Nichts ist wie es scheint zu sein. Wir haben von allem ein verzerrtes Bild. Das was wir sehen und das was wir sehen wollen sowie das was nicht sichtbar ist, alles verzerren wir. Was wir nicht sehen, interpretieren wir hinein. Was wir sehen wollen, das sehen wir und was wir sehen, das blenden wir aus. Sowieso; was man sieht, zählt oft nicht. Es ist das was man nicht sieht, was eigentlich zählt und zählen sollte. Sieht man Liebe, Wut, Hass, Freundlichkeit oder Stolz? Nein, man sieht bloss die Wirkung der Gefühle auf den Gesichtern der Menschen. Die eigentlichen Gefühle sehen wir nicht, wir sehen bloss die Wirkungen.

Ich ging einmal bei einem Lehrer zur Schule, der sagte manchmal; «Es ist meine Aufgabe aus euch Schülern kritisch denkende Mitglieder der Gesellschaft zu machen.»

Das hat er bei mir ganz gut hingekriegt. Seit ich bei ihm zur Schule gegangen war, wurde ich viel kritischer und hinterfragte vieles. Ich hinterfragte wahrscheinlich zu viel. Mehr als mir gutgetan hätte. Ich hinterfragte meine Ansichten und versuchte die Ding aus einem anderen Licht zu betrachten.

Die Allgemeinheit steht vor dem Individuum. Stimmt das? Warum könnte es wahr oder unwahr sein? Was wenn die Allgemeinheit dem Individuum schadet? Was wenn eine Mehrheit einer Minderheit schadet? Was wenn es umgekehrt wäre? Was wäre schlimmer?

Niemand kann und darf generalisieren und generalisiert werden. Wir können Menschen weder nach Ihren Worten oder Handlungen beurteilen. Nichts wiederspiegelt das, was im Kopfe vor sich geht haargenau. Wir können nur die Gedanken einer Person beurteilen. Es ist falsch über das zu urteilen, was wir sehen, dass was wirklich zählt ist unsichtbar. Spielt unsere Meinung über alles und jeden wirklich eine Rolle?

Es entspricht sowieso niemals der Wahrheit!