«Musik ist eine universale Sprache»
Obwohl er inzwischen einen Master in Jazz Gitarre am «Conservatorio
Giuseppe Tartini» in Trieste, Italien gemacht hat, haben ihn immer auch diverse
andere Instrumente fasziniert. «Neben der Gitarre spiele ich ungefähr 20
verschiedene World-Music-Instrumente. Dazu gehören Oud, Saz, Mandoline, Kora,
Sitar, Ukulele, Cigar Box Gitarre, Charango und viele mehr.» Doch speziell
angetan hat es ihm schon das sechssaitige Instrument. Auf die Frage, was denn
so magisch am Gitarrenspielen sei, antwortet Majstrorovic lachend, dass er am
liebsten den ganzen Tag davon reden würde. «Ich liebe es einfach die Gitarre an
meinen Körper zu drücken und beim Spielen die Vibrationen zu spüren. Zudem
liebe ich die Logik, die hinter dem Spielen steckt. Ich liebe es verschiede
Stile und verschiedene Arten von Gitarren zu spielen. Zudem geniesse ich es
auch sehr, Gitarrenmusik zu hören. Ich glaube, eines der Dinge, die das Spielen
dieses Instruments wirklich magisch macht, ist dass du die Gitarre zum Singen
bringen kannst, während du sie spielst.»
Zwischen Star und Geheimtipp
Die Leichtigkeit mit der Zoran Majstorovic sein Instrument bedient, verdankt er
intensiven Proben. Während er studiert habe, sei es in der Regel so gewesen,
dass er jeden Tag sieben bis acht Stunden Gitarre gespielt habe. Heute übe er natürlich
ein bisschen weniger intensiv, dafür spiele er mehr Konzerte. Intensiver mit den
Proben werde es in der Regel, wenn er ein neues Repertoire einübe oder sich auf
ein Konzert vorbereite. Doch mehr als zwei Stunden Pauken an einem Tag werden
es inzwischen eher selten. Die Gitarrenkoryphäe Majstorovic gilt im Ausland als
Star, wird in der Schweiz jedoch aktuell noch als Geheimtipp gehandelt. Dieses Switchen
zwischen grossen Hallen und kleinen Clubs mache ihm durchaus Spass. Wichtig sei
für ihn persönlich vor allem ehrlich und echt seine Musik zu präsentieren. «Die
Anzahl der Zuschauer macht deine Musik nicht besser oder schlechter, wenn du
verstehst, dass du die Musik nicht nur für die Zuhörerschaft, sondern auch für
die Musik selber machst. Im Endeffekt geniesse ich es immer aufzutreten. Jede
Lokalität hat ihren Charme, egal ob 20 oder 1000 Personen zuhören.»
Exklusiv im Landhaus
Neben dieser Einstellung hat der Gitarrenmaestro noch weitere Tipps für junge
Musiker:innen, die auch im Sinn haben, mit ihrer Musik durchzustarten. «Wenn du
wirklich gut in einer Sache werden möchtest, musst du einfach sehr viel Zeit
dafür investieren. Das ist überall im Leben so. Bei der Gitarre ist es so, dass
du relativ schnell die ‘Basics’ drauf hast, doch wenn du die Musik und das
Instrument richtig verstehen möchtest, musst du Stunden um Stunden damit
verbringen. Doch das Ding ist, wenn du es dir zum Vergnügen machst, wird es dir
sehr viel leichter fallen. Wenn du keine Freude am Üben hast, kannst du es nämlich
auch gleich lassen, weil es nichts bringt. Wichtig ist es auch, dass man sich
selber belohnt, wenn man ein Ziel erreicht hat. Früher habe ich zwischen dem
Üben immer Schokolade gegessen, heute gönne ich mir gerne mal ein Glas Wein. Ebenfalls
ein gutes Glas Wein zu Gemüte führen kann sich Majstorovic am 25. März, wenn er
im Landhaus Jenaz mit seinem Trio auftritt. Für ihn ist das Touren mit der
eigenen Musik immer noch ein grosser Traum, der in Erfüllung gegangen ist. «Musik
zu spielen ist die einzige Sache, die ich kenne, drum kann ich sagen, dass ich
wirklich ein sehr glücklicher Mensch bin, der sehr viel live auftreten darf und
zudem noch die Möglichkeit bekommt, viel von der Welt zu sehen.» Auch wenn lange
Strecken oft etwas beschwerlich sind und die Reisen administrativ ein enormer
Aufwand sind, liebt es Majstorovic nach wie vor unterwegs zu sein. «Musik ist
eine universale Sprache. So kann ich überall auf der Welt unterwegs sein und mich
mit allen unterhalten, was mich sehr dankbar macht.