas fasziniert sein, sich voll und ganz reingeben und - wenn‘s genug sitzt - auf die Bühne damit. Meine Programme entstehen seit über dreissig Jahren so. Und wir verkaufen nach wie vor Tickets. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.


Warum hast du dich eigentlich nie im Pop- oder Rockbereich ausprobiert?
Weil ich wie erwähnt nicht überlege. Ich mache musikalisch rein emotional, wonach mir grad ist und hab einfach eine Riesenfreude am Sound der 50-ties und frühen 60-ties. Bis jetzt war mir nicht danach. Aber jetzt, wo Du fragst: Ich bin sehr offen, auch für stilübergreifende Kooperation. Und deshalb, Ihr Songschreiber und Produzenten dieser Welt, nein lassen wir das (lacht).


Deine letzte Veröffentlichung «C’mon Everybody» hat auch schon wieder zehn Jahre auf dem Buckel. Ist dir das Livespielen einfach wichtiger als die Arbeit im Studio oder hat es andere Gründe, weshalb es nur sehr selten neue Musik von und mit dir gibt?
Ja, ich bin wirklich vor allem Live-Musiker, auch natürlich, weil wir Cover Songs, deren Originale zeitlos überzeugen. Hier müssen wir nicht mit Aufnahmen nachdoppeln. Bei Chili con carne arbeiten wir aber gerade an eigenen Songs. Isa ist eine begnadete Songschreiberin. Hier machen Aufnahmen oder auch Videoproduktionen Sinn, sobald wir ready sind. Mal sehen, was möglich wird.


Was sind deine nächsten Pläne?
Im Kern möchten wir mit allen drei Formationen noch stärker überregional wahrgenommen werden. Der Schlüssel liegt für uns in guten Shows und solider Kommunikationarbeit. Steter Tropfen höhlt den Stein. Locker bleiben.

Wie steht’s eigentlich mit dem Buch?
Für ein weiteres fehlt schlicht die Zeit in meiner aktuellen Lebensphase. Ich bin einfach zu gern Musiker neben meinen Alltagsverpflichtungen. Man muss Prioritäten setzen im Leben.


Inzwischen haben auch schon deine Töchter angefangen Musik zu machen. Wie stolz bist du, dass auch sie Freude an der Materie finden?
«2Voices» und «SecretTension» Dass Lorena (20) und Vanessa (17) musikalisch seit längerem ihren Weg gehen, freut uns natürlich sehr. Was mich bei den Formationen «2Voices» und «SecretTension» wirklich begeistert, sind ihre Songschreiber-Qualitäten. Die hauen mich schlicht um. Sehr cool.


Hast du jetzt, da sie ja langsam flügge werden, wieder mehr Zeit deinem Hobby zu frönen?
Tendenziell hat Musik aktuell wieder mehr Platz als auch schon. Ich sehe das als Privileg, bin sehr dankbar, denn sie ist wirklich sehr wichtig für mich und meinen persönlichen Batterie-Ladestatus. Ein Stück erstrebenswertes «crazy life» neben allen ernsten Dingen des Lebens. Quality time. Ein Privileg.


Tickets für die Shows von Hampa könnt ihr hier bestellen.

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