Wie das echte Leben so spielt
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Wie das echte Leben so spielt

Zuerst Mal übersteigt das Serienangebot von Netflix fast ein wenig meinen Zeithorizont. Aus diesem Grund habe ich beispielsweise bei «The Witcher» nach zwei Folgen wieder damit aufgehört. Ich finde, eine Serie sollte einem von Anfang an fesseln und nicht verwirren, denn man widmet ihr doch eine gewisse Anzahl Stunden, die nie wieder zurück geholt werden können…


DC ja, Fantasy nein.

Wie Sie vielleicht an der Nennung oben gemerkt haben, wollte ich die Serie «The Witcher» irgendwie mögen, denn ich bin ein grosser Superman-Fan und der aktuelle Superman-Darsteller Henry Cavill spielt eben auch den Hexer. Im Allgemeinen bin ich total begeistert  von Filme und Serien aus dem DC-Universum. Ich habe zum Beispiel die Serie «Smallville» trotz ihrem Teenager-Kitsch regelrecht gefressen… «Supergirl» sehr gemocht und auch den 90er-Trash «Die Abenteuer von Lois und Clark» geliebt. Anders sieht es bei anderen Geschichten aus dem Genre Fantasy aus. Ich konnte beispielsweise nie etwas mit «Game of Thrones» anfangen. Auch wenn ich mir Mühe gab und dies ja heute irgendwie zum guten Ton gehört, hat es mich so gar nie wirklich gereizt. Nach den ersten zwei Folgen hat es mich einfach nicht gepackt und deshalb habe ich die Serie nicht weiterverfolgt. Ich bin sehr picky und finde, man muss auch nicht immer mit dem Strom mitschwimmen, vor allem in einer Zeit in der es ein enormes Überangebot gab.


Plötzlich kam «This is us»
Es war vor zwei, drei Jahren als plötzlich auf Pro7 die Familienserie «This is us» kam. Ohne grosse Erwartungen haben meine Frau und ich dann Woche für Woche das Leben der Familie Pearson beobachtet, mit ihnen geweint, gelacht, gekämpft, gelitten und mitgefiebert. Der Geschichte der Serie dreht sich Die Serie folgt dem Leben von Kate, Kevin und Randall Pearson, sowie ihren Eltern Jack und Rebecca. Das Paar hatte 1980 eine Drillingsgeburt, bei der ein Kind nicht durchkam. Darauf beschlossen sie, eingestellt auf drei Kinder, ein weiteres Kind auf der Stelle zu adoptieren. Der am selben Tag geborene afroamerikanische Junge Randall war von seinem Vater vor einer Feuerwache ausgesetzt worden. Ein Feuerwehrmann brachte den Kleinen später in dasselbe Krankenhaus, in dem Kate und Kevin zur Welt kamen.


Die Stärken der Serie

Die Story springt zwischen der Kindheit der drei Protagonisten mit ihren Eltern in Pittsburgh und ihren heutigen Familienleben und Karrieren in Los Angeles und New York City. Durch diese Erzählstruktur erfährt der Zuschauer immer mehr von der Geschichte, ohne sich jemals zu langweilen. Ich hoffe auch sehr darauf, dass die Serie einige weitere Staffeln erhält, denn es ist ziemlich spannend zu sehen, wie die Figuren zu dem wurden, was sie «heute» sind. Ziemlich interessant ist es auch, da jeder Protagonist in unterschiedlichen Zeitzonen von mehreren Schauspielern dargestellt wird. Das sorgt für enorm viel Abwechslung. Wie im echten Leben kämpfen die Figuren mit alltäglichen Problemen wie Geschwisterneid, Süchten, Übergewicht, Verlustängsten, Fehlgeburten, dem Tod von einem Elternteil und so weiter und so fort. Es ist ziemlich packend zu erleben, wie sich die Protagonisten aus schwierigen Situationen winden und nicht selten, sieht man sich als Zuschauer in gewissen Szenen gespiegelt. Serien müssen nicht immer die Fantasie ausloten und komplett neue Welten erfinden. «This is us» punktet durch Realismus ohne rosarote Brille, echte, lebendige Dialoge und spannungsgeladene Situationen, die einem so auch passieren könnten. Ich finde nichts ist so schön wie das echte Leben und keine Serie porträtiert es so stimmig wie «This is us»!

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